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Œuvres Lettres papales Echte und unechte Papstbriefe 1 (42-309) (BKV)
4. Clemens I. (91 – 100)
I. Echte Schreiben.
2. Die zwei Briefe an die Jungfrauen.
Der 1. Brief des hl. Clemens, Schülers des Apostels Petrus (an die Jungfrauen.
12. Vorschriften für Besuche bei Kranken und Armen und für Beschwörungen.

„Schön und nützlich ist es auch, die Waisen und Wittwen zu besuchen,„ 1besonders die Armen, welche viele Kinder haben [zunächst aber die Glaubensgenossen].2 Dieß ist ohne Zweifel Pflicht für Diener Gottes und solcher Dienst für sie schön und geziemend. [Ja, ja, (solche) sind wahrhaft Männer der Wahrheit.] 3 Ferner ist es anständig, schön und geziemend für Brüder in Christus, Jene zu besuchen, die von bösen Geistern gequält werden, über sie zu beten, sie auf gehörige Weise4zu beschwören mit Gott gefälligem Gebete, nicht mit glänzenden und vielen Worten, die künstlich zusammengestellt und (dazu) vorbereitet sind, daß sie vor den Menschen beredt und mit einem glücklichen Gedächtnisse begabt erscheinen; sie gleichen aber „einer tönenden Pfeife oder einer Schelle, die [deren Geschwätz] herab- S. 74 klingelt;“ 5 sie nützen auch Nichts denen, welche sie beschwören, sondern sie bringen nur schreckliche Worte hervor, mit welchen sie die Menschen in Furcht setzen, handeln aber nicht mit wahrem Glauben nach der Lehre des Herrn, welcher gesagt hat: „Diese Gattung (der Dämonen) wird nicht anders ausgetrieben, als durch Fasten und“ unablässiges und andächtiges „Gebet„.6 Heilig also sollen sie zu Gott beten und flehen, mit Freudigkeit und aller Mäßigung und Reinheit, ohne Hast und ohne Bosheit. So (vorbereitet) mögen wir dem kranken7Bruder oder der kranken Schwester nahen und sie besuchen, wie es sich geziemt, ohne List und Geldgier und ohne Lärm und ohne Geschwätzigkeit, ohne ein der Frömmigkeit widersprechendes Betragen und ohne Stolz, sondern mit dem herablassenden und demüthigen Geiste Christi. 8 Durch Fasten also und Gebet mögen sie Jene beschwören, nicht aber mit zierlichen, künstlich zusammengestellten und geordneten Worten, sondern wie Menschen, die von Gott die Gnadengabe der Heilung erhalten haben, [„umsonst habt ihr es empfangen, umsonst gebet es hin“]9 mit Zuversicht, wie das Lob Gottes (es erfordert). 10 Durch S. 75 euer Fasten und Gebet und beständiges Wachen und euere übrigen guten Werke ertödtet die Werke des Fleisches durch die Kraft des hl. Geistes. 11 Wer so handelt, „der ist ein Tempel des hl. Geistes Gottes;„ 12 der treibe die Teufel aus, und Gott wird ihm beistehen; denn es ist schön, den Kranken 13 zu helfen. Der Herr hat befohlen: „Treibet die Teufel aus“14 mit vielen anderen Heilungen und (fügte hinzu): „Umsonst habt ihr es empfangen, umsonst gebet es hin." 15 Großer Lohn ist denen, die so handeln, von Gott (hinterlegt), weil sie ihren Brüdern durch die ihnen vom Herrn verliehenen Gnadengaben dienen. Denn schön und heilsam ist Dieß für die Diener Gottes, weil sie nach den Vorschriften des Herrn handeln, der gesagt hat: „Ich war krank, und ihr habt mich besucht16 u. s. w. Auch das ist schön, gerecht und billig, daß wir um Gottes willen unseren Nächsten mit aller Liebe und Ehrbarkeit besuchen, wie der Apostel gesagt hat: „Wer wird schwach, ohne daß ich schwach werde? Wer wird geärgert, ohne daß ich Anstoß leide? 17 Das alles ist gesagt über die Liebe, mit welcher wir einander lieben sollen. Und hierin sollen wir wandeln ohne Anstoß 18 noch Etwas thun mit Ansehen der Personen oder zur Beschämung Anderer, sondern die Armen sollen wir lieben als Diener Gottes und sie vor Allem besuchen. Denn das ist S. 76 schön vor Gott und vor den Menschen, daß wir nämlich der Armen gedenken und unsere Brüder sowohl als auch Fremde lieben wegen Gott und wegen Derjenigen, welche an Gott glauben, wie wir es aus dem Gesetze und den Propheten und von unserem Herrn Jesus Christus gelernt haben über die Bruderliebe und Gastfreundschaft. [Deßhalb ist auch Dieß euch ergötzend und angenehm, deßhalb seid ihr Alle Lehrlinge Gottes.] 19Ihr kennet ja die Worte, 20 die über die Bruderliebe und Gastfreundschaft gesagt sind; denn kräftig sind jene Worte allen Jenen gesagt, welche das thun. 21


