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Œuvres Clément d'Alexandrie (150-215) Protrepticus
6. Kapitel

69.

1. Wer also ist der König aller Dinge? Es ist Gott, der Maßstab für die Wahrheit des Seienden. Wie also mit dem Maßstab das zu Messende erfaßt wird, so wird auch durch die Erkenntnis Gottes die Wahrheit gemessen und erfaßt.

2. Der wahrhaft heilige Moses sagt ja: S. 146 „Du sollst in deiner Tasche nicht zweierlei Gewicht, ein großes und ein kleines, haben; und in deinem Hause soll nicht ein großes Maß und ein kleines sein, sondern ein wahres und gerechtes Gewicht sollst du haben.“1 Dabei dachte er daran, daß Gott Gewicht und Maß und Zahl des Weltalls ist.

3. Denn die ungerechten und ungleichen Trugbilder sind in dem Hause in der Tasche und in der sozusagen schmutzbedeckten Seele verborgen. Aber das einzige gerechte Maß, der einzige wahrhafte Gott, der sich immer gleich ist und in allem unveränderlich bleibt,2 ist für alles Maß und Gewicht, da er mit seiner Gerechtigkeit wie mit einer Waagschale die Natur des Weltalls ohne jedes Schwanken umfaßt und trägt.

4. „Der Gott, der, wie auch ein alter Spruch sagt, Anfang und Ende und Mitte aller Dinge umfaßt, geht immer den geraden Weg, weil er der Natur gemäß seine Bahn wandelt; und ihn begleitet stets die Gerechtigkeit und vollzieht die Strafe an denen, die vom göttlichen Gesetze abweichen.“3


  1. Deut. 25, 13—15; zur allegorischen Auslegung vgl. Philon, De somniis II 193 f. ↩

  2. Vgl. Platon, Phaidon p. 78 D. ↩

  3. Platon, Gesetze IV p. 715 E 716 A; vgl. Strom. II 132, 2; VII 100, 3. ↩

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