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Œuvres Jean Chrysostome (344-407) In Matthaeum homiliae I-XC

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Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)

1.

S. d723

V.1: "Dann traten die Schriftgelehrten und Pharisäer aus Jerusalem zu Jesus hin und sagten: V.2: Warum übertreten deine Jünger die Überlieferungen der Alten?"

Wann: "dann"? Damals als Jesus unzählige Wunder gewirkt, als er die Kranken durch die Berührung des Saumes seines Gewandes geheilt hatte. Gerade aus dem Grunde gibt nämlich der Evangelist den Zeitpunkt an, um zu zeigen, dass ihre unvergleichliche Bosheit vor gar nichts zurückschrecke. Was sollen aber die Worte bedeuten: "Die Schriftgelehrten und Pharisäer aus Jerusalem"? Sie lebten nämlich überall unter den Stämmen zerstreut und waren so in zwölf Teile geteilt; nur waren diejenigen, die in der Hauptstadt lebten, noch schlechter als die übrigen, da sie mehr Ehre genossen und sich ungemein viel einbildeten. Beachte nun aber, wie sie in ihrer eigenen Frage gefangen werden. Ihre Frage lautet nicht: Warum übertreten Deine Jünger das Gesetz des Moses, sondern "die Überlieferungen der Alten?" Daraus ist es ersichtlich, dass die Priester viele Neuerungen eingeführt hatten, obschon Moses unter vielen und furchtbaren Drohungen verboten hatte, zum Gesetze etwas hinzuzufügen oder davon wegzunehmen. "Zu dem Gesetze, das ich euch heute gebe, sollt ihr nichts hinzufügen und nichts davon wegnehmen"1 . Trotzdem führten sie Neuerungen ein, so zum Beispiel die, nicht mit ungewaschenen Händen zu essen, desgleichen die Becher und ehernen Gefäße zu reinigen und selbst auch eine Waschung vorzunehmen. Während sie aber dann im Verlaufe der Zeit S. d724 diese Vorschriften hätten aufheben sollen, stellten sie vielmehr noch andere auf aus Furcht, man könnte ihnen die Herrschaft entreißen, und in der Absicht, sich als Gesetzgeber noch mehr Ansehen zu verschaffen. Soweit waren sie nun schon in ihrer Gesetzwidrigkeit gegangen, dass sie ihre eigenen Satzungen beobachteten, die Gebote Gottes dagegen übertraten, und solchen Einfluss hatten sie, dass die Übertretung ihrer Satzung sogar Gegenstand einer Anklage wurde. Ihr Unrecht war darum ein doppeltes, einerseits dass sie Neuerungen einführten, und andererseits, dass sie ihre eigenen Vorschriften so sehr betonten, während sie sich um die Gebote Gottes nicht kümmerten. Da wussten sie von nichts anderem zu reden, als von Krügen und Töpfen2 ; das schien ihnen wichtiger als alles andere; davon reden sie. Ich glaube, sie taten dies in der Absicht, den Herrn zum Zorn zu reizen. Deshalb tun sie auch der Alten Erwähnung, damit er sich, wenn er geringschätzig von ihnen redete, eine Blöße gäbe.

Zuerst jedoch ist es der Mühe wert zu untersuchen, weshalb die Jünger überhaupt aßen, ohne vorher die Hände zu waschen? Weshalb aßen sie also ohne Waschung? Nicht absichtlich, sondern weil sie es als etwas Überflüssiges unbeachtet ließen und dafür das Notwendige im Auge hatten. Es galt ihnen weder als Vorschrift, die Hände zu waschen, noch als Verbot, sie nicht zu waschen; sie taten beides, wie es sich gerade traf. Da sie sich nicht einmal sonderlich um den notwendigen Unterhalt kümmerten, wie hätte ihnen an solchen nebensächlichen Dingen etwas gelegen sein sollen? Da nun dieses oft ganz unabsichtlich vorkam, wie z.B. damals, als sie in der Wüste aßen und als sie Ähren abstreiften, so machten es ihnen diejenigen zum Vorwurf, die am Wichtigen stets achtlos vorübergingen und auf Nichtigkeiten ein großes Gewicht legten. Was antwortet nun Christus? Er übergeht den Vorwurf, ohne sich zu verteidigen, und tritt sofort mit einer Gegenklage hervor, um ihre Dreistigkeit zu dämpfen und zu zeigen, dass derjenige, welcher sich selber große Vergehen zuschulden kommen lässt, es bei anderen in geringfügigen Dingen nicht so genau nehmen dürfe. Euch sollte man anklagen, S. d725 so sagt er gleichsam, und ihr bringt Anklagen vor? Beachtet da, wie der Herr es in Form einer Entschuldigung tut, wenn er ein Gebot des Gesetzes aufheben will. Denn er befasst sich nicht sofort mit der Übertretung, noch sagt er, es hat nichts auf sich; denn dadurch hätte er sie nur noch kühner gemacht; vielmehr weist er zuerst ihre Keckheit zurück, indem er eine weit stärkere Anklage vorbringt und sie auf ihr eigenes Haupt zurückschleudert. Auch sagt er nicht, die Jünger hätten recht getan mit der Übertretung3 , um ihnen keine Handhabe zu bieten; er tadelt aber auch das Vorgefallene nicht, um nicht jenes4 Gesetz zu bestätigen. Er beschuldigt ferner auch die Alten nicht der Gesetzesübertretung und des Frevels; denn dann hätten sie ihn als verleumderisch und hochmütig gemieden. Alle diese Möglichkeiten lässt er beiseite und schlägt einen anderen Weg ein. Es hat zwar den Anschein, als tadle er die Anwesenden; jedoch greift er nur diejenigen an, welche diese Satzungen aufgestellt hatten; ohne die Alten auch nur zu erwähnen, trifft er sie doch auch in seiner Anklage gegen diese, indem er zeigt, dass deren Verfehlung eine doppelte ist; denn einerseits gehorchen sie Gott nicht, andererseits halten sie diese Satzung nur um der Menschen willen. Der Herr sagt gleichsam: Das, gerade das hat euch ins Verderben gestürzt, dass ihr in allen Stücken den Alten gehorchet, Doch spricht er dies nicht aus; aber darauf spielt er an, wenn er ihnen antwortet:

