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Œuvres Athanase d'Alexandrie (295-373) Orationes contra Arianos

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Vier Reden gegen die Arianer (BKV)

9.

Denn sieh, wir sprechen uns nach den göttlichen Schriften über den frommen Glauben offen aus und stellen ihn wie eine Leuchte auf den Leuchter, indem wir sagen: Von Natur wahrer und echter Sohn des Vaters S. 29 , eigen seiner Wesenheit, eingeborene Weisheit, wahres und einziges Wort Gottes ist dieser. Nicht ist er im Geschöpf, noch im Gebilde, sondern eigene Zeugung der Wesenheit des Vaters. Deshalb ist er wahrer Gott und wesenseins1 mit dem wahren Vater. Alle andern aber, zu denen er sagte: „Ich sprach, ihr seid Götter“2, haben nur durch Teilnahme am Wort durch den Geist diese Gnade vom Vater. Denn er ist das Abbild der Person des Vaters3, Licht vom Licht, und Kraft und wahrhaftes Bild der Wesenheit des Vaters. Dies sagt ja wieder der Herr: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“4. Immer aber war und ist er, und niemals war er nicht. Denn da der Vater ewig ist, so ist wohl auch ewig dessen Wort und Weisheit. Was aber bringen uns jene aus der verrufenen Thalia vor? Sie mögen sie doch erst lesen und die Manier ihres Verfassers nachahmen, damit sie vielleicht auch von andern verspottet einsehen, in welchem Abgrund sie liegen, und dann mögen sie künftig so reden. Was aber könnten sie aus ihr vorbringen als das: Nicht immer war Gott Vater, vielmehr ist er es erst später geworden. Nicht immer existierte der Sohn; denn er war nicht, bevor er gezeugt wurde. Er ist nicht aus dem Vater, sondern auch er entstand aus dem Nichtseienden. Er ist der Wesenheit des Vaters nicht eigen; denn ein Geschöpf ist er und ein Gebilde. Und Christus ist nicht wahrer S. 30 Gott, sondern durch Teilnahme wurde auch er zu Gott gemacht. Nicht kennt der Sohn genau den Vater, noch sieht das Wort den Vater vollkommen, noch auch begreift und erkennt das Wort den Vater genau. Nicht ist er das wahre und einzige Wort des Vaters selbst, sondern nur dem Namen nach wird er Wort und Weisheit und der Gnade nach Sohn und Kraft genannt. Er ist nicht unveränderlich wie der Vater, sondern veränderlich von Natur wie die Geschöpfe, und es fehlt ihm das Vermögen, den Vater vollkommen zu begreifen und zu erkennen. Sonderbar jedenfalls ist die Häresie, wenn sie auch nichts Glaubwürdiges enthält, sondern immer nur vom Nichtsein am Seienden faselt und statt Lobpreisungen in einem fort Lästerungen vorbringt. Wenn man nun einen, der die Ansichten beider Teile prüfte, fragen würde, wessen Glauben er vorziehe und wessen Worte er Gottes würdig finde — doch nein, vielmehr sollen die Schmeichler der Gottlosigkeit selbst es sagen, welche Antwort sich zieme auf eine Fragestellung über Gott, — „denn Gott war das Wort“5. Denn daraus wird man überhaupt erkennen, welche von den beiden vorgelegten Ansichten zu vertreten sich schicke, das „er war“ oder das „er war nicht“, das „immer“ oder das „bevor er wurde“, das „ewig“ oder das „von dem an“ und „von wann an“, daß er wahrhafter6 oder durch Annahme und Teilnahme und in Gedanken7 sei, ihn eines von den gewordenen Wesen zu nennen oder ihn mit dem Vater zu verbinden, daß er dem Wesen nach dem Vater unähnlich oder dem Vater ähnlich8 und S. 31 eigen sei, daß er ein Geschöpf sei, oder daß durch ihn die Geschöpfe geworden seien, daß er das Wort des Vaters oder ein anderer sei als dieses, und er durch jenes und eine andere Weisheit geschaffen worden sei und bloß dem Namen nach Weisheit und Wort heiße und teilnehme an jener Weisheit und später entstanden sei.


