3.
Er säte nämlich auf seinen Acker einen guten Samen aus. Der Acker aber ist nach seinen Worten die Welt. „Als aber die Menschen schliefen, kam der Feind und säte darüber Unkraut zwischen den Weizen und ging fort“1 . Seitdem nämlich er das Geschöpf Gottes S. 469benedeite, seitdem ist sein Engel abtrünnig geworden und sein Feind, und schickte sich an, auch dieses Gott zum Feinde zu machen. Deswegen hat auch Gott den, der heimlich aus eigenem Antrieb Unkraut säte, d. h. zur Übertretung verleitete, von seinem Umgang ausgeschlossen, über den Menschen aber, der ohne Überlegung, aber doch in Bosheit sein Gebot übertrat, sich erbarmt, und die Feindschaft, die jener gestiftet hatte, gegen den Urheber der Feindschaft selbst gekehrt, indem er seine Feindschaft gegen den Menschen aufgab und sie lediglich auf die Schlange zurückwarf. Deshalb sprach der Herr, wie die Schrift sagt, zu der Schlange: „Und Feindschaft werde ich setzen zwischen dir und der Schlange und zwischen deinem Samen und dem Samen des Weibes. Er wird deinen Kopf zertreten, und du wirst beobachten seine Ferse“2 . Und diese Feindschaft rekapitulierte der Herr in sich selbst, der von dem Weibe Mensch geworden war, und zertrat ihren Kopf, wie wir in dem vorigen Buche gezeigt haben.