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Works Coptic Gnostic writings Pistis Sophia Die Pistis Sophia
Das zweite Buch der Pistis Sophia

Cap. 113.

[5] Als nun dieses der Erlöser (οωτήρ) zu seinen Jüngern (μαθ-ηταί) | gesagt hatte, sprach er zu ihnen: »Begreift (roan) ihr, in welcher Weise ich mit euch rede?«

Es stürzte wiederum Maria vor und sprach: »Ja, mein Herr, ich begreife (νοεΐιή, in welcher Weise Du mit mir redest, und ich [10] werde sie alle (sc. Worte) erfassen (καταλαμβάνει»). Jetzt nun, was diese Worte anbetrifft, die Du sagst, so hat mein Verstand (νους) vier Gedanken (νοήματα) in mir hervorgebracht und mein Lichtmensch hat (mich) geführt (αγειν) und gejubelt und ist iu mir aufgewallt, indem er aus mir herauszukommeu und in Dich hineinzugehen wünschte. Jetzt [15] nun (ovv), mein Herr, höre, auf dass ich Dir die vier Gedanken (νοήματα) sage, die in mir entstanden sind. Der erste Gedanke (νόημα). der in mir entstanden ist, inbetreff des Wortes, das Du gesagt hast: »Jetzt nun giebt die Seele (ψνχή) die Apologie (απολογία) und das Siegel (οφραγί-) allen Archonten (άρχοντες), die in den Örtern (τόποι) [20] des Königs, des Adamas sind, und giebt die Apologie (απολογία) und die Ehre [τιμή) und den Iiuhm aller ihrer Siegel (οηραγΐάες) und die Hymnen (νμνοι) den Örtern (τόποι) des Lichtes<, inbetrelf dieses Wortes nun (ovv) hast Du zu uns einst gesprochen, »als man Dir den Denar brachte und Du sähest, dass er aus Silber und Kupfer war, fragtest Du: Wessen [25] ist dieses Bild (είκων)? Sie sprachen: das des Kaisers. Als Du aber dt) sähest, dass er aus Silber und Kupfer gemischt, sagtest Du: Gebet also (ovv) das des Kaisers dem Kaiser und das des Gottes dem Gotte< — d. h. wenn die Seele (ψνχή) Mysterien (μυοτήρια) empfängt, so giebt sie die Apologie (απολογία) allen Archonten (άρχοντες) und dem Orte (τόπος) | des Königs, des Adamas, und es giebt die Seele (ψνχή) die Ehre (τιμή) und den Ruhm allen denen vom Orte (τόπος) des Lichtes. Und das Wort: »er (sc. der Denar) hat geglänzt, als Du gesehen hast, dass er aus Silber und Kupfer bestehe<, es ist der Typus (τύπος) davon, dass in ihr (sc. Seele) die Kraft des Lichtes ist, welches ist das geläuterte [35] Silber, und dass in ihr das άντίμιμον πνεύμα ist. welches ist das materielle (υλικόν) Kupfer. Dies ist, mein Herr, der erste Gedanke (νόημα). 1

S. 190 Der zweite Gedanke (νόημα) dagegen, den Da uns jetzt soeben inbetreff der Seele (ψνχή), die Mysterien (μνοτήρια) empfängt, gesagt hast: >Wenn sie kommt zum Orte (τόπος) der Archonten (άρχοντες) des Weges der Mitte, so kommen sie heraus vor ihr in sehr grosser [5] Furcht, und die Seele (ψνχ?)) giebt ihnen das Mysterium (μνοτή- qlov) der Furcht, und sie fürchten sich vor ihr, und sie giebt das Verhängnis (μοίρα) an seinen Ort (τόπος), und sie giebt das αντί μίμον πνεύμα an seinen Ort (τόπος), und sie giebt die Apologie (απολογία) und die Siegel (οφραγΐδες) einem jeden der Archonten (άρχοντες^. [10] der auf den Wegen (der Mitte), und sie giebt die Ehre (τιμή) und den Ruhm und das Lob der Siegel (οφραγΐδες) und die Hymnen (ύμνοι) all denen vom Orte (τόπος) des Lichtes,< — inbetreff dieses Wortes, mein Herr, hast Du durch den Mund unseres Bruders Paulus einst gesprochen: >Gebet den Zoll (τέλος) dem der Zoll (τέλ.ος) gebühret und [15] gebet die Furcht dem die Furcht gebühret, gebet die Steuer (φόρος) dem die Steuer (φόρος) gebühret, gebet die Ehre (τιμι)) dem die Ehre (τιμή) gebühret und gebet das Lob dem das Lob gebühret und nicht 295 schuldet etwas einem andern* | d. h. mein Herr, die Seele (ψνχή), welche Mysterien (μνοτήρια) empfängt, giebt die Apologie (απο- [20] λογία) allen Ortern (τόποι). Dies ist, mein Herr, der zweite Gedanke (νόημα).

