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Œuvres Jean Chrysostome (344-407) De sacerdotio libri 1-6

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Über das Priestertum (BKV)

KAPITEL I.

Nachdem Basilius diese meine Worte vernommen hatte, hielt er ein wenig inne und sagte dann: Ja freilich, wenn du selbst dich bemüht hättest, dieses hohe Amt zu erlangen, dann wäre deine Furcht berechtigt. Denn wer durch sein eigenes Streben nach demselben zugesteht, daß er sich zu dessen Verwaltung für tauglich halte, kann nach der Übernahme unmöglich bei Dingen, in denen er sich vergreift, mit Unerfahrenheit sich entschuldigen. Hat er doch dadurch, daß er dem Kirchenamte nachjagte und es an sich riß, sich selbst eine dahinzielende Verteidigung vorwegabgeschnitten, und er, der mit Bedacht und freiwillig in dieses Amt sich eingedrängt, kann nicht mehr die Entschuldigung vorbringen: Ich habe ohne meinen Willen diesen oder jenen Fehler begangen, ich habe ohne meinen Willen diesen oder jenen zugrunde gerichtet. Denn der Richter, der einst seine Sache zu entscheiden haben wird, wird ihm entgegnen: Warum hast du denn, obwohl dir deine so große Unerfahrenheit bekannt war und du die zur fehlerlosen Ausübung dieser Kunst nötige Einsicht nicht besaßest, dich so emsig darum bemüht 1 und hast es gewagt, ein Amt anzunehmen, das deine eigene Kraft überstieg? Wer hat dich dazu gezwungen? Wer hat dich, als du ablehnen und fliehen wolltest, mit Gewalt hingeschleppt? Du allerdings wirst niemals solche Worte zu hören bekommen. Denn du hast dir nichts Derartiges vorzuwerfen. Auch ist jedermann bekannt, daß du weder viel noch wenig dich um diese Würde bemüht hast, sondern daß es das gelungene Werk anderer gewesen ist. Und was bei jenen zuerst Genannten ein Hindernis bildet, um wegen ihrer Vergehen Verzeihung S. 182 zu erlangen, das bietet dir eine ausgezeichnete Unterlage zu deiner Verteidigung.

Bei diesen Worten [des Basilius] schüttelte ich den Kopf, lächelte ein wenig, und indem ich über seine Einfalt mich wundern mußte, sprach ich zu ihm : Ich wünschte selbst, daß dem so wäre, wie du behauptetest, mein allerbester Freund, allerdings nicht, um das Amt, dem ich mich soeben durch die Flucht entzog, annehmen zu können. Denn wenn mir auch gar keine Strafe bevorstände, falls ich in meiner Unbesonnenheit und Unerfahrenheit die Fürsorge für die Herde Christi übernehmen würde, so wäre für mich schon der Umstand, daß ich, mit einem so wichtigen Amte betraut, gegen den unrecht zu handeln schiene, der es mir anvertraut hätte, schwerer zu ertragen als jede Strafe. Warum jedoch wünschte ich nun, daß deine Meinung berechtigt wäre? Damit jenen erbärmlichen und unglückseligen Menschen — denn so muß man diejenigen nennen, die es gar nicht fertig bringen können, dieses Amt richtig zu verwalten, magst du auch tausendmal sagen, sie seien zur Übernahme desselben gezwungen worden und sie sündigten aus Unkenntnis — es ermöglicht werde, jenem unauslöschlichen Feuer, jener äußersten Finsternis und jenem nimmer sterbenden Wurme, der Vernichtung und der Verdammung mit den Heuchlern, zu entgehen.

