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Œuvres Basile de Césarée (330-379) Homiliae in Hexaemeron Homilien über das Hexaemeron (BKV)
Sechste Homilie

2.

„Und Gott sprach: Es sollen Lichter werden an der Feste des Himmels, um auf der Erde zu leuchten, so daß sie scheiden mitten zwischen dem Tage und mitten zwischen der Nacht1.” - Himmel und Erde waren vorangegangen; nach ihnen war das Licht erschaffen und Tag von Nacht geschieden worden, war das Firmament entstanden und war zum Vorschein gekommen das Trockene. Das Wasser war an einem Orte gesammelt und abgegrenzt; die Erde war angefüllt mit ihren (heimischen) Gewächsen, hatte tausenderlei Pflanzenarten hervorsprossen lassen und strotzte in üppigster Vegetation. Aber Sonne und Mond waren noch nicht da, damit die, welche Gott nicht kennen2, die Sonne nicht den Urheber und Vater des Lichtes nennen und sie nicht als Schöpferin der erdentsprossenen Gewächse wähnen. Daher war es der vierte Tag, da Gott sprach: „Es sollen Lichter werden an der Feste des Himmels.”

Hast du den Redenden kennengelernt, so verbinde in Gedanken mit ihm sofort den Hörenden! „Es sprach Gott: Es sollen Lichter werden; und Gott schuf die beiden Lichter3.” Wer sprach? Und wer schuf? Erkennst du darin nicht die Zweiheit der Personen? Überall im Berichte ist das Dogma der Theologie geheimnisvoll miteinverwoben. - Auch der Zweck für die Entstehung der Lichter ist beigefügt: „Um auf der Erde zu leuchten4”, S. 92 heißt es. War aber schon früher das Licht erschaffen, warum heißt es jetzt noch einmal, die Sonne sei „zum Leuchten” entstanden? Zunächst soll nun dir die eigentümliche Ausdrucksweise nicht lächerlich vorkommen; wir wollen uns nicht eure „gewählte” Sprache aneignen noch auf den Rhythmus in der Wortstellung aus sein. Denn bei uns gibt es keine Wortdrechsler noch Schönredner; vielmehr hat bei uns immer die Klarheit den Vorzug vor der Phrase. Beachte also, ob er mit den Worten „um zu leuchten” genügend ausgedrückt hat, was er sagen wollte; denn anstatt „um zu glänzen” sagt er: „um zu leuchten.” Das steht aber nicht im Widerspruche mit dem, was vom Lichte gesagt worden ist. Damals nämlich wurde die Lichtsubstanz geschaffen; jetzt aber wurde der Sonnenkörper gebildet, um jenem erstgeschaffenen Lichte (Licht-)Träger zu sein. Denn etwas anderes ist das Feuer, etwas anderes die Lampe: das Feuer hat die Kraft zu leuchten, letztere ist gemacht worden, um denen zu leuchten, die Licht brauchen. Ebenso sind jetzt auch diese Lichter für jenes reine, klare und immaterielle Licht zu Trägern gemacht worden. Wie auch der Apostel von gewissen Lichtern in der Welt redet5, das wahre Licht der Welt aber etwas anderes ist, mit dem in Gemeinschaft die heiligen Lichter geworden sind für die Seelen, die sie unterwiesen und der Finsternis der Unwissenheit entrissen, so hat auch jetzt der Schöpfer des Weltalls unsere Sonne für jenes glänzendste Licht erschaffen und in der Welt angezündet.


  1. Gen 1,14 ↩

  2. wie die Manichäer ↩

  3. Gen 1,16 ↩

  4. Gen 1,16 ↩

  5. Phil 2,15 ↩

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