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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Irénée de Lyon (130-202) Contra Haereses Gegen die Häresien (BKV)
Fünftes Buch
35. Kapitel: Die Prophezeiungen über die neue Erde dürfen nicht allegorisch verstanden werden

2.

Derartige Aussprüche können aber nicht auf das Überhimmlische bezogen werden, da es heißt: „Gott wird der Welt unter dem Himmel deinen Glanz zeigen.“ Das gilt nur von den Zeiten des Reiches, wenn die Erde von Christus erneut und Jerusalem nach der Schilderung des oberen Jerusalem wiederaufgebaut ist, wie der Prophet Isaias sagt: „Siehe, in meinen Händen habe ich deine Mauern gezeichnet, und in meinem Angesichte bist du immer“1 . Ähnlich schreibt auch der Apostel an die Galater: „Jenes obere Jerusalem aber ist die Freie, welche die Mutter von uns allen ist“2 . Das sagt er nicht von irgend einem erdachten Äonen, der sich verirrt hat, noch von irgend einer Kraft, die aus dem Pleroma und dem Prounikos austrat, sondern von dem Jerusalem, das in Gottes Händen gezeichnet ist. Dieses sah Johannes in der Apokalypse als ein neues3 auf die S. 570Erde herniedersteigen. „Denn nach den Zeiten des Reiches sah ich“, sagt er, „einen großen weißen Thron und einen darauf sitzen, vor dessen Angesicht der Himmel und die Erde floh, und eine Stätte ist nicht für sie“4 . Auch die Ereignisse bei der allgemeinen Auferstehung und dem Gericht legt er dar, indem er sagt, er habe die Toten, die großen und die kleinen, gesehen, „Es gab das Meer die Toten, welche es in sich hatte, und der Tod und die Unterwelt gaben ihre Toten, welche sie bei sich hatten, und die Bücher wurden geöffnet. Aber auch das Buch des Lebens wurde geöffnet, und gerichtet wurden die Toten nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken, und der Tod und die Unterwelt wurden in den Feuerpfuhl geworfen, den zweiten Tod“5 . Das ist aber die Gehenna, die der Herr auch das ewige Feuer nennt6 . „Und wenn jemand“, heißt es weiter, „nicht gefunden wurde im Buche des Lebens geschrieben, wurde er in den Feuerpfuhl geworfen“7 . Und danach sagt er: „Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde. Denn der erste Himmel und die Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr. Und die neue heilige Stadt Jerusalem sah ich herabsteigen vom Himmel, bereitet wie eine Braut, geschmückt für ihren Mann. Und ich hörte eine laute Stimme, die vom Throne sprach: Siehe, das Zelt Gottes mit den Menschen, und er wird wohnen bei ihnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen ihr Gott sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen zerstören, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird fürder sein, weil das Erste vergangen ist“8 . Dasselbe sagt auch Isaias: „Es wird nämlich ein neuer Himmel und eine neue Erde sein, und nicht werden sie gedenken des Früheren, noch wird es ihnen ins Herz kommen, sondern Freude und Frohlocken werden sie dort finden“9 . Das sagt der Apostel mit den Worten: „Es vergeht die Gestalt dieser Welt“10 . Und ähnlich der Herr: „Erde und Himmel S. 571wird vergehen“11 . Wenn nun dies auf der Erde vergeht, dann wird, wie Johannes, der Schüler des Herrn, sagt, das neue, obere Jerusalem herabsteigen wie eine Braut, geschmückt für ihren Mann, und dies sei das Zelt Gottes, in welchem Gott mit den Menschen wohnen wird. Von diesem Jerusalem ist jenes Jerusalem auf der früheren Erde ein Bild, in dem die Gerechten die Unverweslichkeit im voraus kosten und für das Heil vorbereitet werden. Das Vorbild dieses Zeltes empfing Moses auf dem Berge12 , und nichts kann man allegorisch deuten, sondern alles ist sicher wahr und wirklich, zum Genuß der Gerechten von Gott gemacht. Wie nämlich Gott es wahrhaft ist, der den Menschen auferweckt, so wird der Mensch auch wahrhaft und nicht allegorisch von den Toten auferstehen, wie wir mit gewichtigen Gründen zeigten. Und wie er wahrhaft aufersteht, so wird er auch wahrhaft in den Zeiten des Reiches die Unverweslichkeit vorwegnehmen, und er wird wachsen und stark werden, um der Herrlichkeit des Vaters fähig zu werden. Wenn dann alles erneuert ist, dann wird er wahrhaft in der Stadt Gottes wohnen. „Es sprach“, so heißt es, „der auf dem Throne saß: Siehe, ich mache alles neu. Und es spricht der Herr: Schreibe alles, denn diese Worte sind getreu und wahr. Und er sprach zu mir: Es ist geschehen“13 . Und so entspricht es der Vernunft.


  1. Jes. 49,16 ↩

  2. Galt. 4,26 ↩

  3. Offb. 21,2 ↩

  4. Offb. 20,11 ↩

  5. Ebd. 20,12 ff. ↩

  6. Mt. 25,41 ↩

  7. Offb. 20,15 ↩

  8. Offb. 21,1 ff. ↩

  9. Jes. 65,17 f. ↩

  10. 1 Kor. 7,31 ↩

  11. Mt. 26,35 ↩

  12. Ex. 25,40 ↩

  13. Offb. 21,5 f. ↩

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