Traduction
Masquer
Against the Heathen
§27. The refutation of popular Paganism being taken as conclusive, we come to the higher form of nature-worship. How Nature witnesses to God by the mutual dependence of all her parts, which forbid us to think of any one of them as the supreme God. This shewn at length.
But perhaps those who have advanced beyond these things, and who stand in awe of Creation, being put to shame by these exposures of abominations, will join in repudiating what is readily condemned and refuted on all hands, but will think that they have a well-grounded and unanswerable opinion, namely, the worship of the universe and of the parts of the universe. 2. For they will boast that they worship and serve, not mere stocks and stones and forms of men and irrational birds and creeping things and beasts, but the sun and moon and all the heavenly universe, and the earth again, and the entire realm of water: and they will say that none can shew that these at any rate are not of divine nature, since it is evident to all, that they lack neither life nor reason, but transcend even the nature of mankind, inasmuch as the one inhabit the heavens, the other the earth. 3. It is worth while then to look into and examine these points also; for here, too, our argument will find that its proof against them holds true. But before we look, or begin our demonstration, it suffices that Creation almost raises its voice against them, and points to God as its Maker and Artificer, Who reigns over Creation and over all things, even the Father of our Lord Jesus Christ; Whom the would-be philosophers turn from to worship and deify the Creation which proceeded from Him, which yet itself worships and confesses the Lord Whom they deny on its account. 4. For if men are thus awestruck at the parts of Creation and think that they are gods, they might well be rebuked by the mutual dependence of those parts; which moreover makes known, and witnesses to, the Father of the Word, Who is the Lord and Maker of these parts also, by the unbroken law of their obedience to Him, as the divine law also says: “The heavens declare the glory of God, and the firmament sheweth His handiwork 1.” 5. But the proof of all this is not obscure, but is clear enough in all conscience to those the eyes of whose understanding are not wholly disabled. For if a man take the parts of Creation separately, and consider each by itself,—as for example the sun by itself alone, and the moon apart, and again earth and air, and heat and cold, and the essence of wet and of dry, separating them from their mutual conjunction,—he will certainly find that not one is sufficient for itself but all are in need of one another’s assistance, and subsist by their mutual help. For the Sun is carried round along with, and is contained in, the whole heaven, and can never go beyond his own orbit, while the moon and other stars testify to the assistance given them by the Sun: while the earth again evidently does not yield her crops without rains, which in their turn would not descend to earth without the assistance of the clouds; but not even would the clouds ever appear of themselves and subsist, without the air. And the air is warmed by the upper air, but illuminated and made bright by the sun, not by itself. 6. And wells, again, and rivers will never exist without the earth; but the earth is not supported upon itself, but is set upon the realm of the waters, while this again is kept in its place, being bound fast at the centre of the universe. And the sea, and the great ocean that flows outside round the whole earth, is moved and borne by winds wherever the force of the winds dashes it. And the winds in their turn originate, not in themselves, but according to those who have written on the subject, in the air, from the burning heat and high temperature of the upper as compared with the lower air, and blow everywhere through the latter. 7. For as to the four elements of which the nature of bodies is composed, heat, that is, and cold, wet and dry, who is so perverted in his understanding as not to know that these things exist indeed in combination, but if separated and taken alone they tend to destroy even one another according to the prevailing power of the more abundant element? For heat is destroyed by cold if it be present in greater quantity, and cold again is put away by the power of heat, and what is dry, again, is moistened by wet, and the latter dried by the former.
-
Ps. xix. 1 . ↩
Traduction
Masquer
Gegen die Heiden (BKV)
27.
Doch vielleicht werden die, welche sich über diese Leute emporschwingen und einen offenen Blick für die Schöpfung haben, errötend ob der Enthüllungen solcher Greuel auch ihrerseits zugeben, daß diese von allen wohl eingesehen und widerlegt werden können. Dafür werden sie aber jene ihre Ansicht für gesichert und unwiderleglich ausgeben, wonach der Welt und ihrem Treiben Verehrung gebührt. Sie werden sich damit rühmen, daß sie nicht einfach Steine und Holzstücke und Gestalten von Menschen und vernunftlosen Vögeln, Kriechtieren und Vierfüßlern, sondern Sonne, Mond und die ganze himmlische Welt verehren und anbeten, und anderseits wieder die Erde und alles, was feucht S. 570 heißt. Sie werden sagen, niemand könne beweisen, daß diese nicht von Natur Götter seien, da ja allgemein bekannt, daß sie weder unbeseelt noch unvernünftig sind, sondern gar die menschliche Natur überragen, da sie im Himmel, jene aber auf Erden ihren Wohnsitz haben. Billig darum, auch hier nachzusehen und nachzuprüfen. Denn jedenfalls wird auch hierin die Vernunft mit sicherem Beweis gegen sie entscheiden.
