V.
Darum sage ich: am allermeisten müssen die, die nach Kampf und Sieg verlangen und hoher Denkungsart pflegen, die Reinheit [schätzen] und ehren, ihren Nutzen und ihre Herrlichkeit. Denn in der neuen, unvergänglichen Schöpfung, da wird keiner, der ohne den Schmuck der Reinheitszweige erfunden wird, des Sabbaths teilhaftig: er hat ja das Gebot Gottes im Gesetz nicht erfüllt, und keiner geht ein ins Land der Verheißung, der nicht zuerst das Fest der Hüttenerrichtung gefeiert hat. Die allein, die das Fest der Hüttenerrichtung gefeiert haben, werden weiter ziehen ins heilige Land, fort von den sogenannten Hütten, bis sie soweit sind, daß sie eingehen in den Tempel und die Stadt Gottes und erhöht werden zur größeren und herrlicheren Freude; so bezeugen es die Vorbilder, die es bei den Juden gab. Denn gleichwie sie dort von den Grenzen Ägyptens weg zuerst in die Zelte zogen und kamen und von da aufbrachen und ins Land der Verheißung kamen, also auch wir. Auch ich ziehe fort von hier und wandere aus aus dem Ägypten dieses Lebens, dann komme ich zuerst zur Auferstehung, der wahren Hüttenerrichtung, und wenn ich dort mein Zelt errichtet und ausgeschmückt habe, mit den Früchten der Tugenden, dann feire ich am ersten Tage des Auferstehungsfestes, dem Gerichtstage, den tausendjährigen Sabbath S. 377 mit Christus, den sogenannten siebten Tag, den wahren Sabbath. Dann folge ich wieder Jesus nach, dem Himmelsdurchdringer, und komme nun wie jene nach dem Sabbath der Zelterrichtung ins Land der Verheißung, in den Himmel; ich bleibe also nicht in den Zelten, d. h. mein Leibeszelt bleibt nicht das gleiche, sondern nach dem tausendjährigen Reich wird es umgewandelt aus seiner menschlichen Gestalt und Verderbnis zur Größe und Schönheit der Engel. Da kommen dann noch wir Jungfrauen nach der Vollendung des Festes der Auferstehung von dem Wunderorte des Zeltes in die größeren und besseren Gefilde, über die Himmel hinaus schreiten wir „ins Haus Gottes selbst, der da feiert im Jubelklang und im Schall des Jauchzens“, wie der Psalmist sagt1. —
Dies Gewand, gewoben nach meinen Kräften, sei mein Geschenk für dich, du liebe Frau Arete,
Eub.: Ach, Gregorion, mir tut es ganz weh, wenn ich bei mir bedenke, welcher Angststurm nun durchs Innere Domninas ging, wie ihr das Herz klopfte und die Furcht sie befiel, es möchten ihr die Worte fehlen und sie könnte vielleicht ärmlicher als die andern Jungfrauen sprechen, eben weil so viel und so mancherlei zum Thema schon gesprochen war. Wenn ihre Bewegung also kund wurde, so melde auch dies; es sollte mich wundern, wenn sie, die den letzten Teil erlost hatte, noch etwas zu sagen fände.
Greg.: Ja, Eubulios, verwirrt war sie über die Maßen, hat Theopatra mir gesagt, aber an Worten hat es ihr durchaus nicht gefehlt. Als Tysiane geendet, richtete Arete das Auge auf sie und rief: „Nun komme denn auch du her, meine Tochter, und sprich deine Rede; dann ist unsere Lust vollkommen.“
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Ps, 42,5. ↩