Was soll ich nun mit deiner Meinung anfangen? Es verhält sich keineswegs so, wie du sagst. Und wenn du gestattest, so werde ich dir zuerst den Beweis für die Richtigkeit meiner Behauptung aus der Königswürde erbringen, welche vor Gott doch nicht soviel gilt als das Priestertum. Jener Saul 2, der Sohn des Kis, ist König geworden, ohne daß er selbst sich darum bemühte, vielmehr er war ausgegangen, um die Eselinnen zu suchen, und um nach ihnen zu fragen, kam er zum Propheten. Dieser aber redete mit ihm über die Königswürde. Und obwohl Saul durch den Mund eines Propheten berufen wurde, drängte er sich keineswegs hinzu, sondern versuchte sogar, sich zu ent- >s183> ziehen und abzulehnen. "Wer bin ich", sprach er, "und was ist das Haus meines Vaters? 3 Wie nun? Vermochten diese Worte ihn dem Zorne dessen, der ihn zum Könige gemacht hatte, zu entreißen, als er die von Gott ihm übertragene Ehre mißbrauchte? Und doch hätte er dem Samuel, als dieser ihm seine Schuld vorhielt, erwidern können: Habe ich mich denn aus freien Stücken zu der Königswürde hinzugedrängt? Bin ich denn eiligst herbeigelaufen, um zu dieser Herrschaft zu gelangen? Ich wollte als gewöhnlicher Privatmann, frei von öffentlicher Tätigkeit, ein ruhiges Leben führen, du aber hast mich in meine jetzige Würde hineingedrängt. Wäre ich in jener niedrigen Stellung geblieben, so hätte ich leicht diese Verfehlungen vermieden. Denn freilich, wäre ich einer aus der großen Menge und unbekannten Namens, dann wäre ich sicherlich nicht zu solchem Werke ausgesandt worden, dann hätte Gott den Krieg gegen die Amalekiter 4 nicht in meine Hände gelegt, und wäre der mir nicht anvertraut worden, dann hätte ich auch nie diese Sünde begangen.

Aber alle derartigen Entschuldigungen sind zur Rechtfertigung zu schwach und nicht bloß zu schwach, sondern auch gefährlich und fachen den Zorn Gottes noch mehr an. Denn der, welcher über sein Verdienst zu einer Ehrenstellung gelangt ist, darf, um sich wegen seiner Vergehen zu verteidigen, nicht die Größe seiner Würde vorschützen, sondern er soll das außerordentliche Wohlwollen Gottes gegen ihn benutzen als stärkeren 5 Antrieb zu seiner sittlichen Besserung. Wer dagegen der Meinung ist, es sei ihm erlaubt, deshalb zu sündigen, weil er zu einer höheren Würde erhoben wurde, der tut nichts anderes, als daß er geflissentlich die Güte Gottes als die eigentliche Ursache seiner eigenen Verfehlungen hinstellt. Das pflegen allerdings die gottlosen und leichtfertigen Leute immer so vorzubringen. Wir aber dürfen einer solchen Gesinnung uns nicht S. 184 hingeben und darum auch nicht in den Wahnwitz jener verfallen, sondern wir müssen in jeder Weise bemüht sein, nach Maßgabe unserer Kraft das Unserige beizutragen und Herz und Zunge glücklich rein zu erhalten.

