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Works Teresa of Ávila (1515-1582) Letters Briefe

405. Brief — An die Mutter Katharina von Christus, Priorin in Soria, und an ihre Tochter

Ávila, am 28. Dezember 1581

Dank für das dem Kloster zu Ávila gespendete Almosen. Trost in ihren Leiden. Ratschläge bezüglich des bevorstehenden Eintrittes der Doña Eleonora.

Jhs

Die Gnade des Heiligen Geistes sei mit Euerer Ehrwürden und mit allen meinen geliebten Töchtern!

Sie dürfen es mir glauben, daß ich jeder von Ihnen eigens schreiben wollte; allein ich bin so von Briefen und Geschäften, die an mich herantreten, überhäuft, daß es schon viel heißt, wenn ich an Sie diese wenigen Worte schreiben kann. Ich habe um so weniger Zeit, als wir uns am Vorabend unserer Abreise befinden. Bitten Sie unseren Herrn, daß alles und besonders diese Gründung in Burgos zu seiner Ehre gereichen möge!

Es ist für mich ein großer Trost, Ihre Briefe zu lesen und besonders in Ihren Werken und Worten die innige Liebe wahrzunehmen, die Sie zu mir tragen. Sie sind jedoch, wie ich glaube, noch weit im Rückstand, um mir die Liebe zu vergelten, die ich gegen Sie hege. Nichtsdestoweniger aber muß ich sagen, daß Sie wirklich sehr freigebig waren mit der Unterstützung, die Sie mir eben zugesandt haben. Angesichts der Not, in der ich mich befinde, war sie mir überaus kostbar. Unser Herr wird Sie dafür belohnen; man sieht klar, daß Sie ihm treu dienen, da Sie ein so schönes Almosen für die armen Nonnen des hiesigen Klosters geben konnten. Sie lassen Ihnen dafür ihren herzlichsten Dank zum Ausdruck bringen und werden nicht unterlassen, Sie unserem Herrn zu empfehlen. Ich tue das beständig und kann Ihnen sonst nichts anbieten.

Es hat mich sehr gefreut zu sehen, daß Ihnen alles nach Wunsch geht und besonders, daß Sie einige Gelegenheit haben, unter der Verleumdung zu leiden, ohne dazu Veranlassung gegeben zu haben. Das ist eine sehr kostbare Prüfung, um so mehr, da Sie bei der Gründung Ihres Klosters so wenig Gelegenheit hatten, sich Verdienste zu sammeln.

Bezüglich unseres Vaters Vallejo sage ich Ihnen nur, daß unser Herr nicht verfehlen wird, die hervorragenden Verdienste, die man Seiner Majestät erweist, durch große Leiden zu vergelten; da dieser Mann so vieles für Ihr Kloster getan, so wundere ich mich nicht, daß ihm der Herr jetzt Gelegenheit verschafft, seine Verdienste immer mehr und mehr zu vergrößern.

Bedenken Sie, meine Töchter, wohl, welches Benehmen Sie zu

beobachten haben, wenn diese heilige Frau in den Orden eintritt! Es ist billig, daß die Mutter Priorin und die Schwestern sich recht freundlich und liebenswürdig gegen sie zeigen; da sie schon so fest in der Tugend begründet ist, wird man sie zu nichts drängen müssen. Es wird für sie genügen, zu sehen, was Sie tun, und unter der Leitung eines so guten Vaters zu stehen, und ich glaube, daß Sie von ihr lernen können. Möge Gott Sie behüten, Ihnen Gesundheit und so glückliche Jahre schenken, wie ich ihn darum bitte!

Es freut mich sehr, daß die Mutter Subpriorin sich wieder besser befindet. Wenn sie immer Fleischspeisen genießen muß, so hat das wenig Bedeutung, selbst wenn es in der Fastenzeit geschieht. Es ist kein Verstoß gegen die Regel, wenn Notwendigkeit vorliegt; seien Sie nicht streng in diesem Punkte! Ich bitte unseren Herrn, er möge Ihnen allen feste Tugenden, vor allem Demut und gegenseitige Liebe schenken; denn das ist die Hauptsache. Gebe Gott, daß ich Sie in diesen Tugenden zunehmen sehe! Bitten Sie ihn um die gleiche Gnade auch für mich!

Heute ist der Vorabend des Festes des Königs David und der Jahrestag unserer Ankunft zur Gründung in Palencia. Grüßen Sie mir recht freundlich meine lieben Kleinen! Es freut mich sehr, daß sie immer gesund und so artig sind. Übermitteln Sie außerdem meine ergebenen Grüße den Herrschaften Ayans! Die Besserung in der Gesundheit der Mutter Maria von Christus macht mir große Freude sowie auch die Verschönerungen, die Sie in so kurzer Zeit ausführen konnten.

Euerer Lieb Dienerin

Theresia von Jesu

Unterlassen Sie nie, sooft Sie mir schreiben, mir mitzuteilen, wie es Ihrer Hochgeboren geht!

Beten Sie doch alle für die Schwester Theresia von Jesu und die Mutter Subpriorin, die das Bett hüten! Die Subpriorin ist sehr leidend.

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Vorwort und Einführung in die Briefe Theresias von Jesu

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