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Œuvres Jean Chrysostome (344-407) In Matthaeum homiliae I-XC

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Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)

5.

Merkwürdig! Ich versprach euch, bloß Herrscher zu zeigen, aber die Rede hat uns in ihrem Fortgang und in der Hitze des Kampfes weitergeführt als in Aussicht genommen war, sie hat uns anstatt der Herrscher Feinde gezeigt, ja eigentlich Feinde und Herrscher in einer Person. Wie Herrscher wird ihnen gehuldigt und wie Gegner werden sie gefürchtet und liegen auf der Lauer wie Feinde. Kann es ein größeres Unglück geben, als in denselben Leuten Gebieter und zugleich Feinde zu besitzen? Dem Sklaven werden allerdings auch Befehle erteilt, aber der Gebietende wendet ihm doch auch Fürsorge und Wohlwollen zu; jene Höflinge hingegen müssen Befehle entgegennehmen und sind zudem Gegenstand der Bekämpfung und Anfeindung untereinander; dabei sind sie noch schlimmer daran als im Kriege, weil man sie aus dem Hinterhalte zu treffen sucht, unter der Maske von Freunden die Rolle von Feinden spielt und durch den Sturz des Nebenbuhlers emporzukommen trachtet. Bei uns gelten ganz andere Grundsätze. Wenn jemand schlecht handelt, so haben gar viele Mitleid mit ihm, und wenn es ihm gut geht, freuen sich viele mit ihm. Sagt nicht der Apostel: „Wenn ein Glied leidet, S. d846 leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied verherrlicht wird, freuen sich alle Glieder mit“1 ; ein andermal spricht derjenige, der also predigt: „Wer ist meine Hoffnung oder Freude? Seid nicht auch ihr es?“2 ; dann wieder: „Weil wir jetzt leben, wenn ihr feststehet im Herrn“3 ; ein andermal: „Aus vieler Drangsal und Herzensangst habe ich euch geschrieben“4 , und: „Wer ist schwach, ohne dass ich schwach bin? Wer wird geärgert, ohne dass ich brenne?“5 .

Warum setzen wir uns also diesem Sturme und Wogendrange auf offener See aus und eilen nicht in diesen sturmfreien Hafen? Warum lassen wir nicht die Scheingüter fahren, um uns den tatsächlichen zuzuwenden? Was sie unter Ehre, Macht, Reichtum und dergleichen verstehen, sind doch nur leere Worte; was wir darunter verstehen, ist alles das in Wirklichkeit; ebenso wie umgekehrt Widerwärtigkeiten, Tod, Schmach, Armut und dergleichen für uns bloße Namen sind, während es für jene deren Wirklichkeit bedeutet. Fassen wir nur einmal die Ehre ins Auge, nach der jene so sehr verlangen und geizen. Ich will gar nicht davon reden, dass sie unbeständig ist und schnell vergeht; zeige sie mir, wenn sie in voller Blüte dasteht. Du brauchst der Hure nicht Puder und Schminke abzuwischen; führe sie uns nur in vollem Aufzuge vor, dann will ich dir doch zeigen, wie hässlich sie eigentlich ist. Du wirst nun gewiss auf den Prunk hinweisen, auf die Menge der Trabanten, auf das Rufen der Herolde, auf die Unterwürfigkeit der Leute, auf das Verstummen des Volkes, darauf, dass alle einer solchen Persönlichkeit beim Begegnen huldigen und sich nach ihr umsehen. Ist das nicht etwas Glänzendes? Wohlan, sehen wir, ob es nicht doch nur eitle und alberne Einbildung ist. Wird ein so angesehener Mann durch alle diese Umstände dem Leibe oder der Seele nach etwa besser? Denn das macht ja doch den Menschen aus. Wird er etwa infolgedessen größer, S. d847 kräftiger, gesünder und behender, werden seine Sinne dadurch schärfer und sicherer? Niemand wird wohl so etwas behaupten. Wenden wir uns also der Seele zu, ob nicht ihr aus den Ehrenbezeigungen etwa ein Vorteil erwächst. Ja, wird der Mann infolgedessen vernünftiger, bescheidener, weiser? O nein, sondern gerade das Gegenteil trifft ein. Da geht es nicht wie beim Leibe; dieser wird dadurch einfach nicht tüchtiger, das ist der einzige Nachteil. Die Seele aber hat nicht nur keinen Nutzen davon, sondern vielmehr noch großen Schaden, weil sie durch die Ehrenbezeigungen in Anmaßung, Eitelkeit, Torheit, Zorn und zahllose ähnliche Untugenden verfällt.