  1. Vgl. Jac. 1, 27. ↩

  2. Diese Worte des syrischen Textes erklärt Dr. Beelen für unecht; Dieß dürfte wohl hier eine nicht ganz begründete Vermuthung sein, da sie den Zusammenhang keineswegs stören, auch dem apostoIischen Worte (Gal. 6, 10) vollkommen entsprechen. ↩

  3. Diese Interjection hat Dr. Beelen mit vollem Rechte für eine den Zusammenhang störende Interpolation erklärt. ↩

  4. Eigentlich „nützlich“, d. h. so, daß nicht aus Schuld der Beschwörenden die Beschwörung erfolglos bleibe. ↩

  5. I. Cor. 13, 1; die Worte „deren Geschswätz" sind nach der Ansicht Dr. Beelens eine überflüssige, tändelnde Zugabe des syrischen Uebersetzers. ↩

  6. Matth. 17, 20. ↩

  7. Krank werden hier die Besessenen genannt. ↩

  8. Vgl. Matth. 11, 29. ↩

  9. Matth. 10, 8; dieser ohne Verbindung eingeschaltete und den Zusammenhang störende Text ist, wie Dr. Beelen meint, vom syrischen Uebersetzer eingeführt. ↩

  10. Ich glaubte, hier die von Dr. Beelen angegebene wörtliche Uebersetzung benutzen zu können, weil sie mit der Ergänzung „es fordert“ den Sinn gibt: Machet nicht viele Worte, sondern fastet und betet nach der Vorschrift des Herrn und beschwöret die Besessenen mit Zuversicht auf Gott, der euch die Gabe der Heilung gegeben hat zu seinem Lobe, nicht aber damit es scheine, als könntet ihr durch lange und künstliche Formeln die Heilung bewerkstelligen. ↩

  11. Der euch die Gnade geben wird, jene guten Werke verrichten zu können. ↩

  12. Vgl. I. Cor. 6, 19. ↩

  13. Hier sind sowohl Besessene als auch andere Kranke zu verstehen, wie das Nachfolgende zeigt. ↩

  14. Matth. 10, 8; Clemens hatte jedenfalls die ganze Stelle im Sinne, hebt aber nur den Satz „treibet die TeufeI aus“ wörtlich heraus und sagt dann nur im Allgemeinen: „mit vielen andern Heilungen“, so daß der Zusammenhang lautet: Der Herr die Teufelaustreibungen und viele andere Heilungen befohlen. ↩

  15. Matth. 10, 8. ↩

  16. Matth. 25, 36. ↩

  17. II. Cor. 11, 29. ↩

  18. D. h. ohne durch eine nach menschlichen Rücksichten geleitete Liebe Kränkung und Aergerniß zu verursachen. ↩

  19. Mit Recht erklärt Dr. Beelen diese zwei Sätze als eine spätere Interpolation, die dem Sinne nach überflüssig ist und den Zusammenhang unterbricht. ↩

  20. Nämlich Matth. 25, 35 ff. ↩

  21. Der Sinn dieses Satzes ist wahrscheinlich aus Schuld des syrischen Uebersetzers unklar; vielleicht der: Kräftig, wirksam diese Worte gesagt, so daß die, welche Bruderliebe und Gastfreundschaft ausüben, durch diese kräftige und lebhafte Schilderung des Werthes und Lohnes jener Tugenden aufgemuntert, mit aller Herzensfreude und Opferwilligkeit sich aller Hilfebedürftigen annehmen. ↩

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Echte und unechte Papstbriefe 1 (42-309) (BKV)

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