V.3: "Warum übertretet auch ihr das Gebot Gottes wegen eurer Überlieferung? Denn Gott hat gesprochen:

V.4: Ehre den Vater und die Mutter! und: Wer verfluchet Vater oder Mutter, soll des Todes sterben"5 .

V.5: Ihr aber saget: Wer immer zum Vater oder zur Mutter spricht: Ein Geschenk ist es6 , was du von mir haben willst7 , der ehret auch nicht seinen Vater oder seine Mutter,

V.6: und das Gebot Gottes habt ihr aufgehoben wegen eurer Überlieferung."


  1. Dtn 4,2 ↩

  2. das waren ja ganz lächerliche Dinge ↩

  3. dieser Vorschriften ↩

  4. Sonder ↩

  5. Ex 20,12 u.21,27 ↩

  6. für Gott bestimmt ↩

  7. so nach der unten folgenden Erklärung von Chrysostomus ↩

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Commentaire sur l'Evangile selon Saint Matthieu

1.

« Alors, » dit l’Evangile. Et quand donc? Et qu’est-ce à dire? C’est-à-dire, lorsqu’il eut fait tant de miracles, et qu’il eut guéri tant de malades par le seul attouchement de la frange de ses habits. Et cette circonstance du temps, soigneusement exprimée, nous fait mieux voir jusqu’où allait la malice de ces hommes, malice qui ne pouvait céder à rien.

Pourquoi est-il marqué que ces docteurs et ces pharisiens étaient « de Jérusalem »? C’est parce qu’ils étaient répandus partout et divisés dans toutes les douze tribus: mais ceux de Jérusalem étaient les pires de tous, étant plus honorés que les autres, et par suite plus orgueilleux. Et considérez de quelle manière Jésus-Christ les prend par eux-mêmes, et parleur propre demande.

« Pourquoi vos disciples violent-ils la tradition des anciens? Car ils ne lavent point leurs mains, lorsqu’ils prennent leur repas (2). » Ils ne disent pas : Pourquoi vos disciples violent-ils « la loi de Moïse » ? Mais, pourquoi violent-ils « la tradition des anciens? »Cela nous fait voir que ces prêtres avaient introduit plusieurs nouvelles maximes. Cependant Moïse avait défendu très-expressément que personne n’eût la témérité de rien changer dans la loi, d’y rien ajouter ou d’en retrancher la moindre chose: « Vous n’ajouterez rien, » dit-il, « à ce que je vous commande « aujourd’hui, et vous n’en retrancherez rien. » (Deut. IV, 2.) Les pharisiens avaient néanmoins violé cette ordonnance en introduisant de nouvelles traditions, comme était celle de ne se point mettre à table sans se laver les mains, de laver leurs vases d’airain, et de se laver eux-mêmes.

Lorsqu’ils devaient ne penser qu’à se délivrer de toutes ces cérémonies, parce que le temps en était passé, ils en inventaient au con traire tous les jours de nouvelles, dont ils se surchargeaient volontairement. Ils craignaient. si ces lois s’abolissaient, de perdre leur autorité, et ils voulaient se rendre redoutables aux peuples par cette liberté qu’ils prenaient de faire de nouvelles lois. Cet état de choses en vint à un tel excès, qu’on n’osait pas violer leurs lois, lorsqu’on violait sans crainte celles de Dieu même; et ils s’étaient établis dans une si grande autorité, que c’était un crime que de contrevenir à leurs ordonnances. En quoi certes ils se rendaient doublement coupables premièrement en prenant la liberté de faire de nouvelles lois; et en second lieu, en vengeant si sévèrement la violation de leurs ordonnances, lorsqu’ils étaient si indifférents pour la profanation de la loi de Dieu.

