363. Brief — An Doña Anna Henriquez, Marquise de Alcañicas in Valladolid
Palencia, im März 1581
Almosen des Don Alvaro de Mendoza. Streit über ein Reliquiarium.
Jhs
Die Gnade des Heiligen Geistes sei allzeit mit Ihnen! Amen.
Ich teile Ihnen mit, daß uns der Bischof gestern zwölf Fanegas Getreide zugesendet hat. Da uns dieses Almosen auf Ihr Verwenden hin zuteil geworden ist, so ist es gut, daß Sie davon Kenntnis haben, falls Sie den Herrn Bischof treffen. Ich bitte Sie, mir Nachricht zu geben, wie es Ihnen in dieser nassen Zeit, die schon einige Tage andauert, ergeht, und ob Sie an dem Feste dieses Heiligen, der eine große Glorie besitzt, gebeichtet haben; es ist ganz billig, daß Sie zu ihm eine besondere Andacht tragen, da Sie ja eine so große Freundin der Armen sind.
Doña Maria ließ mir sagen, sie halte sich nicht eher für das Reliquiarium bezahlt, als bis Sie es mir gegeben haben. Sie spricht davon wie von ihrem Eigentum. Aber mir scheint es, daß auch Sie daraus ein Recht haben. Da der Herr es ist, der Sie für diese und andere uns erwiesene Wohltaten belohnen muß, so wird er wohl auch die Hindernisse dieses Streites beseitigen und der Wahrheit gemäß entscheiden. Seine Majestät halte Sie an ihrer Hand und leite Sie noch viele Jahre! Die Mutter Priorin und die Schwestern dieses Klosters empfehlen sich in Ihre Gebete.
Ihre unwürdige Dienerin
Theresia von Jesu