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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Irénée de Lyon (130-202) Contra Haereses Gegen die Häresien (BKV)
Viertes Buch
3. Kapitel: Himmel und Erde vergehen, Gott nicht

1.

Böswillige sagen: Wenn der Himmel der Thron Gottes ist und die Erde sein Schemel, und geschrieben steht, daß Himmel und Erde vergehen sollen1 , dann muß auch, wenn diese untergehen, der Gott untergehen, der auf ihnen sitzt; folglich ist er nicht der Allerhöchste, Erstlich wissen diese nicht, was es bedeuten soll, wenn es heißt, der Himmel ist sein Thron und die Erde sein Fußschemel. Auch wissen sie nicht, was Gott ist, sondern meinen, daß er nach Art der Menschen sitze und getragen werde, nicht aber trage. Ferner kennen sie auch nicht den Weltenuntergang; Paulus aber kannte ihn wohl, wenn er sagte: „Es vergeht nämlich die Gestalt dieser Welt“2 . Dann löst ihre Frage David. Wenn nämlich die Gestalt dieser Welt vergeht, dauert S. 331nicht nur Gott fort, sondern auch seine Diener, wie er im hundertundersten Psalme sagt: „Im Anfang hast Du die Erde gegründet, o Herr, und die Werke Deiner Hände sind die Himmel. Sie vergehen, Du aber bleibst; und alle altern wie ein Gewand, und wie eine Decke änderst Du sie, und sie werden verändert werden. Du aber bist immer derselbe, und Deine Jahre nehmen nicht ab. Die Söhne Deiner Diener werden dort wohnen, und ihr Same wird in Ewigkeit gelenkt werden“3 . Damit zeigt er deutlich, was das ist und vergehen wird, und was das ist und immer bleiben wird, nämlich Gott mit seinen Dienern. Ähnlich sagt auch Isaias: „Erhebet euere Augen zum Himmel und gebet acht auf die Erde unten, daß die Erde wie Rauch befestigt ist und die Erde wie ein Gewand altert; die aber auf ihnen wohnen, sterben wie diese. Mein Heil aber wird ewiglich sein, und meine Gerechtigkeit wird nicht abnehmen“4 .


  1. Lk. 21,36 ↩

  2. 1 Kor. 7,34 ↩

  3. Ps. 101,26 ff. ↩

  4. Jes. 15,6 ↩

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