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Œuvres Méthode d'Olympe (260-312) Convivium decem virginum Gastmahl oder Die Jungfräulichkeit (BKV)
Neunte Rede: Tysiane

III.

So bringe ich mit mir, was befohlen wurde; ich werde ja am ersten Tage der Auferstehung geprüft, ob ich geschmückt bin mit den Früchten der Tugend, ob überschattet von den Zweigen der Reinheit. Bedenke doch, die Auferstehung ist die Errichtung der Zelte, bedenke doch, was zum Bau des Zeltes genommen wird, das sind die Taten der Gerechtigkeit. Am ersten Tage S. 373 nun empfange ich das, was niedergelegt wurde; denn es ist der Tag, an dem ich im Gerichte gefragt werde, ob ich mein Zelt ausgeschmückt habe mit dem Befohlenen, ob man das darin findet, was wir hier in der Welt besitzen und dort Gott darbringen müssen. Lasset uns auch das folgende erwägen. Es heißt: „Und ihr sollt am ersten Tage reife Baumfrucht nehmen und dichte Baumzweige und Weiden und Zweige vom Agnosbaum am Bach und sollt euch freuen vor dem Herrn eurem Gotte.“ Reifste Baumfrucht glauben die Juden mit ihren unbeschnittenen Herzen in der Zitrone zu bekommen, weil sie so groß ist, und sie schämen sich nicht der Behauptung, Gott werde durch eine Zitrone geehrt, er, dem alle vierfüßigen Tiere der Erde nicht zum Ganzopfer ausreichen und nicht alle Harzbäume zusammen zum Brandopfer. Und überhaupt, ihr Hartköpfe, wenn die Zitrone reif ist, warum ist nicht auch die Traube reif und noch reifer? Warum nicht auch der Granatapfel? Warum nicht auch der Apfel und die andern Baumfrüchte, die noch besser sind als die Zitrone? Jawohl, im Hohenliede“1 erwähnt er diese alle als reife Früchte, nur von der Zitrone schweigt er. Aber darin sind die Toren irre gegangen und haben nicht an den Baum des Lebens gedacht, der vordem im Paradiese wuchs, jetzt aber für alle in der Kirche sprießt und die reife und herrliche Frucht des Glaubens zeitigt. Solche Frucht müssen wir mitbringen, wenn wir am ersten Tage hintreten zum Gerichte Christi: wenn wir solche Frucht nicht besitzen, dann werden auch wir das Gottesfest nicht mitfeiern dürfen, dann werden wir nach Johannes nicht teilhaftig der ersten Auferstehung2; denn der Baum des Lebens ist die vor allen erstgeborene Weisheit. „Sie ist ein Baum des Lebens für die, die daran Anteil haben“, spricht der Prophet3, „und ein sicherer Geleiter zum Herrn für die, die darauf sich stützen“; „ein Baum an den Wasserbächen gepflanzt, der Frucht bringt zur rechten Zeit“4 ist die Lehre und S. 374 der Verstand, Gaben, die zur rechten Zeit denen zuteil werden, die zu den Wassern der Erlösung kommen. Wenn einer Christo nicht glaubt und nicht merkt, daß er der Anfang und der Baum des Lebens ist, der kann Gott nicht sein Zelt vorzeigen, geschmückt mit der reifsten der reifen Früchte: wie soll so einer eingehen zum Feste? wie soll er Festesfreude haben? Willst du die reife Frucht des Baumes kennen lernen? So sieh dir die Worte unseres Herrn Jesus Christus an; wie sind sie reifer als alle Menschenkinder! Als reife Frucht sproßte durch Moses das Gesetz auf, aber so reif war das Gesetz nicht wie das Evangelium. Denn jenes war ein Typus und ein Schatten der zukünftigen Dinge, dieses aber ist Wahrheit und Lebensgnade. Reif war die Frucht der Propheten, aber nicht so reif, wie die Frucht, die aus ihm keimte: die Frucht der Unvergänglichkeit.


  1. Hohesl. 4,13. ↩

  2. Apok. 20,6. ↩

  3. Spr. 3,18. ↩

  4. Ps. 1,3. ↩

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Traductions de cette œuvre
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Einleitung zum „Gastmahl“ von Methodius von Olympus
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