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Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)
4.
Der Herr geht nicht eher zu etwas Neuem über, als bis er das Vorhergehende ganz erschöpft hat. Hier stellt er uns deshalb eine neue Art von Ehebruch vor Augen. Und welche? Im Alten Bunde galt das Gesetz, dass derjenige, der seine Frau aus irgendeinem Grunde hasste, nicht daran gehindert werden durfte, sie zu entlassen und an ihrer Stelle eine andere zu nehmen. Indes gestattete das Gesetz nicht, dies ohne Formalitäten abzumachen, vielmehr musste der Frau eine Scheidungsurkunde ausgestellt werden, und sie konnte daraufhin nicht mehr zu ihrem Manne zurückkehren, und wäre es auch nur, um den Schein der Ehe zu wahren. Hätte das Gesetz diese Vorschrift nicht gegeben, wäre es frei gestanden, die eine Frau zu entlassen und eine andere zu heiraten und dann auch die frühere wieder aufzunehmen, so wäre eine große Verwirrung entstanden. Da hätten alle fortwährend die Frauen anderer zu sich genommen und die ganze Sache wäre auf offene Ehebrecherei hinausgekommen. Darum hat das Gesetz ein nicht unbedeutendes Vorbeugungsmittel vorgesehen, nämlich den Scheidebrief.. Dies geschah aber1 wegen eines anderen, viel größeren Missstandes. Hätte das Gesetz den Gatten gezwungen, seine Frau auch dann bei sich zu behalten, wenn er sie hasste, so hätte dieser sie wahrscheinlich in seinem Hasse umgebracht; so tief stand eben das Judenvolk. Sie, die ihrer eigenen Kinder nicht schonten2 , die die Propheten mordeten, die Blut vergossen wie S. 311Wasser3 . hätten noch viel weniger ihrer Frauen geschont. Darum hat das Gesetz das geringere Übel geduldet, im das größere zu vermeiden. Dass aber dies nur ein vorläufiges Gesetz war, kannst du aus den Worten des Herrn entnehmen, der da sagte: "Moses hat diese Satzung gegeben wegen eurer Hartherzigkeit"4 , damit ihr die Frau nicht im Hause ermordet, sondern sie aus dem Hause entlasset. Nachdem aber er selbst allen Zorn verboten, und nicht nur den Mord, sondern auch schon das bloße Zürnen untersagt hat, kann er ohne Schwierigkeit auch dieses Gebot aufstellen. Deshalb erinnert er auch immer an die früheren Satzungen, um zu zeigen, dass die seinigen den anderen nicht widersprechen, sondern mit ihnen übereinstimmen, da er sie ja nur weiter ausdehnt, nicht aber sie abändert, da er sie verbessert, nicht aber aufhebt. Beachte aber auch, dass der Herr sich in seiner Rede überall an den Mann wendet. "Wer seine Frau entlässt", sagt er, "macht sie zur Ehebrecherin; und wer eine Entlassene heiratet, begeht einen Ehebruch." Der eine macht sich nämlich, auch wenn er selbst keine andere Frau zu sich nimmt, doch eben dadurch dieses Vergehens schuldig, weil er die Ursache ist, dass jene zur Ehebrecherin wird; der andere wird zum Ehebrecher, weil er eine fremde Frau heiratet. Da wende mir nicht ein, jener habe sie ja entlassen; denn auch eine Verstoßene bleibt noch immer die Frau dessen, der sie verstößt. Um aber dann doch nicht die ganze Schuld auf den Mann zu wälzen, der seine Frau entlässt, weil dadurch die Frau zu anmaßend werden könnte, so verschließt er ihr auch die Türe dessen, der etwa bereit wäre, sie aufzunehmen. Er sagt: "Wer immer eine Entlassene heiratet, begeht einen Ehebruch." Dadurch bringt er auch die Frau zur Vernunft, ob sie will oder nicht, verschließt ihr alle Türen, und benimmt ihr jeglichen Anlass zu ungehörigen Anwandlungen. Sobald sie einmal weiß, dass sie gar keine andere Wahl hat, als S. 312entweder bei dem zu bleiben, dem sie zuerst angetraut wurde, oder aber sein Haus zu verlassen, ohne irgendeinen anderen Zufluchtsort zu finden, dann wird sie auch wider Willen und notgedrungen ihrem Lebensgefährten wieder ihre Liebe zuwenden. Wundere dich aber nicht darüber, dass der Herr nichts davon zur Frau selbst sagt; das Weib ist eben der schwächere Teil. Darum übergeht er sie und sucht ihrem Leichtsinn durch die Drohung zu begegnen, die er an die Männer richtet. Er macht es dabei gerade so, wie etwa einer, der einen ungeratenen Sohn hat. Ein solcher lässt ja auch den Sohn gehen und tadelt dafür diejenigen, die ihn verdorben haben, und verbietet ihnen, weiteren Umgang mit ihm zu pflegen und sich ihm wieder zu nähern.