Und auch Heli 6 — um jetzt von der Königswürde zum Priestertume, um das es sich uns hier handelt, überzugehen — hat nicht nach dem Besitze seines Amtes getrachtet. Was hat ihm das aber geholfen, als er sündigte? Doch was sage ich: Er hat nicht nach dem Besitze getrachtet? Selbst wenn er gewollt hätte, wäre es ihm unmöglich gewesen, dem Amte zu entrinnen, da das Gesetz ihn dazu zwang. Denn er war aus dem Stamme Levi und mußte darum das Priesteramt annehmen, indem es von Geschlecht zu Geschlecht sich fortpflanzte. Dennoch wurde auch er wegen des liederlichen Benehmens 7 seiner Söhne strenge bestraft. Wie erging es ferner sogar dem ersten Priester 8 der Juden, über welchen Gott soviel mit Moses redete? Wäre er nicht beinahe umgekommen, als er gegen die Raserei einer so gewaltigen Volksmenge allein nicht standzuhalten vermochte, wenn nicht sein Bruder für ihn eingetreten wäre und Gottes Zorn beschwichtigt hätte? 9 Da ich nunmehr des Moses Erwähnung getan habe, so dürfte es angebracht sein, auch aus dem, was ihm zugestoßen ist, die Richtigkeit meiner Worte zu erweisen. Der selige Moses selbst war nämlich so weit entfernt, die Führerschaft der Juden an sich zu reißen, daß er, als sie ihm übertragen worden, sie ausschlug, und trotz des göttlichen Befehles sich sträubte, und zwar in solchem Grade, daß er den, der ihm den Auftrag gegeben, zum Zorne reizte 10. Und nicht nur damals, sondern auch nachträglich, als er die Führerschaft übernommen, wollte er gerne sterben 11, um davon frei zu werden. "Töte S. 185 mich", sprach er, "wenn du so mit mir tun willst"12 . Wie nun, vermochten diese beständigen Weigerungen ihn zu entschuldigen und Gott zu bewegen, ihm Verzeihung zu gewähren, als er beim Wasserquell sich versündigte? 13 Aus welchem Grunde sonst ist ihm das verheißene Land vorenthalten worden? Aus keinem anderen, wie wir alle wissen, als um dieser Sünde willen. Ihretwegen konnte jener bewunderungswürdige Mann nicht das Nämliche erlangen, was seinen Untergebenen beschert war. Er sollte vielmehr nach so vielen Mühsalen 14 und Strapazen, nach solch unbeschreiblichem Umherirren, nach jenen Kämpfen und Siegen außerhalb des Landes sterben, für welches er das alles erduldet hatte. Nachdem er die Leiden des offenen Meeres ertragen, konnte er doch nicht die Segnungen des Hafens genießen.

Siehst du nun, wie weder denen, die dieses Amt an sich reißen, noch jenen, welche durch die Bemühung anderer dazu gelangen, irgendeine Entschuldigung für ihre Vergehen übrig bleibt? Denn wenn selbst Männer, obwohl Gott sie erwählte, und obwohl sie sich oftmals dagegen sträubten, so schwer bestraft wurden und wenn nichts vermochte, sie aus solcher Gefahr zu erretten, Männer wie Aaron, Heli und jener gottbegnadete Mann, der Heilige, der bewundernswerte Prophet, der sanftmütigste Mensch 15, der je auf Erden gelebt hat, der wie ein Freund mit Gott redete 16, so wird schwerlich uns, die wir hinter dessen Vortrefflichkeit so weit zurückstehen, das Bewußtsein, daß wir uns um dieses Amt gar nicht beworben haben, zur Verteidigung genügen können, zumal viele unserer Wahlen nicht auf die göttliche Gnade, sondern auf die Geschäftigkeit der Menschen zurückzuführen sind.

Den Judas hatte Gott auserwählt, ihn in jene heilige Schar aufgenommen und ihm mit den übrigen die Apostelswürde verliehen; er hatte ihm sogar noch etwas S. 186 mehr anvertraut als den anderen, nämlich die Verwaltung der Gelder 17. Wie nun? Als er beide Ämter in entgegengesetztem Sinne mißbrauchte, als er den, welchen zu verkündigen er berufen war, verriet, und als er das Geld, mit dessen redlicher Verwaltung er betraut worden, unrecht verwandte, entging er da der Strafe? Eben deswegen hat er sich vielmehr eine schwerere Strafe zugezogen, und zwar ganz mit Recht. Denn man soll die von Gott übertragenen Ehrenstellen nicht dazu gebrauchen, um ihn zu beleidigen, sondern um ihm umso mehr zu gefallen. Wer aber deshalb, weil er einer höheren Würde teilhaftig geworden, der Meinung ist, er werde straflos ausgehen, wo er Strafe verdient, der handelt ähnlich, wie wenn einer der ungläubigen Juden die Worte Christi vernähme: "Wenn ich nicht gekommen wäre und nicht zu ihnen geredet hätte, so hätten sie keine Sünde" 18, und: "Wenn ich nicht die Zeichen unter ihnen tun würde, die sonst niemand getan hat, so hätten sie keine Sünde" 19, und dann gegen unseren Heiland und Wohltäter den Vorwurf erheben wollte: Warum bist du denn gekommen und hast geredet? Warum hast du Zeichen getan, um uns desto härter zu strafen? Aber solche Worte könnten nur aus Torheit und äußerster Verrücktheit hervorgehen. Denn er, der Arzt, ist nicht gekommen, um dich zu verdammen, sondern um dich zu heilen, um dich vollständig von deiner Krankheit zu befreien 20. Du jedoch hast dich freiwillig seinen Händen entzogen; nimm darum die umso schwerere Strafe auf dich. Gleichwie du nämlich, wenn du der ärztlichen Behandlung dich überlassen hättest, von deinen alten Übeln geheilt worden wärest, so wirst du, falls du beim Erscheinen des Arztes geflohen bist, diese nicht mehr beseitigen können und infolgedessen 21 nicht nur sie S. 187 weiter zu erdulden haben, sondern auch dafür büßen müssen, daß du, so viel an dir lag, die Bemühung des Arztes vereitelt hast. Darum ist die Strafe, die uns droht, bevor wir von Gott ausgezeichnet wurden, nicht die gleiche wie die nach empfangener Ehrenstellung, sondern die spätere wird viel strenger sein. Denn wer nicht einmal durch Wohltaten sich bessern läßt, verdient mit Recht eine härtere Strafe. Da also diese Art der Verteidigung sich als ungenügend erwiesen hat, indem sie diejenigen, welche zu ihr ihre Zuflucht nehmen, nicht nur nicht rettet, sondern sie sogar noch mehr [dem Verderben] preisgibt, so müssen wir uns nach einem anderen sicheren Wege umsehen.

