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Œuvres Athanase d'Alexandrie (295-373) Orationes contra Arianos Vier Reden gegen die Arianer (BKV)
Zweite Rede

16.

Petrus also, der dies vom Heiland erfahren hatte, weist die Juden nach beiden Seiten1 hin zurecht und sagt: Ihr Juden, die göttlichen Schriften verkünden, daß Christus komme, und ihr haltet ihn für einen bloßen Menschen, wie einen aus der Nachkommenschaft Davids. Was aber über ihn geschrieben steht, zeichnet ihn nicht so, wie er nach euren Worten wäre, verkündet ihn vielmehr als Herrn und Gott und Unsterblichen und als S. 140 Spender des Lebens. Denn Moses hat gesagt: „Ihr werdet euer Leben vor euren Augen hängen sehen“2 und David im 109. Psalm: „Es sprach der Herr zu meinem Herrn: Setze Dich zu meiner Rechten, bis ich Deine Feinde zum Schemel Deiner Füße lege“3, und im 15. Psalm: „Du wirst meine Seele nicht in der Hölle lassen und Deinen Heiligen nicht die Verwesung schauen lassen“4. Daß nun aber diese Worte nicht auf David gehen, bezeugt er selbst, wenn er den, der kommt, seinen Herrn nennt. Doch auch ihr seht, daß er gestorben ist, und seine Überreste bei euch sind. Daß aber Christus so sein müsse, wie ihn die Schriften zeichnen, werdet jedenfalls auch ihr zugeben. Von Gott sind ja die Worte gesprochen worden, und sie können nicht trügen. Wenn ihr nun sagen könnt, daß früher ein solcher gekommen sei, und ihr ihn aus seinen Zeichen und Wundern als Gott erweisen könnt, dann streitet ihr mit Recht mit uns; wenn ihr aber nicht beweisen könnt, daß ein solcher gekommen ist, ihr ihn aber bis zur Stunde erwartet, so erkennet aus Daniel den Zeitpunkt; denn seine Worte weisen auf die Gegenwart. Wenn aber die gegenwärtige Zeit die längst vorher verkündigte ist, und wenn ihr gesehen habt, was jetzt unter uns geschehen ist, so erkennet, daß dieser Jesus, den ihr gekreuzigt habt, der erwartete Christus ist. Denn David und alle Propheten sind gestorben, und die Denkmäler aller befinden sich bei euch. Aber die Auferstehung, die nunmehr zur Tatsache geworden ist, bewies, daß die Schriftworte auf diesen sich beziehen. Denn wenn er gekreuzigt wurde, so ist dies angedeutet in dem Worte: „Ihr werdet euer Leben hängen sehen“5, und wenn seine Seite mit der Lanze versehrt wurde, so sind die Worte erfüllt: „Wie ein Lamm wurde er zur Schlachtbank geführt“6; und wenn er nicht allein auferstand, sondern auch Tote der Vorzeit aus den Gräbern auferweckte, — denn diese haben die meisten aus euch gesehen, — S. 141 so beziehen sich darauf die Worte: „Du wirst meine Seele nicht in der Hölle lassen“7 und: „Es verschlang der übermächtige Tod“8 und wieder: „Gott nahm hinweg“9 . Wenn es aber solche Zeichen getan hat, wie sie geschehen sind, so beweist dies den, der im Leibe war, als Gott, das Leben und den Herrn des Todes. Denn es ziemte sich, daß Christus, der den übrigen das Leben gab, selbst nicht vom Tode überwunden wurde. Aber das wäre nicht geschehen, wenn, wie ihr meint, Christus ein bloßer Mensch gewesen wäre. Doch wahrhaftig, er ist der Sohn Gottes; denn die Menschen sind insgesamt dem Tode unterworfen. So möge denn niemand mehr zweifeln, sondern das ganze Haus Israel soll untrüglich erkennen, daß dieser Jesus, den ihr in Menschengestalt solche Zeichen und Werke habt vollbringen sehen, wie sie noch nie einer verrichtet hat, Christus und der Herr aller ist. Denn wenn er auch Mensch geworden ist und Jesus genannt wurde, wie wir schon früher gesagt haben, so wurde er durch das menschliche Leiden nicht geringer, sondern er erweist sich auch darin, daß er zum Menschen gemacht wurde, als Herrn der Lebendigen und Toten. „Denn da“, wie der Apostel gesagt hat, „die Welt durch ihre Weisheit Gott in der Weisheit Gottes nicht erkannt hat, so gefiel es Gott, durch die Torheit der Predigt die zu retten, welche glauben“10 , so gefiel es auch Gott, als wir Menschen Gott durch sein Wort nicht erkennen und dem Worte Gottes, unserem natürlichen Herrn, nicht dienen wollten, seine Herrschaft in einem Menschen zu zeigen und alle an sich zu ziehen. Aber dies durch einen bloßen Menschen zu tun, ging nicht an, damit wir nicht, wenn wir einen Menschen zum Herrn haben, Menschenkult treiben. Deshalb wurde das Wort selbst Fleisch und nannte seinen Namen Jesus, und so machte ihn der Vater zum Herrn und Gesalbten, was soviel heißen will als: Er machte ihn, daß er Herr und König sei, damit im Namen Jesu, den ihr gekreuzigt S. 142 habt, wie jedes Knie sich beuge, so auch wir den Sohn selbst als Herrn und König und durch ihn den Vater anerkennen.


  1. Die Juden befanden sich in dem doppelten Irrtum, der Erlöser sei 1) leidensunfähig und 2) überhaupt ein bloßer Mensch. ↩

  2. Deut. 28,66. ↩

  3. Ps. 109,1. ↩

  4. Ebd. 15,10. ↩

  5. Deut. 28,66. ↩

  6. Is. 53,7. ↩

  7. Ps. 15,104. ↩

  8. Is. 25,8. ↩

  9. Is. 25,8. ↩

  10. 1 Kor. 1,21. ↩

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