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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Origène († 253/54) De oratione Vom Gebet (BKV)
Zweiter Teil: Über das Vaterunser
XXII

2.

Wenn demnach auch bei den Alten Gott den Namen „Vater“ erhält und die durch das Wort des Glaubens an ihn Erzeugten den Namen „Söhne“ führen, so kann man doch dort den Begriff der sichern und unwandelbaren Sohnschaft nicht finden. Die oben angeführten Stellen wenigstens lassen die als „Söhne“ Bezeichneten als schuldig erscheinen. Denn nach dem Apostel „besteht, solange der Erbe unmündig ist, kein Unterschied zwischen ihm und einem Knechte, obwohl er doch der Herr von allem ist; sondern er steht unter Vormündern und Verwaltern bis zu der vom Vater festgesetzten Zeit1“; „die Erfüllung der Zeit2“ aber liegt in der Ankunft unseres Herrn Jesu Christi, wenn die, welche es wollen, die Sohnschaft empfangen wie Paulus in diesen Worten lehrt: „Denn ihr habt nicht empfangen einen Geist der Knechtschaft zur Furcht, sondern ihr habt empfangen den Geist der Sohnschaft, in welchem wir rufen: Abba, Vater3“; und in dem Evangelium nach Johannes steht: „So viele ihn aber annahmen, denen hat er Vollmacht gegeben, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben4.“ Und aus dem katholischen Briefe des Johannes haben wir über „die aus Gott Gezeugten“ gelernt, dass wegen dieses „Geistes der Sohnschaft“ „jeder, der aus Gott gezeugt ist, nicht Sünde tut, weil dessen Same in ihm bleibt, und dass er nicht sündigen kann, weil er aus Gott gezeugt ist5.“


  1. Gal. 4,1.2. ↩

  2. Gal. 4,4. ↩

  3. Röm. 8,15. ↩

  4. Joh. 1,12. ↩

  5. 1 Joh. 3,9. ↩

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