Was ist denn das für einer? [frug Basilius.] Du hast mich durch deine Worte so sehr in Angst und Zittern versetzt, daß ich jetzt meiner selbst nicht mehr mächtig bin.

Ich bitte dich flehentlich, erwiderte ich, laß dich doch nicht dermaßen entmutigen! Denn es gibt, es gibt wirklich einen sicheren Ausweg. Er besteht für uns Schwache darin, daß wir niemals in dieses Amt eintreten, und für euch Starke, daß ihr die Hoffnung auf euer Heil von nichts anderem abhängig macht, als daß ihr mit Hilfe der Gnade Gottes nichts tut, was dieser Gabe und des göttlichen Spenders unwürdig wäre. Denn die härteste Strafe verdienen jene, welche durch persönliches Bemühen diese Würde erlangten und dann entweder aus Leichtsinn oder aus Bosheit oder selbst aus Unerfahrenheit das Amt schlecht versehen. Aber freilich, deswegen bleibt keineswegs für die, die nicht darnach getrachtet haben, etwa Aussicht auf Verzeihung übrig, vielmehr gehen auch diese jeder Entschuldigung verlustig. Ich bin nämlich der Ansicht, man solle, wenn auch Unzählige aufmuntern und nötigen, nicht auf diese achten, sondern man müsse zuerst seine eigene Seele prüfen und alles gründlich erforschen, bevor man den Drängenden nachgibt. Nun wird doch niemand wagen, zu versprechen, ein Haus zu bauen, der nicht Baumeister ist, noch wird jemand sich mit einem erkrankten Leibe befassen wollen, der von der Arzneikunst nichts versteht. Wenn auch viele ihn mit Gewalt dazu zu drängen S. 188 suchen, er wird sie zurückweisen und wird sich seiner Unkenntnis nicht schämen. Und der, welcher mit der Fürsorge für so viele Seelen betraut werden soll, sollte nicht zuerst sich prüfen, sondern, mag er auch der allerunerfahrenste sein, das Amt einfach annehmen, weil der oder jener es befiehlt, weil der oder jener ihn nötigt, weil er den oder jenen nicht kränken möchte? Aber wie, stürzt er da nicht sich selbst zugleich mit jenen ins offene Unglück? Obwohl es ihm nämlich möglich wäre, seine eigene Person zu retten, zieht er auch noch andere mit sich ins Verderben. Woher will er da auf Rettung hoffen? Woher Verzeihung erlangen? Wer wird alsdann 22 für uns Fürbitte einlegen? Vielleicht unsere jetzigen Dränger, die uns mit Gewalt heranziehen? Allein wer wird sie selbst in jenem Zeitpunkte erretten? Bedürfen doch auch sie der Hilfe anderer, um dem Feuer zu entgehen. Daß ich aber das jetzt nicht deshalb vorbringe, um dich in Schrecken zu versetzen, sondern weil es sich in Wahrheit so verhält, so vernimm, was der selige Paulus zu seinem Schüler Timotheus, seinem wahren und geliebten Sohne 23, spricht: "Lege niemanden voreilig die Hände auf und mache dich nicht fremder Sünden teilhaftig" 24. Siehst du nun, vor welchem Tadel nicht nur, sondern auch vor welcher Strafe ich für meinen Teil diejenigen bewahrt habe, die mich in dieses Amt hineinbringen wollten?