Ils s’adressent donc à Jésus-Christ, et sans (395) lui parler des vases d’airain ou d’autres et d’autres observances qui eûssent paru par trop ridicules, ils s’attachent à ce qui leur paraissait plus considérable, et tâchent, autant que j’en puis juger, de l’irriter et de le mettre en colère. Ils parlent d’abord de leurs «anciens», afin que si Jésus-Christ les méprisait, il donnât par là prise contre lui.

Mais voyons d’abord pourquoi les disciples mangeaient sans laver leurs mains. Ils n’affectaient point de ne se laver jamais: ils n’en faisaient point une règle; mais ils commençaient à mépriser tout ce qui était superflu, ils ne s’attachaient plus qu’à ce qui était nécessaire. Ainsi ils ne se faisaient plus une loi ou de se laver, ou de ne pas se laver, mais ils en usaient indifféremment selon les rencontres. Car comment ceux qui négligeaient si fort le soin même de la nourriture, eussent-ils pu en avoir pour ces puérilités? Comme il arrivait donc souvent que les apôtres, à cause des occurrences qui se présentaient, mangeaient sans laver leurs mains; comme lorsqu’ils mangèrent dans le désert ou qu’ils rompirent des épis de blé, les pharisiens leur en font ici un crime, parce que leur faux zèle négligeait toujours les choses les plus importantes, et ne s’attachait qu’aux basses et aux superflues.

Que fait Jésus-Christ en cette rencontre? Il ne répond point à leur question. Il n’entreprend point de justifier ses disciples ;mais c’est par une accusation qu’il répond à leur accusation, il leur reproche leur témérité, et leur apprend qu’il sied mal à celui qui est coupable lui-même des plus grands crimes, de reprendre dans les autres avec chaleur les fautes les plus légères. Lorsque vous méritez qu’on vous reprenne vous-mêmes, leur dit-il, vous osez reprendre les autres!

Mais remarquez, mes frères, lorsque Jésus-Christ veut se dispenser de quelque ordonnance de la loi, quel ordre il garde, et comme il se justifie. Il ne vient pas tout d’un coup au crime de cette transgre6sion dont on l’accuse. Il ne dit point: ce n’est rien: c’est une chose superflue, Cette réponse eût rendu ses adversaires plus insolents, il commence par réprimer leur audace en leur objectant d’autres infractions de la loi en des choses plus importantes, et en leur reprochant d’autres crimes qui les couvraient de confusion.

Il ne dit pas non plus que ses disciples sont irrépréhensibles, en passant par-dessus ces ordonnances, afin de ne donner aux pharisiens aucune prise sur lui. il ne dit point encore qu’ils aient fait une faute, parce qu’il ne veut pas autoriser les traditions judaïques. Il évite de même d’attaquer les anciens. Il ne parle point contre eux, comme contre des prévaricateurs et des méchants, pour empêcher qu’ils n’aient. horreur de lui, comme d’un calomniateur, et comme d’un impie. Il rejette tous ces moyens pour s’attacher à celui que l’Evangile marque. Il semble blâmer ceux qui lui parlent, mais il attaque en effet ceux qui avaient osé établir ces lois. Ainsi sans dire un mot des anciens, il les comprend dans le reproche qu’il fait à ceux qui lui parlent, et fait voir qu’ils sont tombés dans deux grandes fautes. La première, parce qu’ils n’ont pas obéi aux véritables lois de Dieu; et la seconde, parce qu’ils leur en ont substitué d’autres par complaisance pour les hommes. Il semble qu’il leur dise: C’est cela même qui vous perd, que vous soyez si soumis en tout à vos anciens. Il ne le dit pas néanmoins en termes formels, mais il le marque tacitement par ces paroles:

« Pourquoi vous-mêmes violez-vous le commandement de Dieu pour suivre votre tradition (3)? Car Dieu a fait ce commandement: « Honorez votre père et votre mère; et cet autre: Que celui qui outragera de paroles son père ou sa mère, soit puni de mort (4). Et cependant vous dites: Quiconque dira à son père ou à sa mère: Tout ce dont j’aurais pu vous assister, est déjà consacré à Dieu, satisfait à la loi (5), quoiqu’après cela il n’honore et n’assiste point son père ou sa mère; et ainsi vous avez rendu inutile le commandement de Dieu par votre tradition (6). »

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