1.
O Leben, mein Leben, wie kannst du dich erhalten ferne von dem, der dein Leben ist? Womit beschäftigst du dich in einer so großen Vereinsamung? Was tust du, da alle deine Werke so unvollkommen und mangelhaft sind? Was tröstet dich, o meine Seele, auf diesem ungestümen Meere? Ich jammere über mich selbst, und am meisten jammere ich über die Zeit, in der ich keinen Jammer hatte über mein Leben. Wie lieblich sind deine Wege, o Herr! Aber wer kann ohne Furcht darauf wandeln? Ich fürchte, dir nicht zu dienen; und wenn ich dir auch dienen will, so finde ich nichts, womit ich dir etwas von dem abzuzahlen hoffen könnte, was ich dir schuldig bin. Ich glaube zwar den Willen zu haben, zu diesem Zwecke alles aufzubieten; allein wenn ich meine Armseligkeit recht betrachte, so sehe ich ein, daß ich nichts Gutes tun kann, wenn du es mir nicht gibst.