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1. „Glückselig“ sind daher sozusagen nach den Worten der Sibylle jene alle zusammen, „Welche alle die Tempel verleugnen, sobald sie sie sehen, Und die Altäre, aus fühllosen Steinen unnütze Bauten, Und die Werke aus Stein, die von Menschen gefertigten Bilder, Die mit dem Blute Beseelter befleckt sind und mit dem Opfer Aller der Arten von Tieren und Vögeln und blutigem Jagdwild.“1
2. Denn es ist uns ja auch ganz deutlich verboten, trügerische Kunstwerke zu machen. „Denn du sollst“, so sagt der Prophet, „kein Bildwerk von irgend etwas machen, was nur immer oben im Himmel und unten auf der Erde ist.“2
3. Sollten wir wohl noch die Demeter, die Kore und den in den Mysterien gefeierten Iakchos3 des Praxiteles für Götter halten oder die Kunstwerke des Lysippos4 oder die Hände des Apelles, die dem Stoffe die Gestalt der Göttererscheinung verliehen haben? Aber ihr legt den größten Wert darauf, daß das Götterbild so schön wie nur immer möglich gestaltet werde; darum jedoch kümmert ihr euch nicht, daß ihr nicht selbst wegen eurer Gefühllosigkeit den Steinbildern ähnlich werdet.
4. Mit der größten Klarheit und Kürze jedenfalls verurteilt das prophetische Wort die [heidnische] Gewohnheit: „Alle die Götter der Heiden sind Trugbilder der Dämonen, Gott aber hat die Himmel geschaffen“5 und das, was am Himmel ist.