8.
O Gott, welchen Unterschied muß eine Seele zwischen dieser und der anderen Liebe finden, die beide Arten aus Erfahrung kennt! Möge der Herr uns die heilige Liebe verleihen, ehe er uns aus diesem Leben nimmt! Denn ein großer Trost wird für uns in der Stunde des Todes der Gedanke sein, daß wir von dem gerichtet werden, den wir über alles geliebt haben. Wir werden dann mit Zuversicht zum Gerichte über unsere Schulden gehen können. Unsere Reise wird uns nicht in ein fremdes Land, sondern in unser eigenes Heimatland führen, weil es dem gehört, den wir so innig lieben und der auch uns so sehr liebt. Bedenket also, meine Töchter, stets den Gewinn, den diese Liebe mit sich bringt, und welchen Verlust wir erleiden, wenn wir sie nicht besitzen! Bei einem solchen Mangel geraten wir in die Hände des Versuchers, in so grausame, allem Guten so feindliche und allem Bösen zugeneigte Hände.