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Œuvres Athanase d'Alexandrie (295-373) Orationes contra Arianos Vier Reden gegen die Arianer (BKV)
Dritte Rede

52.

Denn Menschen, die Geschöpfe sind, können sich in der Tugend gleichsam ausdehnen und zunehmen. S. 311 So ward Henoch entrückt1, Moses wuchs und wurde vollkommen, Isaak nahm zu und wurde groß. Und der Apostel sagte, daß er täglich nach dem sich ausstrecke, was vor ihm liege2. Denn ein jeder hatte, worin er zunehmen konnte, und jeder konnte auf die vor ihm befindliche Stufe hinsehen. Aber der Sohn Gottes, der allein ist, ist nur im Vater, und von diesem dehnt er sich auch nicht weiter aus, sondern ist und bleibt ewig in ihm. Menschen also ist es eigen zuzunehmen. Der Sohn Gottes aber, der als vollkommenes Wesen im Vater nicht zunehmen konnte, erniedrigte sich für uns, damit in seiner Erniedrigung wir um so mehr wachsen könnten. Unser Wachstum ist aber nichts anderes als die Losschälung von der Sinnenwelt und die Nachbildung des Wortes selbst in uns3, wie auch seine Erniedrigung nichts anderes ist als die Annahme unseres Fleisches. Also nicht das Wort als solches war es, das zunahm, da es vollkommen ist aus dem vollkommenen Vater, da es nichts bedarf und vielmehr den andern zur Zunahme verhilft. Nein, auch hier ist das Wort „zunehmen“ in menschlicher Weise gesprochen, da die Zunahme wiederum den Menschen eigen ist. Denn auch der Evangelist, der hier mit feiner Unterscheidung sprach, verband mit der Zunahme das Alter. Wort und Gott lassen sich nicht mit dem Alter messen, sondern den Leibern kommen die Lebensalter zu. Dem Leibe ist also die Zunahme eigen. Denn wenn dieser zunahm, nahm in ihm in den Augen seiner Zeitgenossen auch die Offenbarung der Gottheit zu. Je mehr aber die Gottheit sich offenbarte, desto mehr nahm er als Mensch zu an Gnade bei allen Menschen. Als Kind wurde er getragen, zum Knaben geworden blieb er im Tempel zurück und fragte die Priester nach dem Gesetze. Da S. 312 aber der Leib allmählich wuchs, und das Wort sich in ihm offenbarte, so wird nunmehr zunächst von Petrus, dann von allen bekannt, daß er in Wahrheit Gottes Sohn ist, mögen auch die alten und diese neuen Juden absichtlich die Augen schließen, um nicht zu sehen, daß „an Weisheit zunehmen“ nicht besagen will, daß die Weisheit zunehme, sondern daß die menschliche Natur in ihr zunehme. Denn auch „Jesus nahm zu an Weisheit und Gnade“4. Wenn man sich treffend und wahr ausdrücken soll, so nahm er in sich selbst zu. Denn „die Weisheit baute sich ein Haus“5 und machte, daß das Haus in ihr selbst zunahm.


  1. Hebr. 11,5. ↩

  2. Phil. 3,13. ↩

  3. εις αυτον τον λογον γενεσθαι ist wohl analog dem θεοποιεισθαι ; vgl. den einleitenden Satz des nächsten Kapitels. Dann erschöpft Montfaucon's Version . . . „ut . . ad ipsum accedamus Verbum“ und die auf diese zurückgehende deutsche Übersetzung von Fisch . , . „daß wir zum Worte selbst hinzutreten“ den Sinn der Stelle nicht. ↩

  4. Luk. 2,52. ↩

  5. Sprichw. 9,1. ↩

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Four Discourses against the Arians Comparer
Vier Reden gegen die Arianer (BKV)
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Einleitung zu den Reden gegen die Arianer (BKV)
Introduction to Four Discourses against the Arians

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