  1. Nairn liest: „ἐσπούδασας“. Die meisten Ausgaben hingegen: „ἔσπευσας, hast du solche Eile gehabt?“ ↩

  2. Siehe 1 Kön., Kap. 9. ↩

  3. Eine freie Paraphrase von 1 Kön. 9, 21. ↩

  4. Siehe 1 Kön., Kap. 15, ↩

  5. „προτροπἡ“ Manche Ausgaben lesen „προκοπή, Fortschritt“. ↩

  6. Siehe 1 Kön., Kap. 4. ↩

  7. „παροινἰα“. Manche Ausgaben lesen „παρανομἰα“. ↩

  8. Aaron. ↩

  9. Siehe Exodus, Kap. 32. ↩

  10. Exod. 3, 11; 4, 10 ff. ↩

  11. In den meisten Handschriften fehlt „ἄν“, das in der Migne-Ausgabe beigefügt ist. ↩

  12. Num. 11, 15. ↩

  13. Ebd. 20, 7 ff. ↩

  14. „ἄθλους“, In manchen Ausgaben steht „χρόνους“. ↩

  15. Num. 12, 3. ↩

  16. Exod. 33, 11. ↩

  17. Vgl. Joh. 12, 6. ↩

  18. Joh. 15, 22. ↩

  19. Ebd. 15, 24. Die zweite Stelle lautet im Evangelium etwas anders. ↩

  20. Der Text variiert in den einzelnen Ausgaben hier verschiedentlich. Manche fügen insbesondere noch bei: „οὐχ ἴνα σε νοσοῦντα παρίδῃ, nicht, um dich in deiner Krankheit zu übersehen“. ↩

  21. Der griechische Text wiederholt: „μὴ δυνάμενος δέ“. ↩

  22. „τότε“. Chrysostomus denkt hier an das letzte Gericht. ↩

  23. 1 Tim. 1, 2; 2 Tim. 1, 2. ↩

  24. 1 Tim. 5, 22. ↩

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Traité du Sacerdoce

1.

Après un moment de réflexion, Basile répondit au discours qu’il venait d’entendre.

Si tu avais désiré le sacerdoce et fait quelque démarche pour l’obtenir, tes craintes seraient fondées. En recherchant une place on déclare que l’on se sent capable de la remplir, et l’on n’est plus en droit de rejeter sur l’ignorance les fautes que l’on commet dans son administration. On s’est privé d’avance de ce moyen de défense par l’empressement avide avec lequel on s’est en quelque sorte jeté sur un emploi, pour s’en saisir. On est venu volontairement et de son plein gré et l’on ne saurait plus être admis à dire c’est malgré moi que j’ai commis cette faute, malgré moi que j’ai perdu cette âme. Le juge à qui l’on aura à en rendre compte répondra : Quoi! tu connaissais ton incapacité, tu savais que ton intelligence n’était pas à la hauteur de cette fonction, ni suffisante pour l’administrer, sans commettre de faute, et tu as été assez hardi pour accourir en recevoir la charge, une charge si peu en rapport avec tes forces? Qui t’a forcé? Quelle violence a-t-on exercée pour te contraindre à subir ce joug, malgré ta résistance et ta fuite?

Pour toi, tu n’entendras jamais de pareils reproches; ta conscience est parfaitement tranquille à cet égard; tout le monde sait très-bien que la brigue n’a été pour rien dans ton élection, et que c’est la justice des électeurs seule qui a tout fait : ainsi ce qui enlève aux autres toute excuse est précisément ce qui t’aurait fait absoudre.

