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Leben des heiligen Antonius (BKV)
14. Kapitel. Antonius verläßt das Kastell.1 Er gründet Klöster auf den Bergen.
Fast volle zwanzig Jahre lebte er so für sich allein als Asket; niemals ging er heraus, und nur selten sahen ihn andere Menschen. Da aber wünschten viele gar innig, seine Askese nachzuahmen; andere von seinen Bekannten2 erschienen und brachen und stießen mit Gewalt die Türe auf; da trat Antonius wie aus einem Heiligtum hervor, eingeweiht in tiefe Geheimnisse und gottbegeistert. Damals zeigte er sich zum ersten Male außerhalb der Verschanzung denen, die zu ihm kamen. Wie ihn nun jene sahen, da wunderten sie sich, daß sein Leib das gleiche Aussehen hatte wie vorher, daß er nicht aufgedunsen war wie der eines Menschen, der ohne alle Bewegung gelebt hatte, daß er keine Spuren S. 705 von den Fasten und dem Kampf mit den Dämonen zeigte; denn er sah so aus, wie sie es auch von der Zeit wußten, ehe er sich in die Einsamkeit zurückgezogen hatte. Die Verfassung seines Innern aber war rein; denn weder war er durch den Mißmut grämlich geworden noch in seiner Freude ausgelassen, auch hatte er nicht zu kämpfen mit Lachen oder Schüchternheit; denn der Anblick der großen Menge brachte ihn nicht in Verwirrung, man merkte aber auch nichts von Freude darüber, daß er von so vielen begrüßt wurde. Er war vielmehr ganz Ebenmaß, gleichsam geleitet von seiner Überlegung, und sicher in seiner eigentümlichen Art. Viele von den Anwesenden, die ein körperliches Leiden hatten, heilte der Herr durch ihn, und andere befreite er von Dämonen. Er verlieh unserem Antonius auch die Freundlichkeit der Rede; und so tröstete er viele Trauernde, andere, die im Streite miteinander lagen, versöhnte er, so daß sie Freunde wurden; zu allen aber sagte er, sie sollten nichts von dem Irdischen der Liebe zu Christus vorziehen. In seiner Unterweisung gab er auch den Rat, sich der künftigen Güter zu erinnern und der Menschenfreundlichkeit, die Gott uns erwiesen, "der seinen eigenen Sohn nicht schonte, sondern ihn hingab für uns alle".3 Dadurch überredete er viele, sich dem Einsiedlerleben zu widmen. So entstanden jetzt auch im Gebirge Klöster, und die Wüste bevölkerte sich mit Mönchen, die alles verließen, was sie besaßen, und sich einzeichneten für das Leben im Himmel.4
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The Life of Antony
14.
P. 200 And so for nearly twenty years he continued training himself in solitude, never going forth, and but seldom seen by any. After this, when many were eager and wishful to imitate his discipline, and his acquaintances came and began to cast down and wrench off the door by force, Antony, as from a shrine, came forth initiated in the mysteries and filled with the Spirit of God. Then for the first time he was seen outside the fort by those who came to see him. And they, when they saw him, wondered at the sight, for he had the same habit of body as before, and was neither fat, like a man without exercise, nor lean from fasting and striving with the demons, but he was just the same as they had known him before his retirement. And again his soul was free from blemish, for it was neither contracted as if by grief, nor relaxed by pleasure, nor possessed by laughter or dejection, for he was not troubled when he beheld the crowd, nor overjoyed at being saluted by so many. But he was altogether even as being guided by reason, and abiding in a natural state. Through him the Lord healed the bodily ailments of many present, and cleansed others from evil spirits. And He gave grace to Antony in speaking, so that he consoled many that were sorrowful, and set those at variance at one, exhorting all to prefer the love of Christ before all that is in the world. And while he exhorted and advised them to remember the good things to come, and the loving-kindness of God towards us, ‘Who spared not His own Son, but delivered Him up for us all 1,’ he persuaded many to embrace the solitary life. And thus it happened in the end that cells arose even in the mountains, and the desert was colonised by monks, who came forth from their own people, and enrolled themselves for the citizenship in the heavens.
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Rom. viii. 32 . ↩