4.
Und wenn wir1 den der großen Menge verborgenen Sinn des Gebetes, dass wir nicht „in Versuchung “ kommen möchten, richtig verstehen, so dürfen wir wohl betonen, dass die Apostel, als sie darum baten, nicht erhört wurden. Denn sie haben unzählige Leiden in ihrer ganzen Lebenszeit erdulden müssen, „mit S. 121 Beschwerden über die Maßen, mit Schlägen über die Maßen, in Gefangenschaft mehr als andere, oft in Todesnöten2“; Paulus aber insbesondere erhielt „von den Juden fünfmal vierzig (Schläge) weniger einen, dreimal wurde er mit Ruten geschlagen, einmal gesteinigt, dreimal erlitt er Schiffbruch, einen Tag und eine Nacht war er ein Spiel der Wellen3“, ein Mann, der „in allem bedrängt, in Verzweiflung gebracht, verfolgt, niedergeworfen4“, dabei bekennt: „Bis zu dieser Stunde hungern und dürsten wir, können unsere Blöße nicht bedecken und erhalten Backenstreiche, sind ohne Heimat und mühen uns ab mit eigener Hände Arbeit; wir werden geschmäht und segnen, wir werden verfolgt und halten aus, wir werden verleumdet und trösten5.“ Wenn aber die Apostel im Gebet keinen Erfolg hatten, welche Hoffnung besteht dann für einen, der geringer ist als jene, dass sein Gebet bei Gott Gehör finden werde?