Du sagst, aber sie kann sich doch daran erfreuen und ergötzen und damit prunken. Damit hast du nur den Höhepunkt des Unheils bezeichnet, wo das Leiden unheilbar geworden ist. Denn wenn sich einer über seine Übel freut, wird er kaum Verlangen haben, davon befreit zu werden, die Freude versperrt ihm vielmehr den Weg zur Heilung. Das ist ja gerade das Entsetzliche an der Sache, dass er sich darüber freut, anstatt darunter zu leiden, weil die Leidenschaften sich mehren. Es ist aber nicht immer ein Glück, wenn sich ein Mensch freut. Auch der Dieb freut sich am Diebstahl, der Wüstling am Ehebruch, der Habsüchtige an fremdem Gute, der Mörder am Totschlag. Nicht das darf also maßgebend sein, ob sich einer freut, sondern ob der Gegenstand seiner Freude gut ist. Und wir müssen wohl auf der Hut sein, dass unsere Freude nicht der des Ehebrechers oder des Diebes gleiche.

Sage mir nun, worüber freut sich ein Ehrgeiziger? Weil er bei der Menge in Ansehen steht, weil er sich brüsten und die Augen auf sich lenken kann? O, gibt es etwas Erbärmlicheres als ein derartiges Streben und ein so törichtes Verlangen? Wenn das nicht erbärmlich ist, dann höret auf, euch über die Ehrgeizigen lustig zu machen und sie bei jeder Gelegenheit mit Spott zu überhäufen; dann lasset ab, die Anmaßenden und Hochmütigen zu verwünschen. Aber ihr werdet es kaum über euch bringen. Die Angesehenen sind also allen möglichen Angriffen ausgesetzt, mögen sie noch so viele S. d848Trabanten haben. Das will ich von den Machthabern gesagt haben, die noch erträglich sind. Wir finden aber unter ihnen gar manche, die größere Verbrechen verüben als Räuber, Mörder, Ehebrecher und Leichenschänder; denn sie missbrauchen ihre Gewalt, um unverschämter zu stehlen, grausamer zu morden, weit schändlichere Ausschweifungen als jene zu begehen. Ihre Gewalt macht es ihnen leicht, nicht etwa durch eine Mauer einzubrechen, sondern ganze Vermögen und Häuser zu rauben. Dabei liegen sie in den Ketten der ärgsten Knechtschaft, indem sie ihren Leidenschaften feige nachgeben,6 und vor allen Mitwissern in steter Angst schweben. Denn nur wenn man von Leidenschaften frei ist, ist man wahrhaft frei und mächtig und vornehmer als ein König. Davon sollen wir durchdrungen sein, dann werden wir nach der wahren Freiheit streben und uns der schmählichen Sklaverei entledigen; dann werden wir die Tugend aller für ein Glück ansehen, nicht den Dünkel der Gewalt oder die Zwingherrschaft des Reichtums oder dergleichen. Damit werden wir auch den Frieden hier auf Erden genießen und zugleich die ewigen Güter erlangen durch die Gnade und Güte unseres Herrn Jesus Christus, dem die Ehre und die Macht sei im Verein mit dem Vater und dem Heiligen Geiste in alle Ewigkeit. Amen!


  1. 1 Kor 12,26 ↩

  2. 1 Thess 2,19 ↩

  3. ebd 3,8 ↩

  4. 2 Kor 2,4 ↩

  5. ebd 11,29 ↩

  6. die Genossen ihrer Sklaverei schonungslos misshandeln ↩

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Commentaire sur l'Evangile selon Saint Matthieu

5.

