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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Irénée de Lyon (130-202) Contra Haereses Gegen die Häresien (BKV)
Fünftes Buch
8. Kapitel: Die Wirksamkeit des Hl. Geistes im Menschen

1.

Jetzt aber nehmen wir zur Vervollkommnung und Vorbereitung auf die Unverweslichkeit einen Teil von seinem Geiste, indem wir uns gewöhnen, Gott aufzunehmen und zu tragen. Das nennt der Apostel ein Unterpfand, d. h. einen Teil der uns von Gott versprochenen Ehre, indem er im Epheserbriefe sagt: „Nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heiles gehört hattet, glaubtet auch ihr daran und wurdet bezeichnet mit dem Heiligen Geist der Verheißung, welcher das Unterpfand unserer Erbschaft ist“1 . So also macht dies Unterpfand dadurch, daß es in uns wohnt, uns schon geistig, und das Sterbliche wird von dem Unsterblichen verschlungen. „Denn“, sagt der Apostel, „ihr seid nicht im Fleisch, sondern im Geiste, da ja der Geist Gottes in euch wohnt“2 . Nicht etwa, weil sie das S. 491Fleisch verloren hätten, sondern weil sie in Gemeinschaft mit dem Geiste stehen. Denn nicht ohne Fleisch waren die, denen er das schrieb, sondern sie hatten den Geist Gottes angenommen, in dem wir rufen: „Abba, Vater“3 . Wenn wir also jetzt, wo wir bloß das Unterpfand haben, Abba, Vater, rufen, was wird dann erst geschehen, wann wir nach der Auferstehung ihn von Angesicht zu Angesicht schauen werden, wann alle Glieder in überströmender Freude den Jubelhymnus anstimmen und den preisen werden, der sie von den Toten auferweckt und mit dem ewigen Leben beschenkt hat? Denn wenn schon das Unterpfand dadurch, daß es den Menschen umfängt, ihn rufen läßt: Abba, Vater, was wird dann die gesamte Gnade des Geistes bewirken, die dem Menschen von Gott verliehen werden wird? Ähnlich mit ihm wird sie uns machen und vollenden nach dem Willen des Vaters, denn sie wird den Menschen machen nach dem Bild und Gleichnis Gottes.


  1. Eph. 1,13 f. ↩

  2. Röm. 8,9 ↩

  3. Röm. 8,15 ↩

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