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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Grégoire de Nazianze (329-390) Orationes XLV Reden (BKV)
IV. Rede

57.

Als die Geburt seiner bösen Tat nahe war und die Verfolgung hervorzubrechen drohte, da hatte Julian, S. 104 entweder, weil er das Zeug zu einem Weisen auf dem Gebiete der Sünde oder zu einem Helden auf dem Felde der Gottlosigkeit besaß, oder weil er von seinen Lehrern dazu gesalbt wurde, eingesehen, daß, wenn er den Krieg offen beginnen und sich an die Spitze der kirchenfeindlichen Bewegung stellen würde, dies nicht nur äußerst verwegen und töricht wäre, sondern auch vollständig von dem erstrebten Ziele wegführen würde, und daß gewaltsames Vorgehen uns kampfmutiger machen und uns veranlassen würde, als christliche Ehrenmänner dem Tyrannen entgegenzutreten. Edle Gesinnung liebt es, offen und ohne Furcht sich gegen die Gewalt zu wenden; sie gleicht einer Flamme, welche vom Winde angefacht wird: je stärker der Wind in sie fährt, um so mehr lodert sie empor. Dies sagte ihm nicht nur der Verstand, sondern konnte er auch auf Grund der früheren Verfolgungen wissen, welche dem Christentum mehr Ehre als Schaden brachten, da sie die Seelen in der Frömmigkeit kräftigten und sie durch die Gefahren wie ein ins Wasser gehaltenes heißes Eisen härteten. Julian hatte gemeint, daß, wenn er den Krieg mit Vorsicht führe und die Gewalt hinter schmeichelnden Worten verberge und für seine Schreckensherrschaft wie für eine Angel Lockspeisen verwende, sein Kampf vernünftig und erfolgreich zugleich sein würde.

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