• Accueil
  • Œuvres
  • Introduction Instructions Collaboration Sponsors / Collaborateurs Copyrights Contact Mentions légales
Bibliothek der Kirchenväter
Recherche
DE EN FR
Œuvres Basile de Césarée (330-379) Asceticon I (parvum) / Regulae fusius tractatae Fünfundfünfzig ausführliche Regeln in Frage und Antworten (BKV)
Die fünfundfünfzig ausführlichen Regeln in Form von Frage und Antwort
VII.

2.

Demnach kann Derjenige, der ein heftiges Verlangen trägt, Christus nachzufolgen, sich um Nichts kümmern, was mit diesem Leben in Beziehung steht, nicht um die Liebe der Eltern oder Verwandten, wenn sie dem Gebote des Herrn zuwider ist, — denn dann trifft Das zu: „Wenn Jemand zu mir kommt und nicht hasset seinen Vater, seine Mutter u. s. w.;“ — nicht um Menschenfurcht, so daß er ihretwegen etwas Förderliches unterließe, wie die Heiligen thaten, die sagten: „Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen;“1 nicht um das Gelächter der Weltmenschen über die guten Werke, so daß er sich von ihrer Verachtung überwinden ließe. Will aber Jemand die mit der Sehnsucht verbundene Stimmung Derjenigen, welche dem Herrn nachfolgen, genauer und deutlicher kennen lernen, der denke an Das, was der Apostel über sich zu unserer Belehrung anführt und sagt: „Wenn Jemand meint, auf Fleisch vertrauen zu können, ich kann es mehr; ich bin beschnitten am achten Tage, aus dem Geschlechte Israel, dem Stamme Benjamin, Hebräer von Hebräern, dem Gesetze nach Pharisäer, dem Eifer nach Verfolger der Kirche, nach der Gerechtigkeit, sofern sie im Gesetze ist, ohne Tadel wandelnd. Aber was mir Gewinn war, Das habe ich um Christi willen als Verlust erachtet. Ja ich erachte daher auch Alles als Verlust, ob der überschwänglichen Erkenntniß unsers Herrn Jesus Christus, um derentwillen ich auf Alles verzichtet habe und für Koth halte, damit ich Christus gewinne.“2 Denn wenn er, um etwas Kühnes, aber Wahres zu sagen, mit dem Auswurf und Abgang unsers Leibes und wessen wir uns zu entledigen beeilen, wenn er mit Diesem die Vorzüge der von Gott für eine Zeit gegebenen Gesetze vergleicht und sie so als Hindernisse der Erkenntniß Jesu S. 76 Christi, der Gerechtigkeit in ihm und der Gleichförmigkeit seines Todes bezeichnet, was soll man dann von den menschlichen Satzungen sagen? Und was brauchen wir da unsere Behauptung noch durch Vernunftgründe und Beispiele der Heiligen zu bekräftigen, da wir ja selbst die Worte des Herrn anführen und mit ihnen die ängstliche Seele beruhigen können, durch die er Dieses deutlich und unwidersprechlich bezeugt, indem er sagt: „So kann also Keiner von euch, der nicht Allem entsagt, was er besitzt, mein Jünger sein.“3 Und anderswo fügt er zu den Worten: „Wenn du vollkommen werden willst“ erst dann hinzu: „Komm und folge mir nach,“ nachdem er vorhergesagt hat: „Gehe hin, verkaufe Alles, was du hast, und gib es den Armen.“ Auch das Gleichniß von dem Kaufmanne weiset, wie jeder Vernünftige leicht begreift, ebendahin. „Denn das Himmelreich,“ sagt er, „ist gleich einem Kaufmanne, der gute Perlen sucht. Wenn er eine kostbare Perle gefunden hat, geht er hin, verkauft Alles, was er hat, und kauft sie.“4 Denn offenbar bezeichnet die kostbare Perle gleichnißweise das Himmelreich, welches wir, wie die Worte des Herrn zeigen, unmöglich erlangen können, wenn wir nicht zugleich Alles, was wir haben, Reichthum, Ehre, hohe Geburt und was es sonst noch gibt, wonach die Menschen streben, aufgeben, um jenes einzutauschen.


  1. Apostelg. 5, 29. ↩

  2. Phil. 3, 4—8. ↩

  3. Luk. 14, 13. ↩

  4. Matth. 13, 45. 46. ↩

pattern
  Imprimer   Rapporter une erreur
  • Afficher le texte
  • Référence bibliographique
  • Scans de cette version
Traductions de cette œuvre
Fünfundfünfzig ausführliche Regeln in Frage und Antworten (BKV)

Table des matières

Faculté de théologie, Patristique et histoire de l'Église ancienne
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Mentions légales
Politique de confidentialité