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Œuvres Méthode d'Olympe (260-312) Convivium decem virginum Gastmahl oder Die Jungfräulichkeit (BKV)
Fünfte Rede: Thallusa

V.

Nun will ich versuchen, euch, liebe Mädchen, auch die übrigen Anweisungen noch vorzutragen, denn auch sie gehören zu euren Tugendmitteln; Gesetze und Weisheitssprüche über die Jungfräulichkeit sind es und S. 327 sie zeigen, was man meiden muß und wie Jungfräulichkeit zur Höhe führt. So steht geschrieben: „Und es sagte der Herr zu Moses: Sprich zu den Kindern Israels und sag ihnen: ein Mann oder ein Weib, die ein großes Gelübde tun, sich zu weihen dem Herrn, die sollen sich enthalten von Rauschtrank und Wein; ihr sollt dann nicht Abfall von Wein noch Abfall von Rauschtrank trinken, noch was sonst aus der Traube bereitet wird, auch frische Trauben und Rosinen sollt ihr nicht essen alle Tage solange euer Gelübde währt“1 d. h. die Früchte des Baumes der Schlechtigkeit soll keiner pflücken, der sich dem Herrn verlobt und geweiht hat; denn die wirken immer Rausch und Betäubung, das ist ihre Natur. Ja aus der Schrift lernen wir, daß es zweierlei Weinstöcke gibt, die voneinander gesondert geschaffen wurden und verschieden geartet sind. Der eine bringt Unsterblichkeit und Gerechtigkeit, der andere Raserei und Wahnsinn. Der Weinstock der Nüchternheit und Freude, der wie Weingerank von den Lehrworten die Trauben der Gnaden lieblich herabhängen läßt, Trauben, die da tropfen von Liebe, das ist unser Herr Jesus, der deutlich zu den Aposteln spricht: „Ich bin der wahre Weinstock, ihr seid die Ranken; mein Vater aber ist der Winzer“2; der wilde und todbringende Weinstock hingegen, von dem Wut und Gift und Zorn herabtropft, das ist der Teufel; wie es denn auch Moses nahelegt, wenn er über ihn schreibt: „Vom Weinstock Sodomas ist ihr Weinstock und ihre Reben von Gomorrha. Ihre Trauben sind Trauben des Grolls, ihre Beeren voll Bitterkeit, Drachenwut ist ihr Wein und heillose Schlangenwut“3. An diesem Weinstock hielten die Leute von Sodoma Herbstlese: da wurden sie rasend von der unfruchtbaren Gier nach Männern und wandten sich wider die Natur. Davon kam es, daß Noes Zeitgenossen im Rausche dem Unglauben verfielen und verschlungen wurden von den Wasserfluten; davon hat Kain gepflückt und die Hände gerötet mit Bruderhaß und die Erde befleckt mit dem Blute der eigenen Sippe; daran berauschen sich die S. 328

Völker und schärfen ihre Kampflust zu mörderischen Schlachten. Denn vom Wein kommt der Mensch nicht so außer sich und aus der Bahn, wie vom eifernden Zorn; solchen Rausch und Wahnsinn hat keiner vom Wein wie vom Übergenuß, wie von der Verliebtheit, wie von der Unenthaltsamkeit, So gilt für die Jungfrau der Befehl, von diesem Weinstock nicht zu genießen, damit sie nüchtern und wach bleibe in aller irdischen Sorge und die Lampe des Lichtes der Gerechtigkeit in vollem Glanze dem Logos zu Ehren brenne. So sagt der Herr: „Nehmet euch in acht, daß eure Herzen nicht schwer werden von Rausch und Trunkenheit und den irdischen Sorgen und jener Tag über euch komme wie ein Strick!“4.


  1. Nm. 6,1 ff. ↩

  2. Joh. 15,1. ↩

  3. Dt 32,32 f. ↩

  4. Luk. 21,34. ↩

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Traductions de cette œuvre
Gastmahl oder Die Jungfräulichkeit (BKV)
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Einleitung zum „Gastmahl“ von Methodius von Olympus
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Note on Methodius

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