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Œuvres Clément d'Alexandrie (150-215) Protrepticus
4. Kapitel

54.

1. Durch solche Tatsachen, glaube ich, veranlaßt, verachteten die alten Könige die Göttermythen und ließen ohne Bedenken sich selbst als Götter ausrufen; hatten sie doch von Menschen nichts zu fürchten. Dadurch lehrten sie aber zugleich, daß auch jene nur wegen ihres Ruhmes zu Unsterblichen geworden sind. So wurde Keyx, der Sohn des Aiolos, von seiner Gattin Alkyone Zeus und andererseits Alkyone von ihrem Gatten Hera genannt.1

2. Ptolemaios IV. wurde Dionysos genannt und Mithridates von Pontos ebenfalls Dionysos.2 Es wollte aber auch Alexandros als Sohn Ammons gelten und ließ sich von den Bildhauern mit Hörnern darstellen,3 eifrig darauf bedacht, das schöne menschliche S. 130 Antlitz mit einem Horn zu verunzieren.

3. Und nicht nur Könige, sondern auch einfache Bürger pflegten sich mit göttlichen Namen zu schmücken, wie z. B. der Arzt Menekrates, der den Beinamen Zeus hatte.4 Warum soll ich den Alexarchos5 erwähnen? Dieser war seines Zeichens ein Grammatiker, verwandelte sich aber, wie Aristos von Salamis erzählt, in Helios.6

4. Was soll ich auch den Nikagoras nennen? Er stammte aus Zeleia7 und lebte zur Zeit des Alexandros. Hermes ließ sich Nikagoras nennen und kleidete sich wie Hermes, wie er selbst bezeugt.8

5. Wozu, sage ich, soll ich einzelne Männer nennen, da doch ganze Völker und Städte mit allen ihren Bewohnern aus Schmeichelei die Erzählungen von den Göttern entwerteten, indem sie sich, obwohl sie nur Menschen waren, von eitler Ehre aufgeblasen, den Göttern gleichmachten und für sich selbst überschwengliche Ehren beschlossen? Bald gaben sie das Gesetz, daß Philippos, der Sohn des Amyntas, der Makedonier aus Pella, im Kynosarges9 verehrt werde, er, der „ein gebrochenes Schlüsselbein und ein lahmes Bein hatte, er, dem das Auge ausgeschlagen war“.10

6. Und dann wieder verkündigten sie sogar auch den Demetrios als Gott; und da, wo er bei seinem Einzug in Athen vom Pferde stieg, ist ein Tempel des Demetrios Kataibates [des Herabsteigers],11 während seine Altäre überall sind. Und von den Athenern war ihm die Vermählung mit Athene zugedacht; aber er verschmähte die Göttin, da er ihr Standbild nicht heiraten konnte. Statt dessen ging er mit der Hetäre Lamia auf die Akropolis hinauf und vermählte sich mit ihr in dem Brautgemach der S. 131 Athene, indem er der alten Jungfrau die Formen der jungen Hetäre zeigte.12


  1. Vgl. Apollodor I 7, 4, 1; Hesiod Fr. 159 Rzach 2. Aufl. ↩

  2. Vgl. Plut. Quaest. conv. I 6, 2 p. 624 AB; Athen. V p. 212 D; [Dio Chrys.] 37 [20], 6; Cic. Pro Flacco 25, 60. ↩

  3. Der ägyptische Gott Ammon wurde mit Widderhörnern dargestellt; vgl. auch Athen. XII p. 537 E. ↩

  4. Über Menekrates aus Syrakus vgl. Plut. Agesil. 21; Moral. p. 191 A; 213 A; Athen. VII p. 289 A.D; Aelian, Var. hist. XII 51. ↩

  5. Über Alexarchos vgl. FHG IV p. 299. ↩

  6. Aristos F Gr Hist 143 F 4. ↩

  7. Stadt in Mysien. ↩

  8. Vgl. Athen. VII p. 289 C [= Baton Fr. 1 FHG IV p. 348]. ↩

  9. Gymnasium bei Athen. ↩

  10. Demosth. De Corona 67. ↩

  11. Beiname des Zeus und des Hermes, hier auf Demetrios Poliorketes übertragen. ↩

  12. Die Erzählung ist aus Plut. Demetr. 10. 23. 26 entnommen. ↩

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