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Œuvres Grégoire de Nazianze (329-390) Oratio 07 : Funebris in laudem Caesarii fratris 7. Rede: Trauerrede auf Cäsarius, seinen Bruder

6.

[Forts. v. S. 214 ] Unter dem sittlichen Einfluß der Eltern wurden wir erzogen und gebildet, in den Lehrgegenständen hiesiger Schulen wurden wir gründlich unterrichtet, worin Cäsarius infolge seiner Regsamkeit und guten Entwicklung erstaunlich rasch die meisten übertraf. Sollte ich etwa ohne Tränen daran denken? Darf nicht trotz meines Versprechens der Schmerz mich doch noch aus der philosophischen Gelassenheit reißen? Als die Zeit gekommen schien, in die Fremde zu ziehen, wurden wir das erste Mal voneinander getrennt. Ich selbst blieb aus Liebe zur Rhetorik in den damals blühenden Schulen Palästinas, während sich Cäsarius nach Alexandrien begab, das bekanntlich schon damals wie noch heute Universitätsstadt war. Welchen seiner Vorzüge soll ich zuerst nennen oder welchen soll ich als den größten bezeichnen? Welchen kann ich übergehen, ohne meiner Rede schwer zu schaden? Wer hing mit größerer Treue an seinen Lehrern als er? Wer war bei seinen Altersgenossen beliebter? Wer mied sorgfältiger die Kameradschaft und den Umgang mit den Bösen? Wer suchte eifriger den Verkehr mit den Besten auf, gleichviel ob sie Fremde waren oder die berühmtesten und angesehensten Personen der Heimat? Er wußte, daß die Gesellschaft auf die Charakterbildung nicht geringen Einfluß habe. Wer war daher mehr als er bei den Vorgesetzten geachtet? Und wenn auch der einzelne in einer Großstadt verschwindet, wer war gleichwohl in der ganzen Stadt wegen seiner Einfachheit bekannter und wegen seines Wissens berühmter?

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7. Rede: Trauerrede auf Cäsarius, seinen Bruder

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