  1. In den drei ersten Reden gegen die Arianer begegnet uns der Ausdruck ὁμοούσιος nur an dieser Stelle und wird wiedergegeben mit „wesenseins“. Athanasius gibt selber Aufschluß über das nizänische ὁμοούσιος, wenn er in de decr. Nic. Synodi [c. 20] sagt, die Synode habe diesen Terminus gewählt, ἵνα μὴ μόνον ὅμοιον τὸν υἱόν, ἀλλὰ ταὐτὸν τῇ ὁμοιώσει ἐκ τοῦ πατρὸς εἶναι σημαίνωσι. Also nicht bloß [wesens]gleich, sondern mit dem Vater [wesens]identisch ist der Sohn. Athanasius wird nicht müde, immer und immer wieder die „Identität der Gottheit“ [ταὐτότης τῆς θεότητος], die „Wesenseinheit“ beider (ἑνότης τῆς οὐσίας) zu betonen [or. II c. Ar. c. 41; or. III c. Ar. c. 3 u. o.]. Auch Newman-Robertson [l. c,] bietet die schärfere Übersetzung one in essence. ↩

  2. Ps. 81,6. ↩

  3. Hebr. 1,3. ↩

  4. Joh. 14,9. ↩

  5. Joh. 1,1. ↩

  6. Nämlich Sohn. ↩

  7. Desgl. ↩

  8. Wenn Athanasius hier und auch sonst öfters den Sohn ὅμοιον τῷ πατρὶ nennt, so ist ihm diese Ähnlichkeit mit dem Vater κατ᾿ οὐσίαν [= dem Wesen nach] oder κατὰ πάντα [= in allem]. Dann aber ist der Sohn auch dem Vater wesensgleich und ebenbürtig, - wenn auch diese begriffliche Gleichstellung von ὅμοιος und ἴσος [vgl. in de expos. fidei [von Athanasius?] c. 4 [in Migne P. G. XXV p 205]] mehr der vulgärtheologischen als der strengwissenschaftlichen Terminologie entsprechen mochte. ↩

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Four Discourses against the Arians

9.

For, behold, we take divine Scripture, and thence discourse with freedom of the religious Faith, and set it up as a light upon its candlestick, saying:—Very Son of the Father, natural and genuine, proper to His essence, Wisdom Only-begotten, and Very and Only Word of God is He; not a creature or work, but an offspring proper to the Father’s essence. Wherefore He is very God, existing one 1 in essence with the very Father; while other beings, to whom He said, ‘I said ye are Gods 2,’ had this grace from the Father, only by participation 3 of the Word, through the Spirit. For He is the expression of the Father’s Person, and Light from Light, and Power, and very Image of the Father’s essence. For this too the Lord has said, ‘He that hath seen Me, hath seen the Father 4.’ And He ever was and is and never was not. For the Father being everlasting, His Word and His Wisdom must be everlasting 5. On the other hand, what have these persons to shew us from the infamous Thalia? Or, first of all, let them read it themselves, and copy the tone of the writer; at least the mockery which they will encounter from others may instruct them how low they have fallen; and then let them proceed to explain themselves. For what can they say from it, but that ‘God was not always a Father, but became so afterwards; the Son was not always, for He was not before His generation; He is not from the Father, but He, as others, has come into subsistence out of nothing; He is not proper to the Father’s essence, for He is a creature and work?’ And ‘Christ is not very God, but He, as others, was made God by participation; the Son has not exact knowledge of the Father, nor does the Word see the Father perfectly; and neither exactly understands nor knows the Father. He is not the very and only Word of the Father, but is in name only called Word and Wisdom, and is called by grace Son and Power. He is not unalterable, as the Father is, but alterable in nature, as the creatures, and He comes short of apprehending the perfect knowledge of the Father.’ Wonderful this heresy, not plausible even, but making speculations against Him that is, that He be not, and everywhere putting forward blasphemy for reverent language! Were any one, after inquiring into both sides, to be asked, whether of the two he would follow in faith, or whether of the two spoke fitly of God,—or rather let them say themselves, these abettors of irreligion, what, if a man be asked concerning God (for ‘the Word was God’), it were fit to answer 6. For from this one question the whole case on both sides may be determined, what is fitting to say,—He was, or He was not; always, or before His birth; eternal, or from this and from then; true, or by adoption, and from participation and in idea 7; to call Him one of things originated, or to unite Him to the Father; to consider Him unlike the Father in essence, or like and proper to Him; a creature, or Him through whom the creatures were originated; that He is the Father’s Word, or that there is another word beside Him, and that by this other He was originated, and by another wisdom; and that He is only named Wisdom and Word, and is become a partaker of this wisdom, and second to it?


  1. [This is the only occurrence of the word ὁμοούσιος in these three Discourses.]  ↩

  2. Ps. lxxxii. 6 .  ↩

  3. de Decr.§14 fin.;de Syn.§51.  ↩

  4. John xiv. 9 .  ↩

  5. de Decr.15, note 6.  ↩

  6. That is, ‘Let them tell us, is it right to predicate this or to predicate that of God (of one who is God), for such is the Word, viz. that He was from eternity or was created,’ &c., &c.  ↩

  7. κατ᾽ ἐπίνοιαν , vid.Orat.ii. §38.  ↩

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Four Discourses against the Arians
Vier Reden gegen die Arianer (BKV)
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Einleitung zu den Reden gegen die Arianer (BKV)
Introduction to Four Discourses against the Arians

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