2.
Doch, mag die Prüfung nur eine augenblickliche sein, ertragt sie, ihr edlen Kämpfer Christi; oder mögen die Verhältnisse auch einem völligen Verderben entgegentreiben, laßt uns nicht kleinmütig werden im Angesichte einer solchen Gegenwart; vielmehr wollen wir vom Himmel die Offenbarung und Erscheinung unseres großen Gottes und Heilandes Jesu Christi erwarten. Wenn doch die ganze Schöpfung aufgelöst und die Gestalt dieser Welt verwandelt wird, wie sollte es dann auffallen, daß auch wir als Teil der Schöpfung vom allgemeinen Leiden mitbetroffen und den Trübsalen S. 164 überantwortet werden, die der gerechte Richter nach dem Maße unserer Kräfte über uns verhängt, der uns nicht über unsere Kräfte hinaus versucht werden läßt, sondern mit der Versuchung auch den Erfolg gewährt, daß wir ausharren können1. Es erwarten uns, Brüder, die Siegeskränze der Märtyrer, bereit stehen die Chöre der Bekenner, Euch die Hände zu reichen und Euch in ihre Zahl aufzunehmen. Denkt an die Heiligen der alten Zeit: Keiner, der den Lüsten frönte oder sich schmeicheln ließ, ist der Kränze der Geduld gewürdigt worden, sondern alle die, die durch große Trübsale, wie im Feuer geläutert, sich bewährt gezeigt haben. Die einen hatten die Probe des Spottes und der Geißelung zu bestehen, andere wurden zersägt, wieder andere fanden den Tod durch das Schwert2. Das sind die Lobeshymnen auf die Heiligen. Selig, wer gewürdigt wird, um Christi willen zu leiden! Seliger aber, wer in den Leiden das Vollmaß erreicht, weil die Leiden dieser Zeit nicht zu vergleichen sind mit der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns wird offenbar werden3.