Wenn dir aber die Beobachtung dieses Gebotes schwer zu sein scheint, so erinnere dich an das, was der Herr früher gesagt hat und um dessentwillen er die Zuhörer selig gepriesen hat. Dann wirst du sehen, dass dies ganz gut möglich, ja sogar leicht ist. Wer nämlich sanftmütig ist, friedfertig, arm im Geiste, barmherzig, wie wird der je dazu kommen, seine Frau zu entlassen? Wer unter anderen Frieden stiftet, wie wird der mit seiner eigenen Frau in Zwietracht leben? Aber nicht bloß dadurch, aber auch noch auf andere Weise hat uns Christus die Erfüllung dieses Gebotes leicht gemacht. Auch hier erlaubt er nämlich in einem Falle die Entlassung, indem er sagt: "Ausgenommen den Fall der Unzucht". Sonst wäre es ja wieder auf dasselbe hinausgekommen, wie im anderen Falle. Hätte er nämlich befohlen, auch eine solche Frau zu behalten, die sich mit vielen anderen Männern vergangen hatte, so wäre man wieder auf einer allgemeinen Ehebrecherei gestanden. Siehst du jetzt, wie gut das alles mit dem Früheren übereinstimmt? Wer eine fremde Frau nicht mit unzüchtigem Blicke ansieht, wird keinen Ehebruch begehen; wenn er aber keinen Ehebruch begeht, wird er dem Manne keinen Anlass geben, seine eigene Frau zu verstoßen. Deshalb setzt auch der göttliche Heiland dem Manne gehörig zu, macht ihm ordentlich Angst und schreckt ihn mit der Verantwortung, im Falle er seine Frau entlässt; er schreibt nämlich ihm die S. 313Schuld zu an dem Ehebruch, den sie dann begeht. Damit du also die Worte: "Reiß dein Auge aus" nicht auch auf deine Frau beziehest, so hat er zur rechten Zeit noch diese Ausnahme hinzugefügt, und nur für diesen bestimmten Fall erlaubt, seine Frau zu entlassen, aber sonst für keinen.
V.33: "Ebenso habt ihr gehört, dass euren Vorfahren gesagt wurde: Du sollst nicht falsch schwören, sondern sollst deine Eide auf den Herrn ablegen.
V.34: Ich aber sage euch, ihr sollt überhaupt nicht schwören.
Weshalb begann der Herr nicht gleich vom Diebstahl zu reden, sondern spricht mit Übergehung jenes Gebotes gleich vom falschen Zeugnis? Weil ein Dieb imstande ist, auch falsch zu schwören. Wer es aber umgekehrt nicht über sich bringt, falsch zu schwören, oder auch nur die Unwahrheit zu sagen, wird sich noch viel weniger dazu entschließen können, zu stehlen. Christus hat also durch die eine Sünde auch die andere getroffen, das Lügen durch das Stehlen. Was ist aber mit den Worten gemeint: "Du sollst deine Eide auf den Herrn ablegen?" Das heißt: Du sollst beim Schwören die Wahrheit sagen. "Doch sage ich euch, es ist besser, gar nicht zu schwören."
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Commentaire sur l'Evangile selon Saint Matthieu
4.
« Il a été dit encore: Quiconque veut quitter sa femme, qu’il lui donne un écrit par lequel il déclare qu’il la répudie (31). Mais « moi je vous dis que quiconque quitte sa femme, si ce n’est en cas de fornication, la fait devenir adultère, et que quiconque épouse celle que son mari aura quittée, commet un adultère (32) .» Jésus-Christ ne passe à ces ordonnances plus hautes qu’après avoir purifié tout ce qu’il y avait de plus grossier. Car il nous apprend encore ici une autre espèce d’adultère. Il y avait une loi qui permettait à un homme qui avait conçu de l’aversion pour sa femme pour quelque sujet que ce fût, de la quitter et d’en prendre une autre, pourvu qu’on lui donnât un écrit par lequel il déclarait qu’il la répudiait, afin qu’il ne fût plus permis à cette femme de le reprendre pour mari, et qu’au moins cette ombre de mariage subsistât. Car si le législateur n’eût apporté cette restriction, et qu’il eût simplement permis à un homme de répudier sa femme pour en prendre une autre, et de reprendre ensuite la première, ç’aurait été une confusion effroyable : les hommes auraient pris ainsi les femmes les uns des autres, ce qui aurait été une suite continuelle d’adultères.
