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Works Teresa of Ávila (1515-1582) Letters Briefe

352. Brief — An die Mutter Anna von der Menschwerdung, Priorin in Salamanka

Palencia, im Januar 1581

Die zwei Nonnen, die von Salamanka nach Palencia kamen. Dank für die übersandten Geschenke. Nachrichten über Palencia.

Jhs

Die Gnade des Heiligen Geistes sei mit Euerer Ehrwürden!

Es fällt mir recht schwer, von Ihrem Kloster jene Nonnen wegzunehmen, die man Ihnen bezeichnet hat; allein es kann einmal nicht anders sein. Da man Ihnen auch eine nimmt, mit der Sie unzufrieden sind, so ertragen Sie es mit Geduld! Empfehlen Sie diese alle Gott, damit sie dem Zweck, weswegen sie hierher gekommen sind, entsprechen und so Ihr Kloster durch sie seinen guten Ruf nicht verliert! Ich hoffe, daß sie sich auf diese Weise verhalten, da sie in Palencia vortreffliche Nonnen finden werden.

Euere Ehrwürden sind, wie es scheint, noch immer nicht frei von Ihren Unpäßlichkeiten. Indessen ist es schon eine große Gnade Gottes, daß Sie wieder auf den Beinen sind. Geben Sie doch um der Liebe Gottes willen ja recht auf sich selber acht! Möchte er mir doch gnädig gewähren, Sie und Ihre Töchter außer dem Hause zu wissen, das Sie jetzt bewohnen; denn diese Angelegenheit macht mir wirklich große Sorge! Es scheint der Wille Seiner Majestät zu sein, daß Euere Ehrwürden auf alle mögliche Weise in die Leidensschule geführt werden. Der Herr sei gepriesen für alles und belohne Sie für die Übersendung der Zitronen! Sie haben mir durch dieses Geschenk eine große Freude bereitet, da ich tags vorher sehr elend war. Nicht minder erfreut war ich über den Schleier; denn ich habe jenen, den ich auf dem Kopfe trug, so gerichtet, daß er über diesem zu liegen kommt; auch sind die Schleier, die ich von Ihnen bekomme, sehr schön. Indessen bitte ich Sie um der Liebe willen, mir nichts mehr zu schicken, bis ich Sie darum ersuche. Es ist mir lieber, wenn Sie selber etwas für Ihre Bedürfnisse verwenden.

Bei dieser Stiftung geht uns alles so nach Wunsch, daß ich nicht weiß, wie das endigen wird. Flehen Sie und Ihre Töchter zum Herrn, er möge uns ein gutes Haus verschaffen! Die Einsiedelei haben wir aufgegeben. Es gibt hier viele und passende Häuser, und eine große Zahl von Freunden ist eifrig damit beschäftigt, uns eines zu suchen. Auch der Bischof ist stets voll Entgegenkommen gegen uns.

Empfehlen Sie ihn um der Liebe willen Gott sowie auch alle jene, die uns behilflich sind!

Schreiben Euere Ehrwürden, falls ich es nicht tun sollte, dem Pater Dominikus ein Brieflein, damit er von dieser Stiftung Kenntnis erhalte! Ich werde mich zwar bemühen, ihm zu schreiben, sollte es aber nicht geschehen, so entrichten Sie ihm meine freundlichen Grüße!

Es hat mir überaus gefallen, daß Sie die Schwestern, die von Salamanka gekommen sind, so gut ausgestattet haben; so handeln nicht alle. Übrigens war dies sehr vernünftig, besonders der Schwester Elisabeth von Jesu gegenüber, der Sie alle Aufmerksamkeit schuldig sind. Diese scheint mir sehr zufrieden zu sein. Da Elisabeth und die übrigen Schwestern Ihnen berichten werden, was vorgeht, und ich noch andere Briefe zu schreiben habe, so schließe ich mit dem Wunsche: Unser Herr möge Sie mir erhalten und Ihnen jene Heiligkeit verleihen, um die ich ihn für Sie bitte! Amen.

Die Meßbücher sind sehr schön, allein sie sind so teuer, daß ich nicht weiß, wann wir sie bezahlen können.

Ich bin Euerer Ehrwürden Dienerin

Theresia von Jesu

Der Pater Mondiago wird die beifolgenden Briefe meinen lieben Dominikanern in Salamanka übersenden; wollen Euere Ehrwürden ihn darum ersuchen!

Anschrift: An die Mutter Priorin vom heiligen Joseph in Salamanka.

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Vorwort und Einführung in die Briefe Theresias von Jesu

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