Mais, après avoir vu le grand nombre de maîtres importuns que ce favori est obligé de servir, voyons maintenant les autres peines qu’il souffre. Tous ceux qui sont au-dessous de lui tâchent de prendre le dessus, et ceux qui l’ont déjà pris, craignant qu’il ne les devance, se déclarent ses ennemis. Mais n’admirez-vous point, mes frères, qu’après vous avoir promis de vous faire voir de combien de maîtres ce favori était l’esclave, je trouve enfin que j’ai fait plus que je n’avais promis? Nous trouvons que cet homme a des ennemis au lieu de maîtres, ou plutôt, qu’il est environné de personnes qui sont en même temps ses maîtres et ses ennemis; puisqu’il est contraint de les honorer extérieurement comme ses maîtres, et de les craindre comme ses ennemis, évitant, ou leur fureur ouverte, ou leurs piéges secrets, selon les différents mouvements de la haine qu’ils ont contre lui.

Y a-t-il rien, mes frères, de plus déplorable que d’avoir les mêmes personnes tout ‘ensemble pour maîtres et pour ennemis? Lorsque les serviteurs ordinaires obéissent à leurs maîtres, ils sont aimés d’eux. Ceux-ci au contraire obéissent à cent maîtres divers, et ils sont haïs de tous. Après qu’ils les ont traités en esclaves, ils les traitent en ennemis, et ils payent la bassesse de leurs services d’une inimitié mortelle; inimitié qui est d’autant plus dangereuse qu’elle est pins cachée, et que, feignant d’être leurs amis lorsqu’ils les haïssent à mort, ils ne trouvent leur bonheur que dans leur malheur, et leur satisfaction que dans leur perte.

Ce n’est pas ainsi, mes frères, que les chrétiens vivent. Si l’un d’eux souffre, les autres compatissent et souffrent avec lui : si l’un est dans la joie, tous les autres y prennent part. Saint Paul le dit clairement : « Quand un membre souffre, tous les autres membres souffrent avec lui, et quand un membre «est dans la gloire, tous les autres membres « s’en réjouissent » (I Cor. XII, 26.) C’est pourquoi lorsqu’il recommande aux chrétiens d’entrer dans cette disposition, il dit de lui-même:

« Quelle est mon espérance ou quelle est ma joie? n’est-ce pas vous»? (I Thessal. II, 19.) Il dit aussi ailleurs : « Nous vivons si vous demeurez fermes dans le Seigneur ». (II Cor. II, 4.) Et ailleurs: « Je vous ai écrit dans une grande douleur et affliction de coeur ». Et ailleurs : « Qui est faible sans que je sois aussi faible? Qui est scandalisé sans que je sois brûlé moi-même » ? (II Cor. XI, 29.)

Pourquoi donc souffrons-nous volontairement tant d’agitations dans le monde ? Pourquoi ne courons-nous pas avec ardeur dans ce port heureux et tranquille, où nous pouvons vivre dans un parfait contentement? Que ne quittons-nous ces faux biens qui n’en ont que le nom et l’apparence, pour-embrasser les solides et les véritables? La gloire, la puissance, les richesses, la réputation, et les autres choses semblables, ne sont dans les gens du monde que des noms vides et stériles, mais ce sont des effets et des choses réelles parmi nous; comme au contraire, les maux, le mépris, la pauvreté et la mort ne sont que des noms parmi nous, mais des choses réelles et véritables dans le monde.

Jugez de ce que je dis en exprimant quelle est la vanité de cette gloire qu’on estime dans le monde, et qu’on y désire avec tant de passion. Je ne m’arrête point à dire qu’elle ne dure qu’un moment, et qu’elle passe aussitôt. Voyons lors même qu’elle est dans son plus grand éclat, ce que c’est dans la vérité. Ne lui ôtons point le fard dont elle tâche de couvrir sa laideur, et cet ornement emprunté dont elle se pare. Faisons-la paraître dans toute sa magnificence, et voyons ensuite combien elle est laide et difforme. Parons-la donc d’abord de toute sa beauté, je veux dire de ce nombre d’officiers, de gardes, de flatteurs, de hérauts et de trompettes qui marchent devant elle, de ces honneurs, de ces soumissions, de ce silence, de cette admiration des hommes, de cette fierté avec laquelle on traite ceux qui ne font pas place, et qui ne se pressent pas pour laisser passer au large ces personnes sur qui tout le monde jette les yeux. Cela sans doute vous paraît fort magnifique : mais voyons-en la vanité, et considérez si ce n’est pas en effet la seule imagination des hommes qui donne à cette bassesse le nom de grandeur. Car quel avantage retire de ces honneurs le corps ou l’âme de celui qui les reçoit? En sera-t-il de plus grande taille? en deviendra-t-il plus robuste, plus sain ou plus (461) vigoureux ? En aura-t-il les sens plus pénétrants et plus vifs? Je ne crois pas qu’il y ait personne qui puisse avoir ces pensées.

