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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Clément d'Alexandrie (150-215) Protrepticus
2. Kapitel

22.

1. Würdig sind in der Tat diese Feiern der Nacht und des Feuers und des „großherzigen“,1 vielmehr verblendeten Volkes der Erechthiden2 und ebenso der übrigen Griechen, deren „nach ihrem Tode ein Schicksal S. 91 wartet, das sie nicht erwarten“.3

2. Wem prophezeit dies Herakleitos von Ephesos? „Nachtschwärmern, Zauberern, Bakchen, Mänaden, Mysten“; ihnen droht er Strafe nach dem Tod, ihnen weissagt er das Feuer; „denn die bei den Menschen gebräuchlichen Mysterien werden auf unheilige Weise gefeiert.“4

3. So sind die Mysterien ein leerer Brauch und ein inhaltsloser Wahn und ein Betrug des Drachen, der göttliche Verehrung fand, indem man sich mit falscher Frömmigkeit den in der Tat unheiligen Weihen und den gottlosen Kultgebräuchen zuwandte.

4. Wie steht es ferner mit den mystischen Kisten? Denn man muß ihre Heiligtümer enthüllen und ihre Geheimnisse aufdecken. Sind das nicht Sesamkuchen, Pyramidenkuchen, Kugelgebäck, vielbuckliges Backwerk, Salzkörner und eine Schlange, das heilige Symbol des Dionysos Bassaros?5 Sind es nicht außerdem Granatäpfel und Zweige vom Feigenbaum und Narthexstengel und Epheuranken, ferner runde Kuchen und Mohnköpfe? Das sind ihre Heiligtümer.

5. Ferner die Geheimsymbole der Ge Themis, ein Würzkraut,6 eine Lampe, ein Schwert, ein Frauenkamm, was ein verblümter und mystischer Ausdruck für weibliche Scham ist.

6. O wie offenbar ist die Schamlosigkeit! Ehedem war für züchtige Menschen die Nacht die Verhüllung der Lust, und man schwieg von ihr; jetzt aber ist für die Mysterienteilnehmer die Nacht die Prüfstätte der Unkeuschheit; und man redet von ihr laut, und das Feuer der Fackelträger offenbart die Leidenschaften.

7. Lösche das Feuer aus, Hierophant7 ; schäme dich, Fackelträger vor dem Licht dieser Fackeln! Deinen Iakchos8 verrät S. 92 das Licht; laß die Nacht die Mysterien bedecken; zur Finsternis seien die Orgien verurteilt; das Feuer täuscht nicht; seine Aufgabe ist zu überführen und zu strafen!


  1. Hom. Il. 2, 547. ↩

  2. So heißen die Athener nach ihrem Ahnherrn Erechtheus. ↩

  3. Vgl. Herakleitos Fr. 27 Diels. ↩

  4. Vgl. Herakleitos Fr. 14 Diels. ↩

  5. Bassaros [oder gewöhnlich Bassareus] war ein Beiname des Dionysos; er hieß so nach den Bassarai, den mit dem langen lydischen Rock βασσάρα bekleideten Mainaden. ↩

  6. Origanum. ↩

  7. Die Hierophanten waren vornehme Priester, die die Aufgabe hatten, in die Weihen einzuführen [ἱερὰ φαίνειν]. ↩

  8. Orphischer Name des Dionysos; vgl. oben 21, 1. ↩

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