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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Ephrem the Syrian (306-373) Ausgewählte Gesänge über die Geburt unseres Heilands. (BKV)
9. Lobrede auf die Menschwerdung des Sohnes Gottes und die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria.

6. Maria ein neuer Himmel. Andere Bilder ihrer erhabenen Herrlichkeit: Burg, Rebe u.s.f.

Heut' ward uns also Maria zum Himmel, der Gott trug,1 denn in sie ließ sich die allerhöchste Gottheit herab und wohnte in ihr. In ihr ward sie klein, um uns groß zu machen, da sie ihrer Natur nach nicht klein ist. In ihr webte sie uns ein Kleid (der Gnade und des Heiles), damit uns dadurch Erlösung zu Theil würde. In ihr (oder an ihr, durch sie) wurden die Aussprüche der Propheten und Gerechten erfüllt; S. 56 aus ihr ging uns das Licht auf und verscheuchte die Finsterniß des Heidenthums. Viele Namen trägt Maria, und es frommt mir sie damit anzurufen. Sie ist die Burg. worin der gewaltige König der Könige wohnte; allein er kam nicht so, wie er in sie eingetreten ist, aus ihr hervor, sondern er hatte von ihr sich mit Fleisch bekleidet und ging so heraus. Sie ist auch ein neuer Himmel, weil in ihr der König der Könige wohnte. In ihr ging er auf und trat dann in die Welt hervor, ihr ähnlich gestaltet und bekleidet. Eine Rebe ist sie, die eine Traube als Frucht auf übernatürliche Weise hervorbrachte, und weil ihre (d. i. der Traube) Natur ihr nicht gleich war, so nahm sie ihre Farbe (die menschliche Natur) an und ging aus ihr hervor. Sie ist die Quelle, aus der lebendiges Wasser für die Dürstenden hervorströmte, und die von ihrem Getränke kosteten, geben hundertfältige Früchte.

Es sei mir erlaubt, hier auf meine Arbeit zu verweisen „Marienrosen aus Damaskus, zweite Auflage, Innsbruck, Wagner, 1855.“ Die darin enthaltenen Gebete Ephräms an die Mutter Gottes sind ein glänzendes Zeugniß für seine innige und begeisterte Andacht zu Maria.


  1. Ein erhabener Ehrenname für Maria. Zum Beweise, wie hoch die Verehrung und Andacht Ephräms gegen die Mutter Gottes war, mögen noch einige Stellen aus andern Reden oder Gesängen desselben über sie folgen: „Niemand weiß, o Herr, wie er deine Mutter nennen solle. Soll er sie Jungfrau heißen? Es steht aber ja ihr Kind da. Verehelicht? Allein Niemand wohnte ihr bei. Ist nun deine Mutter schon uns unbegreiflich, wer vermöchte dich zu fassen? Allein nämlich ist sie deine Mutter, zugleich mit Allen deine Schwester. Sie war dir Mutter, sie war dir Schwester, aber auch deine Braut mit den Keuschen. Mit jedem Vorzuge schmücktest du sie, o Zierde deiner Mutter! Wunderbar ist sie“ u. s. f. II. syrisch-lateinischer Theil 423—424. Die Mutter, welche ihn geboren, ist würdig des Andenkens, preiswürdig der Schooß, welcher ihn getragen. Mehr als Alle, die von ihm geheilt wurden, erfreute er mich (sang Maria), weil ich ihn empfing. Vor Allen, die durch ihn verherrlicht wurden, verherrlichte er mich, weil ich ihn gebar. In sein lebensvolles Paradies werd' ich einziehen; denn er wählte mich nach seinem Wohlgefallen vor allen Menschen zu seiner Mutter und ward mein Sohn, weil es ihm so wohlgefällig war u. s. w. ↩

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Ausgewählte Gesänge über die Geburt unseres Heilands. (BKV)
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