21.
Auf gleiche Weise wie der Fluch ging auch der Segen auf das Geschlecht derer über, die ihn gewonnen hatten, für jeden nach der Reihe. Zuerst von diesen wurde Sem mit den Worten gesegnet: „Gepriesen sei der Herr, der Gott Sems, und Cham soll sein Knecht sein“1 . Die Wirkung dieses Segens war, daß Sem besonders im Besitze der Gottesverehrung gegen den Herrn und Gott aller blieb2 . Dieser Segen wirkte fort und gelangte an Abraham, der aus Sems Geschlecht stammte und das zehnte Geschlecht in der Reihe darstellt. Deswegen gefiel es Gott, dem Vater aller, sich Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs nennen zu lassen. Denn bis auf Abraham erstreckte sich fortwirkend der Segen Sems. Der Segen über Japhet war dieser: „Gott möge es weit machen dem Japhet, er wohne im Hause Sems, Cham soll sein Knecht sein“3 . Folgendes ist seine Bedeutung4 : In der Fülle der Zeiten ließ Gott den vom Herrn Erwählten aus der Berufung der Heiden Segen erblühen, indem Gott die Berufung weit ausdehnte. So heißt es auch: „In alle Welt ist ihre Stimme ergangen, und bis an die Enden der Erde ihre Worte.“ Das „Weitmachen“ will ja die Berufung der Heiden sein, d. h. die Kirche. Und das: „er wohne im Hause Sems“, das bedeutet die Erbschaft von den Vätern in Jesus Christus durch Empfang des Rechtes der Erstgeburt. Gerade in der Reihe, in welcher ein jeder von S. 598 ihnen gesegnet wurde, empfingen sie nach der Ordnung in ihrer Nachkommenschaft die Frucht des Segens.
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Gen. 9,26. LXX, Mas. Vulg: Chanaan. ↩
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Zu aschogi vgl. Vardanian in Handes Amsorya 1910 S. 282 ↩
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Gen. 2,27. Chanaan wie oben; wörtlich: er segne im Hause ↩
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P. Vardanian schlägt in einem Briefe die Textkorrektur vor: Jew Sem i vachdschani yawitenits tsaghheaz jerewetsev tearn i koghmane Hethanosats. Auch Sem blühte am Ende der Zeiten, indem Gott ihnen [?] die Berufung durch Erscheinung des Herrn erweiterte. ↩