Der dritte Gedanke (νόημα) dagegen inbetreff des Wortes, das Du zu uns einst gesagt hast: >Das άντίμιμον πνεύμα ist feindlich der Seele (ψνχή), indem es sie alle Sünden und alle Leidenschaften (πάίίη) than [25] lässt, und es überführt sie in den Strafen (κολάοεις) inbetreff aller Sünden, die es sie hat begehen lassen, mit einem Worte (απαξαπλώς) es ist der Seele (ψνχή) in jeder Art feindlich, — inbetreff dieses Wortes nun (ovv) hast Du zu uns einst gesagt: >Die Feinde des Menschen sind seine Hausbewohner, d. h. die Hausbewohner der Seele (ψνχή) sind das [30] άντίμιμον πνεύμα und das Verhängnis (μοίρα), welche der Seele (ψυχή) alle Zeit feindlich sind, indem sie sie alle Sünden und alle Missethaten (άνομίαι) begehen lassen. Siehe, dies ist. mein Herr, der dritte Gedanke (νόημα).

Der vierte Gedanke (νόημα) dagegen inbetreff des Wortes, das Du [35] gesagt hast: >Wenn die Seele (ψνχ[ή) aus dem Körper (θωμά) herausgeht und auf dem Wege wandelt mit dem άντίμιμον πνεύμα, und wenn 2 S. 191 sie lias Mysterium (μυοτήριον) der Auflösung aller Banden und der Siegel (οφραγΐόες), die an dem αντί μίμον π νεϋμα gebunden sind, nicht gefunden hat, so dass es (das αντ. πνεύμα) aufhört, ihr zuerteilt zu sein, wenn sie nun (ohn) es nicht gefunden hat, so führt das αντί- [5] μίμον πνεύμα die Seele (ψνχή) zu der Lichtjungfrau (-παρθένος), der Richterin {κριτής): und die Richteriu (κριτής), die Lichtjungfrau (-παρθέ- 200 νος) prüft όοκιμάζειν) die Seele (ψυχή) und findet, | dass sie gesündigt hat, und da sie auch nicht die Mysterien (μυοτήρια) des Lichtes bei ihr gefunden hat. so übergiebt sie sie einem ihrer παρα?.ήμπται, und ihr παρα- [10] λήμπτης führt sie und wirft sie in den Körper (οώμα), und nicht kommt sie aus den Verwandlungen |μεταβολαί) des Körpers (οώμα), bevor sie den letzten Kreisumlauf (κύκλος) gegeben hat,< — inbetreff dieses Wortes nun iovv) hast Du zu uns einst gesagt: >Sei ausgesöhnt mit deinem Feinde, solange (oöov) du auf dem Wege mit ihm bist, damit nicht (μήπως) dein [15] Feind dich dem Richter (κριτής) übergebe und der Richter (κριτής) dich dem Diener (υπηρέτης) übergebe und der Diener (υπηρέτης) dich in das Gefängnis werfe, und nicht wirst du aus jenem Orte (τόπος) herauskommen. bevor du den letzten Pfennig (λεπτόν) gegeben hast,< — wegen dieses ist offenkundig (γανερώς) das Wort: Jede Seele (ψυχή), [20] die aus dem Körper (οώμα) kommt und auf dem Wege mit dem αντί- μιμον πνεύμα wandelt und nicht das Mysterium (μυΟτήριον) der Auflösung aller Siegel (οιηραγίδες) und aller Banden findet, so dass sie sich vom αντί μίμον πνεύμα, das an sie gebunden ist, loslöst, jene Seele (ψυχή), die nicht Mysterien (μυοτήρια) des Lichtes gefunden und nicht [25] die Mysterien (μυοτέ]ρια) der Loslösung vom αντίμιμον πνεύμα, das an sie gebunden ist, gefunden hat, wenn sie nun (ovv) es nicht gefunden, so führt das αντίμιμον πνεύμα jene Seele (ψνχ/j) zu der Lichtjungfrau (-παρθένος), und die Lichtjungfrau (-παρθένος) und jene Richterin (κριτής'' 297 übergiebt jene Seele (ψυγμ)) einem ihrer παραλήμπται, und ihr παρα- [30] λήμπτης wirft sie in die Sphaera (ογαΐρα') der Aeonen (αιώνες), und nicht kommt sie aus den Verwandlungen (μεταβολαί) des Körpers (οώμα), bevor sie nicht den letzten Kreisumlauf (κύκλος), der ihr bestimmt ist, gegeben hat.— Dies nun (ovv), mein Herr, ist der vierte Gedanke (νόημα).« 3 4


  1. 23 Vgl. Matth. 22, 2lf. ; Mark. 12, 15f. Luk. 20, 24 f. 30 St. ΐΐτεν^τ^Η 1. ΰ^ι τε\^·->^£Η, od. ίϊτε\^“νΛςΗ ist zu streichen | 35 L. ετε st. εϊε. resp. εϊε «siehe <.  ↩

  2. 14 Vgl. Rom. 13, 7. — 28 Matth. 10, 30. 5 L. πλ,τ st. der Sing, bezieht sieb auf τύ:το: ] 6 L. iy*.vpj>OTe st. ujd.cp£OTe I 10 Ergänze ÏÏT.UHTC.  ↩

  3. 13 Vgl. Matth. 5, 25. 20. ↩

  4. 11 St. ΛίππαοΛίό. 1. .vincio.ue..  ↩

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