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Œuvres Grégoire de Nazianze (329-390) Oratio 08 : Funebris in laudem sororis suae Gorgoniae 8. Rede: Trauerrede auf seine Schwester Gorgonia

6.

Solchen Eltern verdankte Gorgonia Leben und Ehre, die Keime der Religiosität, den guten Lebenswandel, die Hoffnung auf ein besseres Leben, den seligen Tod. Dies sind Vorzüge, die manchen versagt bleiben, welche auf edle Abstammung etwas geben und auf ihre Ahnen stolz sind. Soll ich aber noch Edleres und Höheres über Gorgonia berichten: ihr Vaterland war das himmlische Jerusalem, die unsichtbare, nur geistig geschaute Stadt, in der unser Wandel ist1 und der wir S. 236 zueilen, deren Bürger Christus ist und mit ihm „die festliche Schar der Erstgeborenen, die im Himmel eingeschrieben sind2“ und rings um den großen Gründer jener Stadt im Genusse seiner Herrlichkeit sich freuen und ewige Chöre aufführen. Gorgonias Adel offenbarte sich in der Reinhaltung des Ebenbildes, in der durch Verstand und Tugend bewirkten Verähnlichung mit dem Urbilde, in dem Verlangen, die wahren Idealisten immer mehr zu vergöttlichen, und in der Erkenntnis des menschlichen Ursprungs, Wesens und Zieles.


  1. πολιτευόμεθα [politeuometha] (vgl. Phil. 3, 20). ↩

  2. Hebr. 12, 23. ↩

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8. Rede: Trauerrede auf seine Schwester Gorgonia

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