Venons maintenant à l’âme. Cette déférence des hommes la rend-elle ou plus modeste, ou plus humble, ou plus sage qu’elle n’était? Ne produit-elle pas au contraire en elle des effets tout opposés? Car il n’arrive pas ici à l’âme seulement ce qui arrive dans le corps. Le corps n’a point d’autre mal que de ne tirer aucun bien de cette gloire imaginaire; l’âme au contraire non seulement n’en retire aucun avantage, mais elle en reçoit de grands maux. Elle en devient plus insolente, plus insensée, plus colère et plus esclave des passions.

Vous me répondez qu’on voit toujours ces grands du monde dans la joie et dans les plaisirs. Mais c’est là le comble de leurs maux. C’est ce qui rend, leurs maladies incurables; puisque lorsqu’ils s’en réjouissent, ils ne cherchent pas à s’en guérir, et que le plaisir qu’ils y trouvent, leur ferme l’accès aux remèdes. Ainsi, ce qui achève leur ruine c’est cette complaisance dont ils se flattent dans leurs maux. La joie n’est pas toujours, bonne et louable, puisque les voleurs se réjouissent tous les jours de leurs larcins; les adultères de leurs crimes, les meurtriers de leurs violences, et les avares de leurs usures.

Il ne faut pas considérer si celui dont nous parlons se réjouit, mais si le sujet pour lequel il se réjouit est raisonnable, si sa joie n’est pas aussi criminelle que celle des adultères, des homicides et des voleurs. Car je vous prie de me dire pour quel sujet il se réjouit. Est-ce parce qu’il est honoré de tout le monde? Y a-t-il rien de plus puéril que cette joie? Si cette passion n’est pas un mal, pourquoi tous les jours blâmons-nous ceux qui en sont frappés, pourquoi les couvrons-nous de confusion et d’infamie? Cessons donc à l’avenir de détester les orgueilleux, et d’avoir en horreur ceux qui n’ont que du mépris pour les autres hommes. Que si vous ne pouvez résister à une loi que la nature même a gravée en vous, n’avouerez-vous pas que ces hommes que vous estimez sont dignes de l’aversion commune de tout le monde, de quelque grand nombre de gardes qu’ils se fassent environner? Je ne parle ici que de ceux qui usent avec modération de leur dignité et de leur puissance : car je sais que ceux qui en abusent, commettent souvent plus d’excès que les plus détestables voleurs, que les adultères les plus infâmes, et que les plus grands meurtriers. Ils volent le bien d’autrui plus effrontément. Ils tuent les hommes avec plus de cruauté. lis tombent dans des impuretés plus sales. Ils ne volent pas une maison, mais plusieurs. Ils font servir leur puis,sance à leur malice, et changent leur autorité en tyrannie. Jamais ils ne sont plus esclaves que lorsqu’étant asservis à leurs passions, ils ne respectent et ne craignent plus personne.

Reconnaissons donc que les personnes véritablement nobles et libres, et qui méritent plus légitimement le titre de rois; sont celles qui sont libres de leurs passions. C’est cette liberté, mes frères, que je vous recommande d’acquérir, et c’est cette servitude que je vous exhorte à fuir. N’estimons point les grandeurs ni la puissance. Fuyons les richesses comme un fardeau insupportable. Ne croyons point qu’il y ait d’autre bonheur que celui qui se trouve dans la vertu, afin que nous puissions passer paisiblement notre vie dans ce monde, et jouir ensuite dans l’autre d’une plus heureuse paix, que je vous souhaite par la grâce et par la miséricorde de Notre-Seigneur Jésus-Christ, à qui est la gloire et l’empire dans tous les siècles des siècles. Ainsi soit-il. (462)

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