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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Origène († 253/54) De oratione Vom Gebet (BKV)
Zweiter Teil: Über das Vaterunser
XXIX

8.

Aber da meint jemand sich der Ruhe hingeben zu können, als ob er der Versuchung nicht ausgesetzt sei, wenn er bei den Menschen in Ehren steht, sollte jedoch das Wort nicht recht hart klingen: „Sie haben ihren Lohn dahin von den Menschen1“, das für diejenigen gesagt ist, die sich mit dem Ruhme bei der großen Menge, wie wenn er ein Gut wäre, brüsten? Und liegt nicht ein scharfer Tadel in dem andern Wort: „Wie könnt ihr glauben, die ihr Ruhm voneinander nehmt, und den Ruhm von dem alleinigen Gotte sucht ihr nicht2?“ Und wozu brauche ich aufzuzählen die im S. 124 Übermut begangenen Fehltritte derer, die zum Adel gerechnet werden, und (andererseits) bei den sogenannten niedrig Geborenen, die durch ihren Unverstand verschuldete schmeichlerische Unterwürfigkeit gegenüber den vermeintlich höher Stehenden, welche diejenigen von Gott abwendig macht, die eine echte Freundschaft nicht besitzen und das schönste Gut der Menschheit, die Liebe, nur erheucheln?


  1. Vgl. Matth. 6,2. ↩

  2. Joh. 5,44; vgl. oben c. XIX 2. ↩

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