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Œuvres Règlement ecclésiastique Constitutiones Apostolorum Apostolische Konstitutionen und Kanones
Sechstes Buch: Von den Schismatikern und Ketzern.

23. Über die Erfüllung des Gesetzes von Seite Christi.

Das Naturgesetz nämlich hat Christus nicht aufgehoben, sondern bestätigt; denn Derselbe, der im Gesetze gesagt hat: „Der Herr dein Gott ist e i n Herr;”1 Derselbe sagt im Evangelium, „daß sie dich den einen wahren Gott erkennen.”2 S. 207 Und welcher gesagt hat : „Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst,”3 sagt im Evangelium Dieß neuerdings: „Als Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebet.”4 Der früher den Todtschlag verboten hat, verbietet jetzt auch den ungerechten Zorn,5 wie einst den Ehebruch, so jetzt auch die böse Begierde; der den Diebstahl verboten, preist jetzt Denjenigen seliger,6 der von seinem rechtmäßig erworbenen Vermögen den Dürftigen mittheilt; der ehedem den Haß verboten, gebietet jetzt die Feindesliebe;7 wie vormals Rache verboten war, so ist jetzt Duldsamkeit Gebot, nicht als wäre die gerechte Rache unerlaubt, sondern weil der Duldsamkeit der Vorrang gebührt. Durch diese Gesetze wollte Christus nicht die natürlichen Affekte ausrotten, sondern nur deren Maßlosigkeit. Der Nämliche, welcher befohlen hatte, die Eltern zu ehren, war selbst ihnen unterthan.8 Der das Gesetz gab, um der eifrigen Gesetzesbetrachtung willen den Sabbat durch Ruhen von der Arbeit zu feiern, befiehlt jetzt, daß wir täglich die Gesetze der Schöpfung und Vorsehung betrachten und Gott Dank sagen. Die Beschneidung hat er aufgehoben, nachdem er sie an sich selbst erfüllt; denn er war es, dem (die Herrschaft) hinterlegt war, er, die Erwartung der Völker;9 der die Heilighaltung des Eides gesetzlich befohlen und den Meineid verboten, ermahnte, ganz und gar nicht zu schwören.10 Die Taufe, das Opfer, das Priesterthum, den an einen Ort gebundenen Gottesdienst hat er, wie anderswo gesagt, umgeschaffen; statt der täglichen Waschungen hat er nämlich die eine Taufe gegeben, die auf seinen Tod hin gespendet wird; zum Priesterthum ward nicht mehr nur ein Stamm berufen, sondern er befahl, die Würdigsten aus jedem Volke hiezu auszuwählen und nicht ihre körperliche Reinheit zu prüfen, sondern ihre Frömmigkeit und ihren Lebenswandel. Statt des blutigen S. 208 Opfers hat er Abbildes halber (συμβόλων χάριν) ein vernünftiges, unblutiges, mystisches Opfer eingesetzt, das auf seinen Tod sich bezieht, das Opfer seines Leibes und Blutes; statt des örtlichen Kultus hat er vom Aufgang bis zum Niedergang der Sonne an einem jeglichen Orte seines Reiches ihn zu verherrlichen uns befohlen und für recht erklärt.11 Also nicht das Gesetz hat Christus von uns genommen, sondern die Fesseln; denn vom Gesetz sagt Moses: „Du sollst das Wort, das ich dir heute befehle, betrachten, wenn du zu Hause sitzest, und wenn du aufstehest.”12 Auch David sagt: „Am Gesetze des Herrn ist seine Lust, und in seinem Gesetze betrachtet er Tag und Nacht.”13Denn der Hen will, daß wir überall dem Gesetze folgen, nicht aber, daß wir es übertreten; „denn glückselig die Unbefleckten, die da wandeln im Gesetze des Herrn; glückselig, welche erforschen seine Zeugnisse und von ganzem Herzen ihn suchen.”14 Und wiederum: „Glückselig sind wir, Israel: denn was Gott gefällt, ist uns geoffenbart.”15 Und der Herr sagt: „Wenn ihr nun Dieses wisset, selig seid ihr, wenn ihr es auch thut.”16


  1. Deuter. 6, 4. ↩

  2. Joh. 17, 3. ↩

  3. Lev. 19, 18. ↩

  4. Joh. 13, 34. ↩

  5. Matth. 5, 22. ↩

  6. Apostelg. 20, 35. ↩

  7. Matth. 5, 7. 43. 38. ↩

  8. Luk. 2, 51. ↩

  9. Gen. 49, 10. ↩

  10. Matth. 5. 33. ↩

  11. Ps. 112, 3; Mal. 1, 11. ↩

  12. Deuter. 6, 6. ↩

  13. Ps. 11, 2. ↩

  14. Ps. 118, 1. ↩

  15. Baruch 4, 4. ↩

  16. Joh. 13,17. ↩

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