CHRYSOSTOME. J’accueillis ces paroles en secouant légèrement la tête et en souriant; j’admirais la naïve candeur de mon ami. — Je voudrais bien, lui dis-je, que les choses fussent comme tu le dis, ô le meilleur des amis ! non pas pour avoir sujet d’accepter ce que j’ai refusé; car, en supposant même que je n’eusse pas à craindre le châtiment qui menace le pasteur, négligent et incapable, de la bergerie du Christ, toujours porterai-je au fond de ma conscience le plus insupportable des châtiments, le remords d’être trouvé indigne d’aussi augustes fonctions, au jugement même de celui qui me les aurait confiées. Pourquoi donc voudrais-je que ton opinion ne fût point fausse? Par intérêt pour tant de malheureux, (c’est la qualification qui leur convient quand tu répèterais mille fois qu’on leur a fait violence et qu’ils ont péché sans le savoir), pour tant de malheureux, dis-je, qui occupent des places dont ils ne sauraient remplir les devoirs, je (597) voudrais que ton opinion fût vraie, afin que ces hommes évitassent le feu éternel, les ténèbres extérieures, le ver qui ne mourra point, et ces cruelles séparations qui partageront à jamais les élus et les réprouvés.

Mais que veux-tu que je te dise? C’est une erreur, incontestablement. Pour te le prouver, je puis d’abord employer un argument tiré de la puissance royale, bien moindre aux yeux de Dieu que la dignité sacerdotale. Le fils de Cis, Saül ne devait pas la couronne à ses intrigues. Il était allé à la recherche de ses ânesses, quand il rencontra le Prophète, qu’il interrogea pour savoir où elles étaient; et Samuel lui parla de la royauté. Quoiqu’il ajoutât foi aux paroles du prophète, Saül ne témoigna aucun empressement; au contraire, il s’esquivait, il refusait : Qui suis-je, disait-il, et quelle est la maison de mon père? (I Rois. IX, 21.) Saül, devenu roi, ne fit pas un bon usage de la puissance qui lui avait été imposée; la résistance qu’il avait faite, les paroles que je viens de rapporter le défendirent-elles de la colère du Seigneur qui l’avait fait roi? Il pouvait répondre aux reproches que lui fit le prophète Ai-je couru après la royauté? Me suis-je placé moi-même sur le trône? Je voulais mener la vie d’un simple particulier, vie de paix et de loisir, et tu m’as forcé d’accepter cette dignité; situ m’avais laissé dans mon obscurité, j’eusse facilement évité cette pierre d’achoppement homme du peuple, ignoré dans ses rangs, à coup sûr je n’aurais pas été envoyé à cette expédition; Dieu ne m’aurait pas commandé d’aller combattre les Amalécites, et s’il ne me l’avait pas commandé, je n’aurais pas commis la faute qu’on me reproche.

Mais de semblables excuses sont vaines; non-seulement vaines, mais dangereuses : car elles excitent encore davantage le feu de la colère divine. Celui qui a été élevé à une dignité supérieure à son mérite, loin d’alléguer la grandeur de sa charge pour atténuer ses fautes, doit faire servir à son avancement dans le bien, les attentions bienveillantes de la divine Providence à son égard. Prétendre que la hauteur du rang où l’on est élevé donne le droit de faillir, ce n’est rien moins que vouloir rendre la bonté de Dieu responsable de nos fautes, comme font d’ordinaire les impies et les lâches qui laissent pour ainsi dire leur vie marcher au hasard démence sacrilège dans laquelle nous nous garderons de tomber, travaillant de tous nos moyens à l’oeuvre de Dieu, et conservant notre langue et notre coeur purs de tout blasphème!

