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Œuvres Clément d'Alexandrie (150-215) Protrepticus
4. Kapitel

55.

1. Wir dürfen es daher auch dem Hippon nicht übelnehmen, wenn er seinen Tod als ein Unsterblichwerden erklärte. Dieser Hippon ließ auf sein Grabmal folgendes Distichon setzen: „Hippons Grabmal ist hier; ihn hat den unsterblichen Göttern Gleich die Moira gemacht, als er dem Tode erlag.“1 Trefflich zeigst du uns, Hippon, den menschlichen Irrtum. Denn wenn sie dir auch nicht geglaubt haben, als du noch reden konntest, so sollen sie doch deine Schüler werden, nachdem du tot bist.

2. Dies ist ein Orakelspruch des Hippon; laßt uns überlegen, was er bedeutet! Die von euch Angebeteten waren einst Menschen, sind aber hernach gestorben; mit [göttlichen] Ehren aber hat sie die Sage und die Länge der vergangenen Zeit ausgestattet. Denn das Gegenwärtige pflegt wohl gering geachtet zu werden, weil man daran gewöhnt ist; das Vergangene aber, das durch die Dunkelheit der Zeit der augenblicklichen Prüfung entrückt ist, pflegt durch erdichtete Erzählungen geehrt zu werden; und während man gegen jenes Mißtrauen hegt, wird dieses bewundert.2

3. So werden die vor langem verstorbenen Toten, die durch die lange Zeit des Irrtums zu Ehren kommen, von den späteren Geschlechtern für Götter gehalten. Einen Beweis dafür habt ihr an euren Mysterien selbst, an den Festen, an den Fesseln und Wunden und Tränen der Götter. „Wehe mir, daß das Geschick mir Sarpedon den liebsten der Männer Lässet erliegen der Hand des Menoitiossohnes Patroklos!“3

S. 132 4. Überwältigt ist der Wille des Zeus, und besiegt jammert euer Zeus um des Sarpedon willen. Mit Recht also habt ihr selbst sie Schattenbilder und Dämonen genannt, nachdem Homeros auch Athene selbst und die anderen Götter zu Ehren ihrer Schlechtigkeit Dämonen genannt hat: „Sie aber ging zum Olympos In des Aigishaltenden Haus zu den andern Dämonen.“4

5. Wie können also die Schattenbilder und Dämonen noch Götter sein, da sie in Wirklichkeit Abscheu erregende und unreine Geister sind, nach aller Urteil an Erde und Moder gebunden, durch ihr eigenes Gewicht zu Boden gedrückt, „um Gräber und Grüfte herumschwebend“, in deren Nähe sie ja auch undeutlich als „schattenhafte Gestalten“5 erscheinen.


  1. Hippon Fr. 2 Diels, Vorsokr. S. 235; vgl. Th. Preger, Inscr. gr. metr. p. 208 Nr. 261. ↩

  2. Vgl. Thukyd. I 21. ↩

  3. Hom. Il. 16, 433 f. ↩

  4. Hom. Il. 1, 221 f. ↩

  5. Vgl. Platon, Phaidon p. 81 CD. ↩

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