Traduction
Masquer
Über das Priestertum (BKV)
KAPITEL II.
Willst du also noch mit mir streiten, als ob ich nicht in guter Absicht dich getäuscht hätte? Denn du sollst über alle Güter Gottes gesetzt werden und das nämliche Amt ausüben wie Petrus, von dem der Herr erklärte1, er würde hierin sogar die übrigen Apostel zu übertreffen vermögen, Zu Petrus hat er gesagt: "Liebst du mich S. 120 mehr als diese? Weide meine Schafe!"2 Er hätte ja zu ihm sprechen können: Wenn du mich lieb hast, so übe das Fasten, schlafe auf dem bloßen Boden, halte strenge Nachtwachen, nimm dich an der Bedrängten, werde den Waisen ein Vater 3 und vertritt die Stelle des Mannes bei ihrer Mutter. Nun läßt er das alles beiseite und was sagt er? "Weide meine Schafe!"
Denn die Aufgaben, die ich soeben aufzählte, wären auch viele der Untergebenen zu leisten unschwer imstande, nicht bloß Männer, sondern auch Frauen. Gilt es jedoch4, Vorsteher einer Kirche und mit der Sorge für so viele Seelen betraut zu werden, da muß zunächst vor der Größe einer solchen Aufgabe das ganze weibliche Geschlecht zurücktreten, aber auch die Mehrzahl der Männer. Es sollen nur diejenigen hierzu ausgesucht werden, welche über alle anderen in hohem Maße hervorragen, die sie ebenso sehr oder eigentlich noch weit mehr an Seelenadel übertreffen als Saul das ganze hebräische Volk an Körpergröße. Denn hier ist nicht etwa bloß auf die Schulterhöhe 5 zu schauen, sondern so groß der Unterschied zwischen den vernünftigen Menschen und den unvernünftigen Geschöpfen ist, ebenso hoch überrage der Hirte die ihm anvertraute Herde, um nicht noch mehr zu sagen. Handelt es sich doch hier um viel größere Güter. Der, welcher Schafe verloren hat, sei es, daß Wölfe sie zerfleischten, Räuber sie entführten, oder daß eine Seuche oder ein anderer Unfall sie traf, kann doch wahrscheinlich vom Besitzer der Herde Verzeihung erlangen; sollte aber Ersatz von ihm gefordert werden, dann besteht die Strafe höchstens in einer Geldentschädigung. Wem jedoch Menschen anvertraut sind, die vernunftbegabte Herde Christi, den trifft, wenn S. 121 ihm seine Schäflein zugrunde gehen, nicht eine Geldbuße, sondern er verliert zur Strafe seine eigene Seele.
Sodann ist der Kampf, den er zu führen hat, viel schlimmer und schwieriger. Er hat wohl nicht gegen Wölfe zu kämpfen und sich nicht vor Räubern zu fürchten; auch braucht er nicht darum besorgt zu sein, die Seuche von seiner Herde fernzuhalten. Aber gegen wen hat er Krieg zu führen? Mit wem muß er kämpfen? Höre darüber die Worte des seligen Paulus 6: "Wir haben nicht zu streiten wider Fleisch und Blut, sondern wider die Mächte und Gewalten, wider die Beherrscher der Finsternis dieser Zeit 7, wider die Geister der Bosheit in den Himmelshöhen," Siehst du da die gewaltige Menge der Feinde und deren furchtbare Schlachtreihen, die nicht mit Eisen gepanzert, sondern statt jeglicher Waffenrüstung schon mit ihrer eigenen Natur genügend gewappnet sind? Willst du noch ein anderes Heer sehen, roh und wild, das dieser Herde nachstellt? Von derselben Warte wirst du es schauen. Denn der nämliche Apostel, welcher über jene Feinde sich ausgelassen hat, kennzeichnet auch diese, indem er ungefähr 8 folgendermaßen sich vernehmen läßt: "Offenkundig sind die Werke des Fleisches, als da sind Hurerei, Ehebruch, Uneinigkeit, Unzucht, Abgötterei, Zauberei, Feindschaft, Hader, Neid, Zorn, Zänkereien, Parteiungen, Verleumdung, Ohrenbläserei, Aufgeblasenheit, Auflehnung und was dergleichen mehr ist." Er hat nicht alle 9 aufgezählt, sondern es uns überlassen, von den angegebenen auf die übrigen zu schließen.