C’est pourquoi cet écrit de répudiation était une admirable invention de la sagesse de Dieu; car cette loi s’opposait encore à un autre mal bien plus grand. Si Dieu eût contraint les Juifs de retenir leur femme chez eux, lors même qu’ils la haïssaient, ils eussent pu se porter quelquefois jusqu’à la tuer. Telle était l’humeur brutale de cette nation. S’ils ne pardonnaient pas à leurs enfants, s’ils tuaient les prophètes, s’ils répandaient le sang comme l’eau, combien auraient-ils moins épargné leurs femmes? C’est pourquoi Dieu souffrait un moindre mal, afin d’en empêcher un plus grand. Car Jésus-Christ fait assez voir que ce n’était pas là l’intention principale de Dieu, lorsqu’il dit : « Moïse vous a permis cela à cause de la dureté de votre coeur (Matth. XIX, 8), » pour vous empêcher de tuer vos femmes dans vos maisons, en vous permettant de les chasser. Mais comme il avait déjà condamné la colère et défendu non-seulement l’homicide, mais encore le moindre mouvement de haine, il lui était plus aisé d’établir cette loi touchant les femmes. Il apporte toujours les paroles de l’ancienne loi pour faire voir comme elle s’accorde avec la nouvelle. Car sa doctrine n’est pas une destruction, mais une extension de la loi de Moïse, et, bien loin de la violer, il l’accomplit et la perfectionne.
Remarquez aussi qu’il s’adresse toujours aux hommes : « Celui qui quitte sa femme la fait devenir adultère, et quiconque épouse celle que son mari a quittée, commet un adultère. » Lors même que le premier de ces deux n’épouse point une autre femme, il se rend coupable par cela seul qu’il rend sa femme adultère. Et le second, en prenant la femme d’un autre, commet encore un adultère. Et ne me dites point que cet homme a chassé sa femme. Quoiqu’il l’ait chassée, elle ne cesse pas d’être sa femme. Et de peur qu’en rejetant tout sur le mari, il ne rende la femme trop insolente, il lui ferme aussi à elle la porte d’un second mariage, en disant: « Quiconque épouse celle que son mari a quittée, commet un adultère. » Ainsi il rend en quelque sorte la femme sage malgré elle, en empêchant tout autre de l’épouser, en ne (144) souffrant pas qu’elle cherche les occasions d’irriter son mari contre elle. Car se voyant dans la nécessité, ou d’être toujours avec le mari qu’elle a pris d’abord, ou, si elle est une fois répudiée, de demeurer toute sa vie sans secours et sans assistance, elle se sent comme forcée d’aimer son mari.
Il ne faut pas s’étonner que Jésus-Christ ne parle point en particulier à la femme. Ce sexe est trop faible, et Jésus se contente, en effrayant les hommes, de retenir en même temps les femmes dans leur devoir. Il imite un père qui, ayant un fils débauché, lui épargnerait la honte d’une réprimande, et se contenterait de menacer ceux qui l’auraient jeté dans la débauche, leur commandant de ne le plus voir, et de ne se trouver jamais avec lui.
Si cela vous paraît onéreux, souvenez-vous de ce que le Seigneur a dit d’abord dans les huit béatitudes, et vous le trouverez aisé. Comment, en effet, un homme doux et ami de la paix, comment celui qui est pauvre d’esprit et charitable, répudiera-t-il sa femme? comment celui qui réconcilie les autres serait-il lui-même en guerre avec sa femme? Mais Jésus rend encore cette loi douce et facile d’une autre manière, puisqu’il laisse à l’homme une occasion légitime de répudier sa femme si ce n’est, » dit-il, « en cas de fornication. »Sans cela tout aurait été dans le trouble. Car si Jésus-Christ avait commandé de retenir sa femme après qu’elle se serait abandonnée à un autre, le monde aurait été plein d’adultères.
Vous voyez donc la liaison que ce commandement a avec les autres. Celui qui ne voit point d’un oeil impudique la femme de son prochain, ne commettra pas d’adultère avec elle; et ainsi on ne donnera occasion à personne de répudier sa femme. C’est pourquoi il ne craint point, après cela, d’intimider si fort le mari, en le menaçant d’un grand péril s’il répudie sa femme, et en le rendant coupable de l’adultère où il l’expose. Car de peur qu’on n’entendît de la femme cette parole : « Arrachez votre oeil, » il prévient cette interprétation abusive, lorsqu’il déclare qu’il n’y a qu’un sujet légitime où l’on puisse la répudier.
« Vous avez encore appris qu’il a été dit aux anciens: Vous ne vous parjurerez point; mais « vous vous acquitterez envers le Seigneur des serments que vous lui aurez faits (33). Et moi je vous dis de ne point jurer du tout (34). » Pourquoi Jésus-Christ passe-t-il le commandement qui défend le larcin, pour venir à celui qui regarde le parjure et le faux témoignage? C’est parce que quelquefois celui qui craindrait de dérober ne craindrait pas de se parjurer, et qu’au contraire celui qui craindra le mensonge et le parjure, ne se laissera jamais aller au larcin. Ainsi en détruisant le parjure il détruit le vol, puisque c’est du vol que naît le parjure.