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Works Teresa of Ávila (1515-1582) Letters Briefe

392. Brief — An Don Johann de Ovalle in Alba de Tormes

Ávila, am 14. November 1581

Aufklärung über die Notwendigkeit, Doña Beatrix weit von Alba zu entfernen. Nachrichten über ihre Verwandten in Indien.

Jhs

Die Gnade des Heiligen Geistes sei mit Ihnen!

Sie dürfen es mir gewiß glauben, daß ich nicht ohne Befürchtung bin und sein werde, solange ich Sie in Alba weiß. Ich wünsche daher zu erfahren, welche Entscheidung Sie in dieser Angelegenheit treffen. Lassen Sie ja die Ausführung unseres Planes nicht aus dem Auge, da die Gelegenheit noch durchaus nicht entfernt ist! Seien Sie um der Liebe unseres Herrn willen darüber nicht unbekümmert! Übrigens ist der Winter so streng, daß es Ihnen keineswegs übel angerechnet wird, wenn Sie Ihrer Gewohnheit gemäß sich an einen Ort begeben, wo das Klima milder ist. Glauben Sie es mir, der Teufel schläft nicht; ich habe das erfahren. Es ist dies volle Wahrheit, und darum fürchte ich, es werde keine Zeit mehr sein, diesem Übel abzuhelfen, wenn wir es wünschen; das Schweigen dieser Person ist meiner Ansicht nach kein gutes Zeichen.

Aber, mein Herr, abgesehen von diesen wichtigen Gründen, deren Bedeutung man nicht genug betonen kann, ist das angegebene Mittel sicher entsprechend zum Schutze Ihres Kindes; denn es kann ja doch nicht immer bei seinen Eltern bleiben. Wenn Herr Gonzaliáñez mir vielleicht nicht antwortet, so kommt dies davon, daß er sein Haus nicht an Sie vermieten will. Das entbindet Sie aber nicht von der Verpflichtung, nach Galinduste zu gehen und von da, wie es abgemacht wurde, nach Ávila zu kommen. Machen Sie doch um der Liebe Gottes willen dieser meiner Todesangst auf die eine oder andere Weise ein Ende! Meiner Schwester empfehle ich mich. Ich bin ziemlich gesund.

Es diene Ihnen zur Kenntnis, daß ich von Indien Briefe, aber kein Geld erhalten habe. Man war daran, es zu schicken, als man den Tod meines Bruders — Gott habe ihn selig — erfuhr, und man forderte bestimmte Pariere, um es mir senden zu können. Augustin de Ahumada teilte mir mit, daß er in einem Jahre, aber ohne Geld, zurückkehren werde und daß er auf die Gunst des Königs rechne. Er ist dessen sicher, wie man sagt, weil er große Dienste geleistet hat, und besitzt auch die Gunst des Vizekönigs, der zurückgekehrt ist.

Don Laurentius hat die Tochter eines Obergerichtsrates geheiratet und durch dessen Vermittlung erreicht, daß die Indier ihm die Rente bezahlen, die der König ihm gewährte. Man hat sie ihm unter so ausgezeichneten Bedingungen überlassen, daß er, wie man mir sagte, jährlich gegen 7000 Dukaten einnimmt. Seine Frau ist sehr angesehen, und er soll ein sehr verständiger und rechtschaffener Mann sein. In dem Brief an seinen Bruder läßt er Sie, Ihre Frau und Doña Beatrix bestens grüßen.

Da er, wie er sagt, soeben große Ausgaben gemacht hat, kann er Ihnen augenblicklich kein Geld geben. Er wird Ihnen durch Augustin etwas übersenden, der mit der nächsten Flotte zurückkommen wird. Gebe Gott, daß er etwas schicke! So klein auch die Summe ist, so wird sie Ihnen doch von großem Nutzen sein. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich ihn inständig bitten, daß er es Ihnen sendet. Es wäre nicht übel, wenn Sie ihm danken und mir Ihren Brief zukommen lassen würden. Meine herzlichsten Grüße an Don Gonzalo! Sagen Sie ihm, er möge nicht vergessen, was er versprochen hat! Meine Empfehlungen auch an Doña Beatrix. Ich weiß nicht, wann sie mir alle Gebete zurückbezahlen kann, die ich für sie zu Gott emporsandte. Seine Majestät sei mit Ihnen allen und mache Sie so heilig, wie ich ihn darum bitte! Amen.

Heute ist der 14. November.

Ihre Dienerin

Theresia von Jesu

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Vorwort und Einführung in die Briefe Theresias von Jesu

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