Ehe wir nachsehen und den Beweisgang antreten, mag laut genug die Schöpfung selbst wider sie gleichsam ihre Stimme erheben und zeigen, daß ihr Schöpfer und Baumeister Gott ist, ihr und des Weltalls Regent, der Vater unseres Herrn Jesu Christi, er, von dem die Scheinweisen sich abkehren, dafür die durch ihn entstandene Schöpfung anbeten und vergöttern, während doch gerade auch sie den anbetet und bekennt, den jene um ihretwillen leugnen. (Denn so können die Menschen, welche die Teile der Schöpfung anstaunen und sie für Götter halten, treffend durch das gegenseitige Bedürfnis der Teile beschämt werden.)1 Sie bekennt auch und bekundet den Vater des Logos als ihren Herrn und Schöpfer durch den ihr strikte anbefohlenen Gehorsam gegen ihn, wie es auch im göttlichen Gesetze heißt: „Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes, und seiner Hände Werk verkündet das Firmament“2. — Der Glaube hieran bleibt aber nicht dunkel, sondern ist ganz lichtvoll für die, deren geistiges Auge nicht gänzlich S. 571 geblendet ist. Wenn man nämlich die einzelnen Teile der Schöpfung für sich nimmt und jeden einzeln betrachtet, z. B. die Sonne für sich allein und den Mond besonders, dann wieder die Erde und die Luft, die Wärme und die Kälte, die Trockenheit und Feuchtigkeit aus ihrer wechselseitigen Verbindung gelöst, jedes für sich nimmt und gesondert betrachtet, so wird man finden, daß gar nichts sich selbst genügt, vielmehr alles der gegenseitigen Ergänzung bedarf und sich nur durch gegenseitigen Beistand erhält. Die Sonne bewegt sich im Kreis mit dem ganzen Himmel und wird von ihm umschlossen, und sie könnte nie außerhalb seines Kreises bestehen. Der Mond und die übrigen Gestirne bezeugen ihre Abhängigkeit von der Sonne. Die Erde wieder läßt ohne Regengüsse keine Früchte hervorsprossen; die Regen aber fielen nicht nieder ohne Vermittlung der Wolken; aber auch die Wolken könnten ohne die Luft für sich allein nicht erscheinen noch je bestehen. Ebenso erhält auch die Luft nicht aus sich selbst, sondern vom Äther die Wärme und leuchtet von der Sonne durchglüht. Auch Quellen und Ströme werden sich nie ohne die Erde bilden. Die Erde aber ist nicht auf sich selbst gestützt, sondern ruht auf der Substanz der Wasser3; doch auch diese selbst ist wieder umgeben — in die Mitte des Weltalls eingeschlossen. Das Meer und der große Ozean, der von außen her die ganze Erde umfließt, wird von den Winden in Bewegung gesetzt und getrieben, wohin ihn die Gewalt der Winde trägt. Die Winde selbst wieder entstehen nicht in sich selbst, sondern nach Angabe derer, die sich hierüber geäußert haben, eben in der Luft infolge der Erhitzung und Erwärmung der Luft durch den Äther4, und sie wehen durch sie überallhin. Und was die vier Elemente anlangt, aus S. 572 denen die Natur der Körper besteht, nämlich die Wärme und Kälte, Feuchtigkeit und Trockenheit, wer wäre so sinnverrückt, daß er nicht wüßte, daß diese in Verbindung miteinander bestehen, getrennt und für sich bestehend alsbald einander aufheben, je nachdem das eine oder andere der Elemente das Übergewicht erlangt? Die Wärme wird von der überwiegenden Kälte aufgehoben, und die Kälte muß der Macht der Wärme weichen; das Trockene wird vom Nassen befeuchtet und letzteres vom ersteren aufgetrocknet.
-
Diesen Satz fand schon der frühere Übersetzer Fisch nicht an der richtigen Stelle und wollte ihn hinter die zwei nachfolgenden Sätze gestellt wissen. Doch stünde er am richtigsten nach dem 2. oder 3. Satz von c. 28, weil er sich als die resümierende Schlußfolgerung (οὕτως γὰρ) eines Beweisganges darstellt, wie wir ihn in der zweiten Hälfte des c. 27 lesen. Das Einschiebsel wäre so zu erklären: c. 27 stand in einer handschriftlichen Vorlage wohl auf der Rückseite und mit seinem Schlußteil auf der Vorderseite des nachfolgenden Foliums, die auch noch mit der Einleitung den c. 28 beschrieben war. Offenbar war der fragliche Satz als innere Randnote der Vorderseite eingetragen, die der Abschreiber versehentlich als Randnote zu der Rückseite des vorausgehenden Blattes zog und an obigem Orte einschaltete. ↩
-
Ps. 18, 1. ↩
-
Athanasius vertritt danach die Ansicht, daß das Erdinnere aus Wasser besteht (vgl. auch c. 36), eine Ansicht, die er ziemlich sicher Plato entlehnt hat, der seinerseits wieder von den jonischen Naturphilosophen beeinflußt war (vgl. O. Stegmann, Die Anschauungen des Mittelalters über die endogenen Erscheinungen der Erde. Leipzig 1913. S. 5 ff. 13 ff.). ↩
-
Äther bedeutet bei den Alten die reine obere Luft, der Himmel, im Gegensatz zu ἀήρ. ↩