Wir können die Beobachtung machen, daß bei einem Hirten unvernünftiger Tiere diejenigen, welche die Herde verderben wollen, falls sie den Hüter fliehen sehen, die Verfolgung desselben aufgeben und sich mit S. 122 dem Raube der Tiere begnügen. Hier aber lassen sie; vom Menschenhirten nicht ab, selbst wenn sie der ganzen Herde sich bemächtigt haben, sondern dringen um so heftiger auf ihn ein, werden nur noch viel kecker und ruhen nicht eher, als bis sie entweder jenen völlig niedergeworfen haben oder selber besiegt worden sind. Dazu kommt, daß man die Krankheiten bei den Tieren gar leicht erkennt, sei es Hunger oder eine Seuche oder eine Verwundung oder irgendein anderer Umstand, der Schmerzen verursacht, was wesentlich die Beseitigung der Übel ermöglicht. Es gibt noch ein anderes wirksameres Mittel, um solche Krankheiten der Tiere rasch zu vertreiben. Und zwar was für eines? Die Hirten haben nämlich vollkommene Gewalt, ihre Schafe zur Annahme der Heilmittel zu zwingen, wenn sie sich nicht willig fügen. Ohne Mühe kann man sie binden, falls es notwendig ist, sie zu brennen und zu schneiden; ferner kann man sie, wenn etwa das zuträglich sein sollte, lange Zeit im Stalle einschließen, ihnen immer wieder anderes Futter vorlegen und sie vom Wassertrinken fernhalten. Und mit großer Leichtigkeit können die Hirten auch alle anderen Mittel zur Anwendung bringen, die nach ihrer Erfahrung zur Gesundheit der Schafe dienlich sind.
-
In manchen Handschriften ist „ἐφῆκε“ zu lesen statt „ἔφησε“ ↩
-
Letztere Worte fehlen in manchen Handschriften. Auch Wohlenberg hält sie für ein Einschiebsel. Savilius, Migne, Nairn haben sie aufgenommen; Bengel und Seltmann nicht. ↩
-
Vgl. Sir. 4, 10. ↩
-
Es beginnt nun die bekannte, herrliche Auseinandersetzung über die Schönheit, Würde und Schwierigkeit des Priestertums. ↩
-
„ὑπερωμία.“ Der Ausdruck ist aus 1 Kön, 9, 2 und 10, 28 entnommen. ↩
-
Eph. 6, 12. ↩
-
Chrysostomus setzt dem biblischen Text noch „τοῦ αὶϖνος“ bei. ↩
-
Chrysostomus kombiniert die einzelnen Sünden zum Teil aus Gal. 5, 19. 20, zum Teil aus 2 Kor. 12, 20. ↩
-
Zu ergänzen ist zu ,,πάντα“ das vorausgehende „ἔργα“, nicht „ἐχθρούς“, wie Wohlenberg tut, der „alle Feinde" übersetzt. ↩
Traduction
Masquer
Traité du Sacerdoce
2.
Soutiendras-tu maintenant que ce n’est pas pour ton bien que je t’ai trompé ? Toi qui vas être préposé au gouvernement des biens de Dieu, charge qui a valu à saint Pierre sa puissance et sa haute prééminence sur le reste des apôtres, selon cette parole : Pierre, dit le Seigneur, m’aimes-tu plus que ceux-ci ? pais mes brebis. (Jean XXI, 15.) Il aurait pu dire : situ m’aimes, jeûne, couche sur la dure, veille sans cesse, protége les opprimés, sois le père des orphelins, le défenseur de la veuve ; mais non: laissant là toutes ces oeuvres, que dit-il? Pais mes brebis.