Après cet exemple emprunté à la royauté, je passe à un autre plus approprié à notre sujet. Le grand-prêtre Héli n’avait pas non plus ambitionné la souveraine sacrificature. A quoi cela lui servit-il, lorsqu’il eut péché? Que dis-je, ambitionné? il n’eût pas même été libre de la refuser, la loi le contraignait à l’accepter, parce qu’il était de la tribu de Lévi, et qu’il avait seul le droit, par sa naissance, d’occuper cette dignité héréditaire dans sa race. Ce qui ne l’empêcha pas de payer les désordres de ses fils par une expiation terrible.

Avant lui, Aaron, le premier grand-prêtre des Juifs, si souvent l’objet des entretiens familiers que Dieu daignait avoir avec Moïse, se rendit coupable pour n’avoir pas résisté avec assez de force à un peuple furieux. Le pouvait-il tout seul? Ce n’en était pas moins fait de lui si son frère n’eût réussi par ses prières à fléchir la colère de Dieu. Puisque j’ai nommé Moïse, je ne saurais mieux faire que de tirer de sa vie un exemple en faveur de la vérité que je soutiens. Bien loin d’avoir montré de l’empressement à se mettre à la tête du peuple hébreu, Moïse, ce saint personnage, refusa même d’obéir à Dieu qui lui ordonnait d’en prendre la conduite, jusqu’au point d’exciter sa colère. Plus tard même lorsqu’il fut devenu le chef du peuple de Dieu, il fût mort volontiers pour être débarrassé de sa charge. Faites-moi mourir, disait-il à Dieu, si vous devez me traiter ainsi. (Nomb. XI, 15.) Cependant, lorsqu’il eut péché à l’occasion des eaux du rocher, le refus persévérant, qu’il avait jadis fait, du souverain pouvoir, lui servit-il pour obtenir sa grâce? Ne fut-ce pas là l’unique motif pour lequel il ne put jouir de l’entrée de la terre promise? Tout le monde sait que cette exclusion fut la peine du péché dont nous venons de parler; il n’en fallut pas davantage pour que cet homme de miracles fût privé d’une récompense accordée à des hommes au-dessous de lui. Après une infinité de fatigues et de travaux, après avoir erré si longtemps dans le désert, ce grand homme signalé par tant de combats et de victoires, mourut sans avoir pu mettre le pied dans la terre pour laquelle il avait essuyé tant de dangers. Et celui qui avait échappé aux fureurs de la mer n’a pas eu le bonheur de se reposer au port.

Ainsi, tu le vois, qu’on obtienne par brigue (598) les dignités du sanctuaire, ou qu’on y parvienne par les soins d’autrui; il ne reste à ceux qui s’y conduisent mal aucune excuse de leurs fautes. En effet, si des hommes qui avaient plusieurs fois refusé, résistant à Dieu même qui les appelait, furent si sévèrement punis, si rien ne put exempter du châtiment, ni un Aaron, ni un Héli, ni même cet admirable et saint prophète, Moïse, le plus doux des hommes qui fussent sur la ferre, à qui Dieu parlait avec la même familiarité qu’à un ami: comment veux-tu qu’il nous suffise, pour notre justification, à nous qui sommes si loin de savertu, de nous rendre le témoignage que nous n’avons rien fait pour notre élévation? surtout lorsque la plupart des élections d’aujourd’hui se font non par la grâce et la vocation de Dieu, mais par les intrigues des hommes.

Dieu avait choisi Judas, lui avait assigné sa place dans le collège apostolique, lui avait conféré la même dignité qu’aux autres apôtres, et même lui avait accordé une marque de confiance particulière, en lui remettant le maniement de l’argent. (Jean. XII, 6.) Eh bien! après qu’il eut abusé de ce double honneur, trahissant celui dont il devait publier la divinité, dissipant indignement les fonds déposés dans ses mains pour de plus nobles usages, Judas a-t-il évité la punition qu’il avait trop méritée? Au contraire, son châtiment fut plus rigoureux que si Dieu l’avait moins favorisé. Car il n’est pas permis d’abuser des dons de Dieu pour l’offenser; on doit les faire valoir pour lui plaire.

