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Œuvres Clément d'Alexandrie (150-215) Protrepticus
10. Kapitel

104.

1. Sei überzeugt, daß dir diese Worte auf Grund göttlicher Eingebung gesagt sind: „Glaube nicht, daß Steine heilig sind und Bäume und Vögel und Schlangen, S. 180 Menschen aber nicht!“1 Ganz im Gegenteil halte die Menschen für wahrhaft heilig, die Tiere aber und die Steine für das, was sie sind!

2. Denn fürwahr bedauernswerte und unglückliche Menschen meinen, daß Gott durch einen Raben oder eine Dohle rede, durch einen Menschen aber schweige; und den Raben halten sie als einen Boten Gottes in Ehren, den Menschen Gottes aber verfolgen sie, obwohl er nicht wie ein Rabe schreit oder krächzt, sondern vernünftig, wie ich meine, redet;2 und wenn er menschenfreundliche Lehren geben will, so machen sie sich, obwohl er zur Gerechtigkeit ruft, in unmenschlicher Weise daran, ihn zu töten, da sie weder die Gnade von oben erwarten, noch der Strafe zu entrinnen bestrebt sind.

3. Denn sie glauben weder an Gott, noch erkennen sie seine Macht. Wie aber seine Liebe zu den Menschen unsagbar groß ist, so ist auch sein Haß gegen die Sünde unfaßbar groß. Sein Zorn führt die Strafe herbei auf Grund der Verfehlung, seine Menschenliebe aber erweist Gnade auf Grund der Bekehrung. Das Jammervollste aber ist, der Hilfe Gottes beraubt zu sein.

4. Blindheit der Augen und Taubheit des Gehörs sind schmerzlicher als die übrigen Anfälle des Bösen; denn die eine ist des Anblicks des Himmels beraubt, die andere hat die Möglichkeit des Unterrichts über Gott verloren.


  1. Platon, Minos p. 319 A. ↩

  2. Es ist δέ, οἶμαι, λογικῶς, zu lesen. ↩

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