• Accueil
  • Œuvres
  • Introduction Instructions Collaboration Sponsors / Collaborateurs Copyrights Contact Mentions légales
Bibliothek der Kirchenväter
Recherche
DE EN FR
Œuvres Clément d'Alexandrie (150-215) Protrepticus
6. Kapitel

68.

1. Wen kann ich von dir als Gehilfen bei meinem Suchen nehmen? Denn wir haben bei dir die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. Wenn es dir recht ist, den Platon. Wie also, Platon, sollen wir Gott aufspüren? „Den Vater und Schöpfer dieses Alls zu finden, ist eine schwere Aufgabe; und wenn man ihn gefunden, ist es unmöglich, ihn allen zu verkünden.“1 Warum denn, in Gottes Namen? „Weil es in keiner Weise in Worte zu fassen ist.“2

2. Trefflich, Platon! Du kommst der Wahrheit nahe; laß aber nicht nach!3 Nimm gemeinsam mit mir die Frage nach dem Guten vor!4 Denn allen Menschen ohne Ausnahme, vor allem aber denen, die sich dem Denken hingeben, ist ein Ausfluß göttlichen Wesens eingeträufelt.

3. Deswegen müssen sie auch wider ihren S. 145 Willen zugeben, daß es einen einzigen Gott gibt, der unvergänglich und ungeworden ist und der irgendwo in der Höhe auf den Gewölben des Himmels in seiner eigenen und ihm allein gehörenden Warte in Ewigkeit wahrhaftig lebt.5 „O sage mir, wie man sich Gott denn denken muß! Der alles sieht und selbst doch nicht zu sehen ist.“6 So sagt Euripides.

4. Menandros scheint mir sich also geirrt zu haben, wo er sagt: „Dich, Sonne, muß man ehren als den höchsten Gott, Durch den man sehen kann der andern Götter Schar.“7 Denn auch die Sonne wird uns nie den wahren Gott zeigen können; sondern dies kann nur der heilbringende Logos, der die Sonne der Seele ist; durch diese Sonne allein, wenn sie im Innern in der Tiefe des Geistes aufgegangen ist, wird das Auge der Seele erleuchtet.

5. Daher sagt Demokritos nicht ohne Grund: „Einige der gelehrten Männer erheben ihre Hände zu dem Orte, wo sich der Stoff befindet, den wir Griechen jetzt Luft nennen, und sagen dazu: alles denkt sich Zeus aus und alles weiß er und alles gibt und nimmt er, und er ist König des Weltalls.“8 Das gleiche meint wohl auch Platon, wenn er von Gott in geheimnisvoller Weise sagt: „Um den König aller Dinge sind alle Dinge, und dies ist die Ursache alles Guten.“9


  1. Platon, Tim. p. 28 C. ↩

  2. Platon, Brief VII p. 341 C; vgl. Gesetze VII p. 821 A; Cic. De deor. nat. I 30. ↩

  3. Vgl. z. B. Platon, Staat IV p. 435 D. ↩

  4. Vgl. Platon, Phaidros p. 237 A. ↩

  5. Die griechischen Ausdrücke des Satzes stammen aus Platon, Tim. p. 52 A [ἀγένητον καὶ ἀνώλεθρον]; Phaidros p. 247 C [ἐπὶ τῷ τοῦ οὐρανοῦ νώτῳ ]; Politikos p. 272 E [περιωπή vgl. Strom. VII 5, 5]. ↩

  6. Euripides Fr. 1129; vgl. A. Elter, Gnom. hist. 152. ↩

  7. Menandros Fr. 609 CAF III p. 184. ↩

  8. Demokritos Fr. 1 Natorp, 30 Diels; vgl. Strom. V 102, 1. ↩

  9. Platon, Brief II p. 312 E. ↩

pattern
  Imprimer   Rapporter une erreur
  • Afficher le texte
  • Référence bibliographique
  • Scans de cette version
Download
  • docxDOCX (135.10 kB)
  • epubEPUB (120.67 kB)
  • pdfPDF (436.82 kB)
  • rtfRTF (358.37 kB)
Traductions de cette œuvre
Protrepticus
Commentaires sur cette œuvre
Introductory Note to Clement of Alexandria

Table des matières

Faculté de théologie, Patristique et histoire de l'Église ancienne
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Mentions légales
Politique de confidentialité