351. Brief — An Don Alfons Velásquez, Bischof von Osma und früheren Beichtvater der Heiligen, in Toledo
Palencia, am 21. März 1581
Dankesbezeigungen. Projekt einer Klostergründung.
Jhs
Die Huld des Heiligen Geistes sei mit Euerer Gnaden!
Trotz meines Verlangens, Ihnen einen langen Brief zu senden,
habe ich unglücklicherweise nicht die nötige Zeit dazu. Gleichwohl hat mich der Edelmann, der mir Ihren Brief brachte und einen Tag hier blieb, beständig dazu veranlassen wollen. Euere Gnaden bezeigen mir doch Ihre Huld auf alle mögliche Weise. Ich habe Ihnen schon auf einem anderen Wege einen Brief zugesendet, den Sie, wie ich glaube, wohl schon erhalten haben werden. Gegenwärtig habe ich Ihnen sonst nichts Neues zu berichten außer den Verdrießlichkeiten betreffs des Erwerbes eines Hauses, weswegen ich, wie ich befürchte, genötigt sein werde, diesen Sommer hier in Palencia zuzubringen.
Die Angelegenheit, von der Euere Gnaden sprechen, wäre sehr vorteilhaft für uns alle. Ich weiß jedoch nicht, ob ich wünschen darf, Sie solch schrecklichen Widerwärtigkeiten ausgesetzt zu sehen, wie sie derartige Unternehmungen mit sich bringen. Empfehlen Sie diese Angelegenheit dem Herrn! Seine Majestät möge alles leiten!
Ich bin gesund, und es nimmt anscheinend alles einen guten Verlauf. Möge der Herr Euere Gnaden immer in bester Gesundheit erhalten! Man drängt mich so sehr zur Eile, daß ich Ihnen nicht ausführlicher schreiben kann.
Heute ist der Dienstag in der Karwoche.
Euerer Gnaden unwürdige Dienerin und Untergebene
Theresia von Jesu