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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Grégoire de Nazianze (329-390) Orationes XLV Reden (BKV)
XIV. Rede

14.

Dies ist das Los der Aussätzigen. Ja, es ist noch schlimmer, als ich es geschildert habe. Sie aber sind ― S. 284 ob ihr es wollt oder nicht ― unsere Brüder vor Gott. Sie haben die gleiche Natur wie wir empfangen; sie sind aus der gleichen Erde gebildet, aus der wir zu Beginn erschaffen worden waren. Gleich uns sind sie aus Muskeln und Knochen zusammengesetzt; wie alle sind sie mit Haut und Fleisch umkleidet, wie einmal der treffliche Job1 in seinen Betrachtungen über das Leiden erklärt, um unsere sinnliche Natur bloßzustellen. Sie haben ― um noch mehr zu sagen ― sogar wie wir das göttliche Ebenbild erhalten und bewahren es vielleicht besser als wir, trotzdem sie äußerlich zugrunde gehen. Sie haben innerlich denselben Christus angezogen und sind mit dem gleichen Unterpfand des Geistes betraut worden wie wir. Sie haben an den gleichen Gesetzen, Lehren, Verträgen, Versammlungen, Geheimnissen, Hoffnungen teil wie wir. Auch für sie ist Christus gestorben, der die Sünden der ganzen Welt hinweggenommen hat. Mit Christus sind sie Erben des himmlischen Lebens, mögen sie auch von diesem Leben gar nichts haben. Mit Christus werden sie begraben und mit ihm werden sie auferstehen, „soferne sie nur mit ihm leiden, um auch mit ihm verherrlicht zu werden2“.


  1. Job 10, 11. ↩

  2. Röm. 8, 17. ↩

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Reden (BKV)

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