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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Grégoire de Nazianze (329-390) Orationes XLV Reden (BKV)
VI. Rede

13.

Derjenige Engel, welcher kühn sich widersetzt und über seine Stellung hinaus mit trotzigem Nacken wider den allmächtigen Herrn erhoben und, wie der Prophet sagte1, nach dem Sitz über den Wolken verlangt hatte, wurde seiner Torheit entsprechend bestraft. Er wurde verurteilt, statt Licht Finsternis zu sein, bzw. ― um mich richtiger auszudrücken ― er machte sich selbst zur Finsternis. Die übrigen Engel blieben in ihrer Würde und erfreuten sich darin vor allem des Friedens und der Ruhe, da die gepriesene, heilige Trinität ihnen Einheit und Erleuchtung verliehen hatte. Denn die Trinität selbst ist ein Gott und wird als ein Gott geglaubt, da sie sowohl eins ist im Denken, wie gleich in ihrem Wesen. Daher treten Gott und dem Göttlichen alle diejenigen nahe, welche offen und ehrlich das Gut des Friedens begrüßen, dagegen Auflehnung hassen und verabscheuen. Zur Gegenpartei aber gehören alle jene, welche Streit suchen, durch Neuerungen Ruhm ernten wollen und stolz auf ihre Schande sind. Der Satan steht im Streit S. 203 mit sich selbst und wirkt als Menschenmörder von Anbeginn und als Feind des Guten durch Zerrissenheit und Leidenschaften auch in anderen Streit, um im Dunkeln, in der Finsternis der Auflehnung sich verbergend, den einen Leib der Kirche niederzustrecken. Auch an den einzelnen macht er sich wohl oftmals listig und schlau heran und öffnet sich geschickt in uns ein Plätzchen, um dann vollständig einzubrechen wie ein kühner Krieger in eine Mauerbresche oder eine Heereslücke.


  1. Is. 14, 14. ↩

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