143. Brief — An Ludwig de Cepeda, ihren Großneffen, in Torrijos
Toledo, am 26. November 1576
Familienangelegenheiten.
Jhs
Die Gnade des Heiligen Geistes sei allezeit mit Ihnen! Amen.
Ihre Briefe und die vier Dukaten habe ich erhalten. Noch in dieser Woche werden sie weiterbefördert werden. Unser Herr vergelte Ihnen Ihre liebende Sorgfalt für unsere Schwester im Kloster der Menschwerdung! Denn diese bedarf der Unterstützung am meisten. Die Schwester Beatrix von Jesu ist gegenwärtig mit der Leitung des Hauses in Malagón betraut, weil die Priorin krank ist. Sie hat viele Mühe und Arbeit, aber sie verwaltet, Gott sei Dank, ihr Amt vortrefflich. Ich hätte nie geglaubt, daß sie so fähig dazu wäre.
Es darf nicht wundernehmen, daß Sie bei Ihren so vielfachen Sorgen die Sammlung des Geistes nicht so recht bewahren können. Es liegt dies nicht in Ihrer Macht. Wenn Sie nur, nachdem Sie diese Geschäfte zu Ende gebracht haben, Ihre gewohnten frommen Übungen wieder aufnehmen, dann bin ich zufrieden. Gebe Gott, daß es Ihnen gut gehe! Kümmern Sie sich nicht darum, ob Sie etwas mehr oder weniger Glück haben; denn wenn Ihnen auch aus Ihren Geschäften ein großer Gewinn erwachsen würde, so hätte dies doch bald ein Ende. Ich empfehle mich in das Gebet der dortigen Damen, die Mutter Priorin empfiehlt sich in das Ihrige.
Heute ist der 26. November.
Ihre unwürdige Dienerin
Theresia von Jesu
Anschrift: An den hochherrlichen Herrn Ludwig de Cepeda, meinen Gebieter, in Torrijos.