388. Brief — An Don Kaspar de Quiroga, Kardinal und Erzbischof von Toledo
Ávila, am 30. Oktober 1581
Nachricht über die Einkleidung der Doña Helena. Gebetsversicherung.
Jhs
Die Huld des Heiligen Geistes sei allezeit mit Euerer durchlauchtigsten Gnaden!
Die zwei Briefe, die ich von Euerer durchlauchtigsten Gnaden empfangen habe, waren für mich ein großer Trost und eine besondere Gunstbezeigung. Ich küsse Ihnen dafür vielmals die Hand. Ich habe befolgt, was Euere durchlauchtigste Gnaden mir in einem Ihrer Briefe befohlen haben, und habe unserer innigst geliebten Schwester Helena von Jesu das Ordenskleid geben lassen, wie Sie aus ihrem beifolgenden Briefe ersehen werden. Ich hoffe zu unserem Herrn, es werde dies zu seiner größeren Ehre und zum Wohle des heiligen Ordens seiner glorwürdigen Mutter gereichen. Die geliebte Schwester wird Ihnen fortan um so mehr durch ihre Gebete dienen; denn je mehr sie an Heiligkeit zunehmen wird, um so wohlgefälliger werden ihre Gebete vor dem Angesichte Gottes sein.
Für die Nachricht von Ihrem Wohlbefinden sage ich Seiner Majestät tausendmal Dank. Möge Ihnen der Herr die Gesundheit noch viele Jahre erhalten, wie wir alle, als Ihre Untergebenen, ihn darum bitten werden! Auf das Gebet dieser Seelen hin wird uns der Herr, wie ich zu ihm hoffe, diese Gnade erweisen; denn ich weiß, wie fromm diese Nonnen sind. Was mich betrifft, so setze ich, da ich so böse bin, auf mein Gebet wenig Vertrauen. Indessen unterlasse ich keinen Tag, für Euere durchlauchtigste Gnaden zu beten, besonders wenn ich mich in Gottes Gegenwart befinde.
Unser Pater Provinzial ist eigens nach [Medina del Campo] gereist, um Doña Helena einzukleiden. Er hat mir auch geschrieben, welch große Freude er dabei empfunden.
Ávila, aus unserem Kloster zum heiligen Joseph, am 30. Oktober.
Euerer durchlauchtigsten Gnaden Dienerin und
Untergebene
Theresia von Jesu