Celui qui prétend éviter la peine qui lui est due, parce qu’on l’a placé dans un poste plus élevé, raisonne à peu près comme auraient pu faire les Juifs infidèles, de qui Jésus-Christ disait : Si je n’étais pas venu et que je ne leur eusse point parlé, ils ne se seraient point rendus coupables; et si je n’avais pas opéré parmi eux des miracles que personne n’a jamais faits, ils n’auraient point péché. (Jean. XIV, 22.) A cette parole du Sauveur, du Bienfaiteur du genre humain, qui donc les empêchait de répondre? Pourquoi es-tu venu? Pourquoi as-tu parlé? Pourquoi as-tu fait des miracles? Etait-ce pour avoir l’occasion de nous châtier plus sévèrement?

Mais ce langage eût été celui de la fureur et de l’égarement. Le Médecin céleste n’est las venu pour vous faire mourir, mais pour vous guérir; il ne pouvait vous abandonner à votre mal : il voulait vous en délivrer entièrement; c’est vous qui vous êtes privés volontairement de ses soins; soyez donc punis plus sévèrement. En vous soumettant à ses ordonnances vous guérissez vos maladies anciennes; en fuyant lorsqu’il se présentait, vous vous mettez dans l’impuissance de recouvrer la santé; doublement coupables par votre entêtement, d’abord en vous nuisant à vous-mêmes, puis en dédaignant les soins du médecin. Après qu’il vous aura comblés de ses bienfaits, Dieu ne vous traitera pas de la même manière que si vous n’aviez reçu de lui aucune faveur; il vous traitera beaucoup plus rigoureusement. Si les bienfaits ne vous rendent pas meilleurs, ils vous rendront plus coupables, et passibles d’un châtiment plus sévère. Ainsi le moyen de justification que tu m’indiquais se trouve être de nulle valeur; non-seulement il ne sauverait pas, mais il exposerait à une perte plus complète ceux qui y auraient recours. Il nous faut donc chercher un asile plus sûr.

BASILE. Où pourrais-je en trouver? je ne sais plus où j’en suis, tant ce que tu viens de dire m’inspire de frayeur.

CHRYSOSTOME. De grâce, mon ami, je t’en conjure, pas de découragement. Nous l’avons, cet asile; il consiste pour les faibles comme moi, à ne point se hasarder; pour les forts comme toi, à mettre l’espérance de leur salut dans le soin de ne rien faire, avec la grâce de Dieu, qui soit indigne de leur charge, ni de Celui qui la leur a confiée. Assurément les plus grands supplices n’ont rien de trop sévère, pour ceux qui, après avoir obtenu, à force de brigue, les dignités du sanctuaire, s’y comportent avec tiédeur, ou avec scandale, ou avec incapacité; mais il ne s’ensuit pas de là qu’il reste quelque espoir de pardon à ceux qui ne les ont pas briguées; non, ceux-là mêmes n’auront rien à dire pour s’excuser. Fût-on demandé, pressé par des milliers de voix et de suffrages, il faudrait les compter pour rien; ce qui est avant tout nécessaire, c’est de s’examiner soi-même, c’est de ne jamais céder aux obsessions, avant ce regard scrutateur plongé jusqu’au fond de l’âme. Personne ne s’engage à bâtir une maison s’il n’est architecte; à guérir des malades, s’il n’est médecin. Si nombreux que fussent ceux qui voudraient y contraindre, on refuserait et on ne rougirait pas d’avouer son ignorance; et quand il sera question de prendre la charge d’un si grand nombre d’âmes, on ne s’interrogera pas même pour savoir si l’on est capable? mais, nonobstant l’incapacité la plus complète, on acceptera (599) le saint ministère par complaisance pour un tel, parce que celui-ci l’exige, par la crainte d’offenser celui-là! Ne serait-ce pas courir avec eux à une perte certaine? On aurait pu se sauver tout seul, on se damne soi-même et les autres. De quel côté attendre le salut? Comment obtenir le pardon? Quels seront nos intercesseurs? peut-être ces téméraires qui ont usé de violence et qui ont entraîné l’infortuné à une périlleuse extrémité? Mais eux-mêmes qui les tirera d’affaire alors, car ils auront besoin eux-mêmes du secours d’autrui, s’ils veulent éviter le feu de l’enfer.

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