Ces sortes de bonnes oeuvres, la plupart des simples fidèles peuvent les pratiquer , les femmes aussi bien que les hommes; mais d’aussi importantes fonctions que le gouvernement d’une Eglise , et la direction d’un si grand nombre d’âmes , non-seulement les femmes en sont exclues, mais très-peu d’hommes en sont dignes. Qu’on présente ceux que la supériorité du mérite distingue entre tous les autres , ceux qui par la vertu de leur âme surpassent leurs frères autant que Saül surpassait les Hébreux par sa haute taille, ce n’est même pas assez, à beaucoup près. Surpasser les autres hommes de toute la tête n’est pas une mesure qui puisse convenir ici: qu’entre le pasteur et les brebis de Jésus-Christ, il y ait toute la distance qui sépare les hommes raisonnables des animaux privés de raison, c’est encore trop peu dire, eu égard à la grandeur des intérêts qui sont en jeu, et au péril de la situation. Le berger qui perd des brebis, soit que les loups les aient emportées, soit que les voleurs les aient dérobées, soit qu’elles aient péri par la contagion ou par quelque autre accident, trouvera peut-être grâce auprès du propriétaire du troupeau, et si l’on veut le traiter avec rigueur, il en sera quitte pour payer le dommage; mais que celui à qui le soin des hommes, ce troupeau raisonnable de Jésus-Christ, a été confié, en laisse perdre quelqu’un, ce ne sera pas son bien, mais son âme qui en répondra. Ajoutez que le combat à soutenir est bien autrement sérieux et difficile. Ici ce ne sont ni des loups à repousser, ni des voleurs à redouter, ni les atteintes d’un mal contagieux à prévenir. Avec quels ennemis le ministre de Jésus-Christ est-il en guerre? contre qui lui faut-il combattre? Ecoutons l’Apôtre qui nous les dénonce : Nous n’avons pas à combattre seulement contre la chair et le sang, mais contre les principautés , contre les puissances, contre le Prince de ce monde de ténèbres, contre les esprits de malice répandus dans l’air. (Ephes.VI, 12.)
La vois-tu, cette multitude terrible d’ennemis implacables, ces affreuses phalanges non bardées de fer, mais trouvant dans leur nature de quoi s’armer de toutes pièces?
Veux-tu voir une autre armée non moins cruelle et barbare, toujours en embuscade pour surprendre le troupeau? tu l’apercevras du même point de vue, je veux dire que le même apôtre qui nous a mis en garde contre les premiers ennemis, nous dénonce encore ceux-ci: On connaît, dit-il, les oeuvres de la chair, qui sont la fornication, l’adultère, l’impureté, l’impudicité, l’idolâtrie, les empoisonnements, les haines, les querelles, les jalousies, les colères, les cabales, les médisances, les murmures, les enflures de coeur, les révoltes (Gal. V, 19), et beaucoup d’autres que l’Apôtre n’a pas énumérés, nous laissant à juger des autres par ceux-ci. Quand il s’agit de brebis proprement dites, ceux qui en veulent au troupeau voient-ils le gardien prendre la fuite; ils ne s’occupent nullement de lui et se contentent de ravir les brebis; mais ici, que les malfaiteurs soient venus à bout de s’emparer de tout le troupeau, loin de laisser le pasteur en repos, il l’assaillent avec encore plus d’acharnement et d’audace, et ne quittent le combat que victorieux ou vaincus. J’ajouterai que les maladies des animaux sont faciles à (574) reconnaître, comme la faim, la contagion, les blessures ou toute autre cause de souffrance, grand avantage pour le traitement et la guérison des malades. En voici un autre encore plus grand et plus efficace pour le prompt rétablissement de la santé: les bergers ont le pouvoir de forcer les brebis à endurer le traitement, lorsqu’elles ne l’endurent pas de bon gré; rien de plus facile que de les lier, lorsqu’il faut brûler ou couper; que de les garder longtemps enfermées, lorsque cela est utile; que de changer leur nourriture , que de les éloigner des cours d’eau; enfin , tous les autres remèdes qu’on pense devoir contribuer à la santé des troupeaux, sont de la plus facile application.