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Works Teresa of Ávila (1515-1582) Letters Briefe

212. Brief — An Pater Hieronymus Gracián

Ávila, im Dezember 1577

Er soll dem Schlafe die nötige Zeit widmen. Ratschläge bezüglich des Gebetes.

Eben habe ich aufs neue den Brief des Paulus gelesen, worin er sagt, daß er sich des Schlafes beraube, um sich in seine Betrachtungen vertiefen zu können. Er will wohl sprechen von seinen Verzückungen im Gebete. Sagen Sie ihm, er soll sich nicht daran gewöhnen, auf einen so kostbaren Schatz zu verzichten, außer wenn er dem Leibe den notwendigen Schlaf gewähren muß; denn der Herr bereichert uns in diesem Gebete mit sehr großen Gütern, und es würde mich nicht in Erstaunen setzen, wenn der Teufel ihn dieser Güter berauben wollte. Weil man eine solche Gnade nicht immer empfängt, wenn man sie gerade gerne hätte, darum muß man sie hochschätzen, wenn Gott sie verleiht. In einem Augenblicke verleiht die göttliche Majestät mehr Erleuchtung, um ihm treu zu dienen, als unser Verstand ausfindig machen könnte; würde er sich bemühen, die Erleuchtung sich selbst zu verschaffen, so würde er sie verlieren. Glauben Sie mir, ich spreche die Wahrheit. So soll die Regel für Ihre Lebensweise sein, außer es handelt sich darum, irgendeine wichtige Angelegenheit zum Abschluß zu bringen. Denn dann könnten die Sorgen den Schlaf verhindern; aber wenn der Schlaf kommt, dann genießen Sie ihn! Sie werden immer noch Zeit finden, um darüber nachzudenken, was notwendig ist. In einem Buche, das ich gelesen, heißt es: Wenn wir Gott verlassen, wenn er uns ruft, so werden wir ihn auch nicht finden, wenn wir ihn haben wollen...

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